Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen?

von: martinbp

Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? - 23.11.09 14:06

Mit 14 fuhr ich das erste Mal allein von Ilmenau, dem Wohnsitz meiner Großmutter nach Leipzig nach Hause. Die Übernachtung in der Juhe Bad Sulza war fixiert, aber ich war schon um 13 Uhr dort und habe mich den ganzen Nachmittag dort gelangweilt. ALso das nächste Mal mit einem Freund zusammen die 150 km durchgefahren.
Das gab mir Optimismus für eine Tour an die Ostsee: am ersten Tag 210 km Leipzig-Altruppin.Am zweiten Tag mittem im Wld zwischen Zempow und Lärz: Schaltung kaputt, dadurch sprang die Kette vom kleinsten Ritzel ab. Da ich auch keine Ahnung von Einstellbegrenzungsschrauben hatte, habe ich bis Lärz geschoben, dann in irgendeiner Werkstatt mit Hammer und Durchschlag die Kette gekürzt, als "Singlespeeder" weiter. Am späten Abend völlig entnervt in Malchow angekommen, fuhr kein Zug mehr in Richtung Wismar, wo meine Eltern im Urlaub waren. Sie waren nicht glücklich, mich mitten in der Nacht abholen zu müssen. Dieses Missgeschick hat mich aber nicht davon abgehalten, zurück auch wieder mit dem Rad zu fahren-diesmal ohne Probleme.
Während der Studentenzeit versuchte ich einmal nach Ungarn zu radeln, musste aber in Liberec abbrechen, Grund: wieder einmal Federnbruch im Freilauf, das typische Poblem der DDR-Ritzel (passierte mir einige Male, immer so nach ca. 1000 km). Zurück ging es dann mit dem Zug nach Decin, dann schiebend oder das Rad als Roller benutzend nach Schönau und mit der Bahn nach Hause.
Als die Kinder klein waren galten andere Prioritäten, damals nutzte ich das Rad für den Arbeitsweg.
Aber seit 1992 (seitdem ich als Lehrer in Ungarn tätig bin) steht eigentlich jedes Jahr die Strecke Westungarn-Leipzig auf dem Programm, mit größeren oder kleineren Umwegen, mal über Frankfurt, mal über Düsseldorf, mal über Trier, mal einfach nur an der Donau-Altmühl entlang. Leider kann ich noch nicht mitsprechen, wenn es um exotischere Länder geht.

Viele Grüße aus Budapest
Martin