Re: Radreiseanalyse 2017 des ADFC ist Online

von: cterres

Re: Radreiseanalyse 2017 des ADFC ist Online - 21.03.17 10:00

Die ziemlich verklausulierten Positionen in der mageren Grafik sind wirklich schwierig zu deuten. KV/LV bedeutet vermutlich wirklich Kreis- und Landesverband, ist allerdings auch als Rückvergütung an Mitglieder tituliert und zählt damit nicht zu den Kosten für die eigene Arbeit eingerechnet.
Die 7 Millionen sind übrigens niedrig angesetzt.
76% der Einnahmen setzen sich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen zusammen. 24% entfallen auf sonstige Einnamen, etwa dem Verkauf von Reisen oder von öffentlicher Hand.
Weil man diese Einnahmen nicht klar berechnen könnte, da ein gemeinnütziger Verein seine Bilanz nicht detailliert aufschlüsseln und veröffentlichen muss, bleiben nur die Zahl der Mitglieder und die Mitgliedsbeiträge.
Und wenn man die 155.000 Mitglieder zum Jahresbeginn 2016 mit 56 Euro multipliziert, kommt man auf 7,5 Mio. Euro. Dafür nun 7 Mio. anzunehmen, ist also eine Untertreibung, denn selbst wenn eine größere Zahl der Mitglieder deutlich weniger als die 56 Euro zahlt, bleiben freiwillige Mehrzahlungen, Spenden und die 24% weitere Einnahmen unberücksichtigt.
Es ist also eher deutlich mehr Geld.

Das ist nicht verwerflich.
Aber die Annahme, man hat es nur mit "Ehrenamtlichen" zu tun, ist angesichts einer Struktur von festangestellten Mitarbeitern ja nicht haltbar. Dafür ist der Verein einfach zu groß. Ein Verein mit 160.000 Mitgliedern lässt sich nicht in der Freizeit der Beteiligten organisieren.

Mich wundert etwas dieser offenkundige Hass, der sich mir hier entgegen stellt?
Habe ich etwas gegen den ADFC? Nein.
Ich habe diesen Verein in den letzten 40 Jahren nicht einmal wahrgenommen. Der ADFC ist für mich eher so etwas wie ein Taubenzüchterverein. Ab und zu in der Zeitung, aber für mich nicht in meinem Alltag präsent.

Ich habe mich auch nur in diesen Faden eingehangen, weil es so einen merkwürdig religiösen Unterton hier gab, der einem beliebigen Verein die Fähigkeit einräumte, die einzige Wahrheit verkünden zu dürfen.
Gerade weil mir der ADFC egal ist, habe ich das Argument nicht verstehen können, das man nur im ADFC mitarbeiten solle, wenn man mit seiner Arbeit unzufrieden ist.
Was soll das für ein Argument sein?
Ich bewerbe mich doch auch nicht bei der Deutschen Bank, weil ich mit deren Unternehmenspolitik unzufrieden wäre? Es gibt auch noch andere Banken und es gibt wohl auch noch andere Fahrradvereine. Aber es gibt auch mehr als eine Religion und genau wie sich deren Anhänger untereinander oft nicht vertragen, scheint es bei den organisierten Radfahrern auch zu sein.