Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen?

von: Barfußschlumpf

Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? - 21.03.18 09:55

lach

Als ich feststellte, daß man auch mit dem Rad wegfahren kann, hatte ich schon 10 Autos durch, das letzte hatte knapp 400.000 nur von mir.

Meine erste Fernradtour führte vor 20 Jahren von Karlsruhe nach Heidelberg auf den Spuren von Berta Benz.
Ich gelangte auch wieder nach Hause (120 km h+r).
Als ich es beiläufig irgendwo erwähnte, wurde ich - so wie hier - als geistlich ohnehin schwächelnd konnotiert.
Schließlich hatte ich mein geerbtes Kettler-Fahrrad zuvor hauptsächlich zum Radeln auf der Donauinsel eingesetzt, im Sommer auch unbekleidet streckenweise.

Ein früher Versuch 1985 mit einem 0-Gang-Fahrrad Turmberg (ca. 25kg) in den Odenwald endete unvollendet.

Heidelberg:

Ich war zuvor immer mit dem Straßenkreuzer da, aber nachdem besuche ich es fast jährlich zweirädrig, nun auch vom 100 km entfernten Baden-Baden aus.

Bei der ersten Stadt-Einfahrt bei Sandhausen 1998 sah ich an der Autobahn-Unterführung in den Hardtwald einen übergewichtigen älteren Mann in engen schwarzroten Glamotten auf einem total überladenen Fahrrad mit kleinen Rädern, die vorne durch Taschen verdeckt waren.

Diesen Anblick fand ich schrecklich und ich nahm mir vor: Werde bloß nicht auch mal so.

Heute bin ich schon sehr ähnlich, aber die Vorderräder sind immer noch frei und kleine Räder kommen mir auch nicht dran, ich nehm nur große. Rot trage ich gar nicht, bin zum Bundesstraßengelb gekommen, nachdem sich schwarz als gefährlich herausstellte.
Zu Radtouren trage ich auch heute nur Sandalen, meistens welche aus Holz.
Der Leibesumfang allerdings gerät in zunehmender Blickweite des Lebensendmöbels zum Doppelten schmunzel
Deshalb bekommen mir Radtouren im Hungergebiet besser.

Leider fotografierte ich damals nur die Landschaft, nicht mich.
Das 2. Bild ist nachgestellt neben der Speyerer Straße mit meinem 2004 erworbenen 1-Euro-Fahrrad.

Nach einer Zeit ohne Reisen (ich reiste bis 1998 sehr viel dienstlich und brauchte mal eine Verschnaufpause), überlegte ich, mit dem Ein-Euro-Fahrrad nach Italien zu radeln zum Strandurlaub.
Ich zweifelte noch sehr daran, ob ich über die hohen Berge kommen würde und übte ein bisschen an der Badner Höhe (1.000 m).
Die Alpen erwiesen sich aber mit meinem ausgewiesenen Bergfahrrad als Kinderspiel, während Italien noch einige Widerstände machte. Zum Baden kam ich denn fast gar nicht.
Seither beradelte ich ganz Italien 14 Jahre über 9.000 km und ich bin guter Dinge, auch die 10.000 noch vollzukriegen.

Ein tolles Land.