Re: Gebrauchtes Reiserad überprüfen

von: Anonym

Re: Gebrauchtes Reiserad überprüfen - 23.05.17 06:35

Die "Pfuscher" sind vielleicht gar nicht das Problem, sondern dass sie durch schlechte Fahrradtechnik dazu gezwungen werden. Jeder kennt doch den Aufwand, bei einem Neuaufbau nur die Bowdenzüge und Lichtleitungen sicher, scheuerfrei und in artgerechten Biegeradien zu verlegen. Das ist einfach nur Sch.... und kostet z.T. Stunden, bis eine vernünftige Lösung erreicht ist und die hat niemand, der dies beruflich unter Zeitdruck macht. Und nur etwas den Lenker verstellen und der Mist geht von vorne los. Oder Schutzbleche richtig und wackelfrei zu setzen.
Während bei KFZ jedes Teil und jeder Montageschritt durchgeplant, durchoptimiert und in detaillierten Arbeitsplänen festgehalten ist, werden Fahrräder aus anonymen Teilen zusammengesetzt. So etwas wie "Serienproduktion" mit eingeübten und Q-gesicherten Handgriffen gibt es verrückterweise nur in Ansätzen bei den günstigen Kompletträdern für die Märkte. Und die müssen für den Transport passend gemacht werden und in den Märkten muss dann jemand ohne Anleitung nach eigener Erfahrung es fahrfertig machen. Ab unterer Mittelklasse aufwärts ist jedes Rad ein Unikat und hängt vom Geschick des Monteurs ab und wie gut er drauf ist. Die Premiumhersteller versuchen - neben der stimmigen Teilewahl und den Eigenentwicklung z.B. von Rahmen - genau bei einer sorgfältigen Montage zu punkten und schaffen auch viele kleine Halterungen, Tricks etc. etc. Und trotzdem: Lenker verstellt, Bremsgriffe weiter geneigt und schon passt es nicht mehr.