Ben. für neuen Touren/Trekkingrahmen euren Rat

von: Waldpilz

Ben. für neuen Touren/Trekkingrahmen euren Rat - 11.03.09 15:30

Hallo Radfreunde,

nach 15 Jahren Fahrens der ersten besseren Möhre (Tange Stahlrahmen 1,0mm, Höhe etwa 60-61cm, ATB, Starrgabel, Trekkingbestückung,
Kettenschaltung LX, Gewicht um 17,5Kg) visiere ich ein neuen Touren/Trekking-Drahtesel an. Dieser soll 1000 bis 1300, wenns nicht anders geht,
auch 1400 Teuro kosten, dann auch die nächsten 12-20 Jahre gefahren werden, und die Wahl muß wohl gut überlegt sein.
Ich bitte daher vorbeugend um guten Rat.

Der aktuelle Stand meiner Evaluierungen (grins):
Ich selbst messe 1,89m und wiege ohne Gepäck und Kleidung um 100 Kg.
Es ist eine aufrechte Sitzhaltung gewünscht. Fahrtstrecken (Länge, nicht Zeit)
sind ungefähr 70-90% Radwege/Straßen, 30-10% Feldwege und Wald"wege", Gesamtlänge
10-40 Kilometer. Die Spurlage sollte gemäßigt spurtreu sein, denn der jetzige Rahmen ist mir zu zappelig,
wenn es auf der Straße über Kilometer gerade vorangehen soll ("Schlangenlinien"). Das bedeutet also wohl einen Radstand von mindestens 1,10m, und
ein Steuerkopfwinkel von 70-71 aber nicht mehr Grad (jetziger Winkel unbekannt).
Daß das für manch schlechte Wege ungünstig wirkt, nehme ich in Kauf.
Ich tendiere zum Stahlrahmen mit Starrgabel. Auf eine Federgabel könnte ich zugunsten der Straßen- und Finanzlage verzichten.
Soweit die Vorstellung zum Rahmen.

Radstand und Lenk/Steuerkopfwinkel scheinen ohne weiteres wie gewünscht zu haben zu sein, aber ich bekomme ein Problem mit der Oberrohrlänge,
die wohl eher um 58 cm statt der üblichen 60cm liegen müßte.
Auch scheinen die Rahmen, die ich bisher in echt oder per Katalog sichtete, mir mit der nötigen Ausfahrlänge des Lenkrohres und Sattel-/Sattelstangenhöhe
tendenziell grenzwertig bis überfordert zu sein. Auch am jetzigen Rad erscheint mir das bereits mechanisch wie optisch leicht überreizt.

Speziell zu diesen zwei Fragen (Oberrohr-, sowie Steuer-&Sattelrohrlänge) benötige ich guten Rat, in welche Richtung meine Suche weitergehen sollte.

Die bisher von mir probegefahrenen Räder:
-Utopia Kranich: zu schwer, zu starr (aber für einen Eindruck gut).
-Utopie Speedster oder Roadster: (verwechsle die immer) - gut, aber irgendwie auch etwas zäh. Der Funke sprang nicht über.
Utopia scheidet auch vom Preis her aus, war nur zur Orientierung.
-Maxcycles Twentysix: der vorhandene Rahmen war evtl. zu klein, vom Gefühl "funkte" es nicht, das Steuerrohr schien von der Länge eindeutig überfordert.
-AT "Zero" (von Radwerk Hamburg): Beschleunigung akzeptabel, aber nicht richtige Rahmengröße. Vorne Rollerbrake, das erwies sich, besonders für mich mit 100 Kg,
als Unsinn. Für nähere Prüfung eines größeren Rahmens lange Fahrt nach HH nötig, mit ungewissen Erfolgsaussichten.
-Fahrradmanufaktur T300 und T400: Kein zündender Funke.
-Steinweg "Basic": 08/15-Diamantrahmen, Richtung Hollandrad ausgelegt. Preis nur 500 Teuro): Das fuhr sich überraschend elegant/fahrradartig.
Beinahe ein echtes Fahrrad unter zig "Nieten". Aber leider mit hartem Aluminiumrahmen und ohne Federung.

Sonstige Modellüberlegungen:
Gazelle: Keine Geometriedaten seitens Hersteller, nur Aluminiumrahmen, Optik eher abstoßend, in Frage kommende Modelle mit blödsinnigem Speichenmuster.
Velo De Ville: Das sind AT-Rahmen (wie auch das AT-Zero), Stahl, evtl in Frage kommend. Zweifel bezüglich Oberrohrlänge.
Böttcher(Heide/Wesseln): Safari/Evolutionrahmen. Guter Radstand, wird als Reiserad angeboten. Habe Zweifel bezüglich der Oberrohrlänge&aufrecht Sitzen,
sowie nötiger Steuer- Sattelrohhrlänge für aufrechte Haltung. Was meint ihr?
Das zul. Gesamtgewicht wurde laut Radwelt Wesseln mit 120Kg bezifffert, und als "Fahrer mit Kleidung und Gepäck" definiert. Ziemlich knapp, aber für meine Anwendung
wäre das gerade ausreichend. Erwäge Probefahrt, wollte aber vorher hier anfragen.
Patria: Preise erscheinen mir etwas über meinem Rahmen liegend.

Vorstellungen zur Ausstattung:
Eher ein 28er. Schutzbleche möglichst lang, auch nicht zu schmal, Reifen mindestens 42er
und bis 50er Breite (Maße sind noch offen, auch von Wahl 28er oder 26er-abhängig), Schmutzfänger vorne ist ein absolutes Muß(daher auch möglichst lange Bleche).
Starrgabel vorne, Sattelfederung als Minimalausgleich, z.B. Airwings Evolution oder ausreichend gute Parallelogrammstütze (Empfehlung?). Sattel ist derzeit Brooks B66.
Der ist zwar auch nicht ganz mein Fall, denn der Lepper "Weltmeister" auf meinem Zweitrad erscheint mir härter aber weitaus solider, aber der Brooks schlug alles um Welten,
was ich bisher an Standardsätteln bei Probefahrten "genießen" durfte.
Schaltung: Bin das ewige "Kette putzen, losfahren, Sandweg, knirsch knirsch" leid.
Tendiere daher zur Nabenschaltung, z.B. Alfine. Dazu möglichst ein möglichst geschlossener Kettenkasten. Auf keinen Fall eines dieser modernen armseligen
Feigenblätter, das nur die Hose, aber nicht die Kette schützt. Ich Habe betreffs Belastbarkeit der modernen Nabenschaltungen allerdings Bedenken (z.B. weicher hügeliger
Waldweg und stehendes Treten), und dachte daher lange an eine SRAm Dualdrive. Bis ich deren Schalthebel befühlen konnte, und später auch eine kleine Gardinenpredigt
"ramschiger Plastikkonzern" eines generell SRAM-genervten Mechanikers/Händlers auf der Radreisemese Hamburg genießen durfte.
Felgen: Geöst, doppelt oder einfach (weiß nicht), mindestens 36 Speichen wegen Gewicht,
20er oder 21er, je nachdem, 19er sind zu schmal.
Bremsen: Rollerbrake hinten, wenn technisch möglich, eine HS 11 oder 33 vorne.
Scheibenbremsen erscheinen mir nicht nötig.
Gepäckträger: Stahlrohr, ab 20 Kg Last.
Lichtanlage - offen. Wenn finanziell noch drin, ein Shimano Nabendynamo neuester Bauart, sonst ein "besserer" Seitenläufer(würg), die Leuchte ist mir eher egal,
wenn sie nicht zu häßlich ist.

Jo, das wars erstmal. Wer sich bis hier durchgelesen hat, erhält einen virtuellen Brausebonbon als Aufwandsentschädigung. zwinker