Re: Zentrierständer

von: ohne Gasgriff

Re: Zentrierständer - 16.02.16 23:22

Eine 0,01mm Teilung ist gut geeignet und was Gröberes braucht man nicht. Anfangs, wenn die Fehler noch groß sind, stellt man die Uhr eben so ein, daß sie nur beim maximalen Seiten-/Höhenschlag überhaupt in Berührung kommt und kann so den Fehler ratz-fatz auf ein erträgliches Maß bringen, ohne von allzu viel Zeigergezappel abgelenkt zu werden. Ich benutze übrigens Fühlhebeluhren und meine Hundertstel-Uhr hat 3mm Hub. Ich habe keinen Zentrierständer, sondern stelle mein Fahrrad auf den Kopp. Wichtig scheint mir, daß die Uhr den untersten Punkt abtastet, weil man sie schon auslenkt, wenn man nur den Speichenschlüssel ansetzt. Das Prozedere ist also immer Schlüssel drauf, Hand weg, Uhr ablesen, Nippel drehen, Hand weg, Uhr ablesen. Dabei soll sich das Rad durch die Unwucht des Schlüssels nicht weiterdrehen, deshalb unterster Punkt. Man sieht so direkt die Auswirkungen seines Tuns und ist viel schneller am Ziel, als beim Rumdrehen auf Verdacht und nach Gefühl.
2/10 Seitenschlag hatte ich übrigens mal nach 10 Minuten Nachzentrieren eines übel zerschossenen MTB-Hinterrades mit nix als der V-Brake als Meßvorrichtung. War mir eigentlich gut genug, aber da es draußen geregnet hatte, habe ich dann mal die Meßuhr genommen, das Resultat begutachtet und mich noch ein Stündchen dran vergnügt. Man kommt also auch ohne aufwendiges Equipment zu einem gescheiten Ergebnis. Bei der V-Brake hängt man den Zug aus und führt nur einen Belag an die Felge, beobachtet den Lichtspalt und die Reibung. Am Ende orientiert man sich nur noch an der Reibung, die noch variiert, auch wenn der Belag schon auf der vollen Umdrehung in Anlage bleibt. Das geht sehr feinfühlig, zumindest mit den lachsroten Koolstops.