Re: Fahrrad im ICE

von: Andreas

Re: Fahrrad im ICE - 19.08.07 14:10

Hallo Falk,

In Antwort auf: falk
Immer derselbe Denkfehler. Besitzt die DB vielleicht die Straßen, Flughäfen und Häfen? Der Wettbewerb besteht doch zwischen Eisenbahn und Kraftverkehr, inzwischen auch zur Luftfahrt.


Gäbe es ein brauchbares Fernverkehrsnetz mit Bussen (und nicht nur ein Europa-Netz mit sehr großen Taktabständen), könnte man vielleicht von Konkurrenz sprechen. Als ich einst von Oxford nach London wollte, gab es mehrere Bahnen pro Stunde und etwa zehn (!) Reisebusse pro Stunde (sogar mit Fahrradmitnahme). Die waren auch ähnlich schnell. Das war eine echte Konkurrenz.

Ja, man kann auch ein Auto mieten und am Zielort abgeben, aber dazu muss man einen Führerschein haben und einigermaßen wach sein. Eine wirkliche Konkurrenz für die Bahn sehe ich darin nicht.

Oder man fährt mit dem Fahrrad. Eine Konkurrenz für die Bahn sehe ich darin nicht. Das Flugzeug ist auf Strecken bis 400 km ebenfalls keine wirkliche Konkurrenz, weil die Benutzung zu aufwändig ist und man ja vom/zum Flughafen kommen muss.

Kurz gesagt: Das Ziel, eine Beförderung von A nach B, ist auch ohne Bahn möglich, aber mit deutlich anderen Mitteln. Insoweit sehe ich da keine echte Konkurrenzsituation.

Wenn auf derselben Straße sich unterschiedliche Speditionen Konkurrenz machen, muss es etwas vergleichbares doch auf Eisenbahntrassen möglich sein. Natürlich hinkt der Vergleich, schon weil das Netz einer DB-Firma gehört und die Kapazität begrenzt ist. Aber je nach Strecke wird es schon möglich sein. ODER (und das fände ich besser) die Bahn würde sich wieder als Staatsunternehmen begreifen und soziale Verantwortung übernehmen statt Profit über alles Andere zu stellen. Aber mit dem Zusammenbruch der so genannten sozialistischen Länder wird ja bedingungsloser Kapitalismus als einzige heilsbringende Wirtschaftsform angesehen. Geld ist wichtiger als Menschlichkeit.

Gruß
Andreas