Re: Reiserad zerlegen und Verpacken (Bahnfahrt)

von: iassu

Re: Reiserad zerlegen und Verpacken (Bahnfahrt) - 16.03.18 23:25

In Antwort auf: marmotte27
Aber selbst wenn es 20 Minuten dauert, das ist immer noch um vieles schneller als die Stunde die es leicht dauert, ein normales Rad (mit Schutzblechen, Licht und Gepäckträgern!) zu zerlegen und zu verpacken.
Also zumindest in meiner Werkstatt zerlege ich dir ein nicht zusammenkorodiertes Reiserad in 1 Stunde zerstörungsfrei in nahezu alle (!) Einzelteile, einschließlich Laufräder, ausschließlich Innenleben von Naben und Kugellagern.

Die Vorgänge, die bei dieser Rinko-Idee zu absolvieren sind, gehen mit jedem Fahrrad, wenn man das ein bißchen vorbereitet. Und mehr als ein bißchen Vorbereitung sehe ich bei diesem Rinkoprojekt nicht. Sag mal: geschlitzte Gegenhalter - Standard an wirklich unzähligen Fahrrädern seit den Achziger Jahren: das willst du hier wirklich als besondere Idee anpreisen? Lösbare Steckerverbindungen fürs Licht? Mausefallentechnik als highlight?

Ich kann in der Anleitung, auf den Fotos und im Video nicht erkennen, wie zB die Schutzbleche am Rahmen festgemacht sind, nur daß man nach dem Lösen die Schrauben/Muttern wieder festziehen soll um sie nicht zu verlieren. Eine wirklich zielführende Idee wäre, hier Steckverbindungen zu schaffen. Und dann frage ich mich, wieso da soviele Museumsräder gezeigt werden. Das Demontieren und Montieren einer Gewindegabel ist doch nun wirklich nichts, was man unterwegs haben muß. Das halte ich schlicht für absurd. Wenn, dann wäre doch von vornherein ein einigermaßen modernes Rad mit Aheadsystem für die Demo geeignet gewesen. Wo man doch gerade dort den Gabelaus- und einbau dramatisch schneller hinkriegt. Tolles durchdachtes System?

Und die Sache mit den Draht- und/oder Hydraulikleitungen ist sowieso seltsam. Wenn man hinterher den Lenker sowieso in den Rahmen bzw die Laufräder steckt, stören doch die Züge überhaupt nicht. Bei enigermaßen geschicktem Vorgehen muß man dazu noch nicht einmal Canties oder V-Bremsen ganz aushängen. Zumindest nicht, wenn man nicht glaubt, die Gabel ausbauen zu wollen. Ganz zu schweigen von einer Schaltzugdemontage. Ich begreife es nicht. Hier wird ein großer Montage- und Einstellaufwand als das Ei des Kolumbus verkauft.

Auf meinen Einwand mit der Verschmutzungsproblematik eines freihängenden Antriebs bist du auch nicht eingegangen. Daß dann eben doch Taschen erforderlich sind, zeigt das Video ja auch. Nur: wo und wie transportiert man die? Oder man kauft halt wirklich die Frischhaltefolienvorräte eines Supermarktes auf. Will man das alles? Aber gut, wenn man anders nicht vom Fleck kommt, meinetwegen. Nur wie gesagt, mit etwas Vorbereitung geht das mit jedem Rad. Nur schrauben sollte man einigermaßen beherrschen.