"Zelt" mit Fahrrad und Tarp

von: sentus

"Zelt" mit Fahrrad und Tarp - 29.09.15 09:43

Bei diesem "Zelt" dient das Fahrrad als "Zeltstange".

Vorteile (zumindest die, die der Autor sieht...) dieser Konstruktion:
- Sie wiegt nicht sehr viel (zw. 500 g und 1000 g)
- Die Taschen können am Rad bleiben
- Das Rad ist "im Zelt"
- Kein Kondenswasser

Nachteile:
- Der Aufbau kann länger dauern (10 - 15 Minuten sind zu rechnen), wie der Aufbau eines Zeltes
- Die Konstruktion ist nicht vollständig freistehend
- Möchte man das Rad bei aufgestelltem Zelt verwenden, verliert dieses teilweise seine Form da die Tarp- Spitze dann nach unten geführt und am Boden fixiert wird
- Für eine Person ist der Platz unter dem Tarp ausreichend, für zwei eher nicht

In der Minimalversion wird lediglich ein Tarp (hier das Tentwing- Tarp von Nordisk), 6 Heringe sowie ein Fahrrad benötigt.
Bevorzugt man die Minimalversion, ist folgendes zu beachten: Beim Aufbau sollten die unteren Abspannpunkte erhöht gewählt werden. Z.B. auf einer Parkbank, an Bäumen, an einer Mauer usw. Dadurch wird der Platz unter dem Tarp vergrössert. Nachteil ist, dass die Behausung dadurch luftiger wird und z.B. Sprühregen eher eindringen kann.

In diesem Beitrag wird, in den Abbildungen, die "Maximalversion" vorgestellt. Sie besteht aus Fahrrad, Tarp, 6 -10 Heringen, 2 Zeltstangen (hier 7 mm Fieberglas aus einem Baumarkt- Zelt) sowie einem Moskitonetz (hier das Wedge von CarePlus).

Hier nun die Abbildungen der Maximalvariante:



Dies ist die Wetterseite. Das Tarp ist bis zum Boden gezogen (zumindest fast; der Boden auf diesem Zeltplatz war sehr hart, so dass nicht alle Heringe bis zum Boden eingeschlagen werden konnten). Im Hintergrund ist das eingepackte Fahrrad zu erkennen.



Hier die Konstruktion von hinten. Die verwendete Tasche ist regendicht. Sie ist von aussen zugänglich.



Sicht auf das "Zelt von vorne. Die vordere Tasche wird vom Tarp ebenfalls nicht bedeckt. Die grüne Plane dient als "Türvorleger" der Nachts eingezogen wird, so dass auftreffender Regen nicht ins Innere spritzen kann. Der Abspannpunkt vorne links ist mit einem Karabinerhaken versehen und der Hering ist mit einer Plastikröhre geschützt. Unter dem Tarp ist das Moskitonetz zu sehen, allerdings wirkt es näher an der Plane, wie es wirklich ist.



Dies ist die Gegenseite zur "Wetterseite". Obwohl das "Zelt" aus diesem Blickwinkel sehr luftig aussieht ist dies kein Problem, sofern der Wind hier nicht eindringen kann. Der Regen fällt ausserhalb des "Wohnraums"; bei Windstille ohnehin. Die Luftmatratze liegt auf einer Evazote Matte, die den "Zeltboden" bildet. Da die Mückengefahr bei Regen eher gering ist, kann man dann das Moskitonetz einziehen. Auch bei nassem Boden liegt man dann auf der Luftmatratze (7 cm dick) immer noch im Trockenen.



Hier noch einmal der Blick von vorne mit geöffnetem "Eingang". Das Tarp wird am Karabinerhaken ausgehängt, nach hinten geschlagen und am mittleren, hinteren Abspannpunkt fixiert. Ist die Regengefahr gering, kann der Eingang auch nachts offen bleiben. Ist sie gar nicht vorhanden, kann das Tarp auch weggelassen werden. Das Moskitonetz hängt nur an den Zeltstangen. Auf den Bildern ist nicht zu sehen, dass die Spitzen der Zeltstangen untereinander, durch Abspannschnüre, verbunden werden können. So abgespannt ist die Konstruktion freistehend.



Stört das Moskitonetz, schlägt man es zur Seite und befestigt es am Gestänge. Unter der Luftmatratze ist eine Abdeckung zu sehen (silbern) die normalerweise hinter der Frontscheibe eines Fahrzeuges angebracht wird, und dann vor der Sonne schützt. Hier dient sie als zusätzliche Bodenisolation und/oder als Schutz vor allfälligem Wind. Dazu wird die Abdeckung einfach ausserhalb des Moskitonetzes, aber noch im Inneren des Zeltes, aufgestellt. Der Wind drückt sie dann leicht gegen das Netz, so bleibt sie stehen.

Das Tarp wurde ein Jahr lang ohne zusätzliche Zeltstangen und nunmehr zwei Jahre mit den Stangen verwendet. Auch bei starkem Regen und/oder Wind schützt das "Zelt" zuverlässig vor den Elementen. Bedenken, dass dem nicht so sein könnte, lagen bis jetzt immer bei den "Mitbewohnern" eines Zeltplatzes; bevorzugt bei denen, die das Unwetter im Wohnwagen verbracht hatten schmunzel

Der Vorteil der Stangen ist, dass auch starker Wind das Tarp nicht auf den Schläfer drücken kann. Der Nachteil, dass dadurch die Konstruktion um 500 g schwerer wird (zumindest mit dieser Variante der Zeltstangen).

Sollten Fragen sein zu diesem "Zelt", beantworte ich sie gerne.
von: JaH

Re: "Zelt" mit Fahrrad und Tarp - 29.09.15 10:10

Beim Forumstreffen am Schurrenhof habe ich einen Skistock für die Mitte genommen und mein 3x3m Tarp darüber und über das für den Eingang halb mit reingestellte Rad genommen. Foto hat Robert, vielleicht kann er das nochmal verlinken.

Kürzlich habe ich genau den von Dir hier dargestellten Ansatz auch nochmal genauer angeschaut. Das spontane Ergebnis zeigen diese drei Bilder - erstes Bild - zweites Bild - drittes Bild.
Das Aufstellen habe ich mittels zweier langer Zeltleinen gemacht, die am Sattel und Lenker jeweils festgemacht sind und dann schräg nach vorne und hinten weggeführt werden. Die Leinen stellen das Rad aufrecht hin und dienen zugleich als Auflage für das Gewebe.

Ich überlege derzeit nun mir aus geeignetem Gewebe ein richtiges "Zelt" zu machen, um die div. Falten (die beim flachen Tarp zwangsläufig vorkommen) zu vermeiden und welches ich seitlich ein wenig mit Stangen hochstütze + Stange für den Eingang. Das Gewebe selber auf der jenseitigen Seite des Rades nicht bis zum Boden reichend und evtl. optional auch ein Moskito-Sommer"zelt" darunter aufgehängt bzw. mit einer passenden einfachen Bodenwanne verbunden (Reißverschluß). Alles so leicht und einfach wie möglich, dabei so robust wie nötig.

Das Praktische an solch einem Zelt sehe ich geringem Platzbedarf (aufgebaut wie verpackt) und auch Diebstahlschutz. Jedoch kann man das nicht mal eben auf nem Platz stehenlassen, wenn man mit dem Rad wegfährt.

Edit: Und wenn man eh schon am basteln ist, könnte man auch so nette Spielereien wie eine Dachluke einbauen, um besser rausschauen zu können. Kein Scherz, ich denke über eine solche Variante ernsthaft nach. Geeignetes Gewebe ist so günstig zu haben, daß man da auch verschiedene Versionen basteln kann, ohne das man dabei direkt arm wird.
von: panta-rhei

Re: "Zelt" mit Fahrrad und Tarp - 29.09.15 12:38

Hallo Sentus


Finde Deine Idee interessant, da das Rad normal steht und die Taschen dranbleiben können.

Wichtig für mich wären:
- schnellerer Aufbau ohne "Fummelei" und "Nachdenken"(!) -> Vielleicht das Tarp auch zusammengefaltet am Rad fixiert lassen?
- Aus - und Einstieg ohne "Einsturzgefahr"/Wackelei.
von: Edreoj

Re: "Zelt" mit Fahrrad und Tarp - 29.09.15 14:51

Ich finde die Idee auch sehr interessant und habe diesen Faden dazu gefunden. Bis jetzt habe ich mal ausprobiert, das Rad als Aufstellstange für ein Ponchotarp zu nutzen. Das funktioniert prima. Am besten mit einer zweiten Stange. Da ich aber fast nie allein unterwegs bin bringt mir das nichts.
von: sentus

Re: "Zelt" mit Fahrrad und Tarp - 29.09.15 16:01

Mit dem Ponchotarp habe ich begonnen und bin dann auf das Tentwing Tarp umgestiegen. Der Vorteil ist, dass sich dieses sehr gut der, durch die Zeltstangen vorgegebenen Form, anschmiegt. Die Konstruktion wird damit sehr stabil.

@panta-rhei
Fummeln und Nachdenken braucht es an sich wenig. Nachdem ich die Stangen durch Spannschnüre verbunden habe, sogar noch weniger. Die Form ist damit vorgegeben und die Abspannpunkte für das Tarp ebenfalls. Die Konstruktion ist, wie oben beschrieben, stabil. Einsturzgefahr besteht keine, auch nicht beim Einsteigen.
von: panta-rhei

Re: "Zelt" mit Fahrrad und Tarp - 29.09.15 16:27

Hallo

In Antwort auf: sentus

@panta-rhei
Fummeln und Nachdenken braucht es an sich wenig. Nachdem ich die Stangen durch Spannschnüre verbunden habe, sogar noch weniger. Die Form ist damit vorgegeben und die Abspannpunkte für das Tarp ebenfalls. Die Konstruktion ist, wie oben beschrieben, stabil. Einsturzgefahr besteht keine, auch nicht beim Einsteigen.


OK, dann hoffe ich, dass ich das mal auf dem nächsten Forumstreffen ausprobieren kann!
von: moorea

Re: "Zelt" mit Fahrrad und Tarp - 30.09.15 12:23

Wie sieht es mit diesem "Zelt" aus, wenn das Fahrrad sehr schmutzig geworden ist? Muss man es dann vor dem Zeltaufbau reinigen? Oder benutzt man es bei "Sauwetter" erst gar nicht?

Ich könnte mir vorstellen, dass man immer wieder mal beim "wohnen" am Rad entlang streift - oder? Ansonsten ist die Idee nicht übel!
von: sentus

Re: "Zelt" mit Fahrrad und Tarp - 30.09.15 15:10

Dazu gebe ich hier gerne meine Erfahrungen weiter:

Zur Frage der Benutzung: Ich habe, auf Touren oder Reisen, nur dieses "Zelt" dabei und benutze es bei jedem Wetter.

Die grösste Verschmutzungsgefahr geht von der Kette aus, auch bei starker Verschmutzung, da dieser Schmutz meist eine Schmiere bildet, die überall haften bleibt. Der restliche Schmutz ist meist jener, den man vom Boden aufliest und den man, volkstümlich, als "Dreck" bezeichnen könnte und sich eher entfernen lässt wie die Schmiere.
Das Rad wird deshalb immer so positioniert, dass die Kette ausserhalb des Wohnraumes ist. Das Zelt steht also immer auf der linken Seite (in Fahrrichtung gesehen) des Fahrrades. Der Bewohner, sofern sich dieser im Innenraum befindet, kommt deshalb mit der Kette, normalerweise, kaum bis nicht in Berührung.

Damit das Tarp beim Aufbau nicht um das - eventuell verschmutzte - Rad flattert (und insbesondere nicht um die Kette), ist beim Aufbau folgendes zu beachten:
1) Das Tarp muss zuerst an den beiden unteren Ecken, provisorisch, fixiert werden (zur Erinnerung: das "Tentwing" Tarp hat, in etwa, die Form eines Quadrates mit vier Ecken und einer fünften "Ecke", besser Spitze, die aus einer Seite herausgezogen ist)
2) Anschliessend wird die Spitze über das Rad gezogen und sofort auf der Gegenseite, am Boden, fixiert

Das Tarp kommt dann nur noch mit Teilen des Rades intensiv in Berührung die, mehr oder weniger, sauber sind. Es sind dies, vor allem, der Sattel sowie der Lenker (oder Aufbauten auf demselben z.B. Licht oder Navi).

Da die Taschen am Rad bleiben, bilden diese im Innenraum einen Puffer, so dass man wirklich kaum mit dem Rad in Berührung kommt - ausser wenn man z.B. eine Wasserflasche aus dem Halter nimmt und/oder auch die Taschen sehr stark verschmutzt sind. Ist dies der Fall, lohnt es sich, die Taschen vorher abzuwischen, zumindestens die auf der linken Seite. Wenn man mit einem "richtigen" Zelt unterwegs ist, tut man dies ja wohl auch, bevor man mit den Taschen hantiert und diese ev. ins Zelt nimmt.

Auf den Fotos nicht zu sehen, ist die Wasserflasche am Unterrohr. Die nimmt am meisten Schmutz auf. Das ist jedoch der Wasservorrat für die Übernachtung (Essen, Hygiene) und diese Flasche kommt deshalb immer als erste runter.

Hier noch eine Ergänzung, die mit dem Thema "Verschmutzung" nichts zu tun hat; im Hauptbeitrag habe ich aber vergessen, diese anzubringen:

Vor dem Aufbau des Zeltes wird das Rad abgespannt und zwar mit zwei Leinen. Die Eine läuft von der Sattelklemme, die Andere vom Steuerrohr (gut zu sehen in den zwei unteren Abbildungen im Hauptbeitrag) zum Boden. Damit wird das Rad eigenstabil, kann nicht wegrollen und wird beim Aufbau auch nicht umgeworfen. Sobald der Aufbau beendet ist (das Rad wird dann durch das Tarp fixiert) könnte man sie an sich entfernen. Ich lasse sie aber stehen da, durch deren Zug, nicht zu hohe Kräfte auf den Fahrradständer gelangen können.
von: armins

Re: "Zelt" mit Fahrrad und Tarp - 14.08.17 11:10

Hallo Sentus,

Klingt sehr interessant. Leider werden die Bilder in Deinem ursprünglichen Beitrag nicht mehr angezeigt. Wäre toll, wenn Du sie noch mal frisch verlinken könntest.

Besten Dank im Voraus!
von: sentus

Re: "Zelt" mit Fahrrad und Tarp - 28.08.17 09:48

Vielen Dank für den Hinweis.

Leider gibt es dabei zwei Probleme:
- Den Inhalt meines Original- Beitrags kann ich nicht mehr editieren
- Mir steht kein Speicherplatz (mehr) zur Verfügung, um die Bilder zu teilen

Falls es dazu Lösungen gibt, stelle ich die Bilder gerne weiterhin zur Verfügung und entferne die Links zu den Platzhaltern, die jetzt angezeigt werden.
von: Edreoj

Re: "Zelt" mit Fahrrad und Tarp - 16.09.17 14:31

Wo der Faden schon ausgegraben ist: Aus dem Land von Giant und Merida gibt es mit dem Üpon Bike Tent (2P) noch ein anderes Konzept, das Rad als Zeltstangenersatz zu nutzen. Ich habe keine Erfahrung mit diesem Fahrradzelt, aber 1,45kg für ein bezahlbares Zweipersonenzelt hört sich für mich interessant an. Und beim Wandern kann man einfach Trekkingstöcke nutzen.
von: StephanBehrendt

Re: "Zelt" mit Fahrrad und Tarp - 16.09.17 17:36

In Antwort auf: Edreoj
Wo der Faden schon ausgegraben ist: Aus dem Land von Giant und Merida gibt es mit dem Üpon Bike Tent (2P) noch ein anderes Konzept, das Rad als Zeltstangenersatz zu nutzen. Ich habe keine Erfahrung mit diesem Fahrradzelt, aber 1,45kg für ein bezahlbares Zweipersonenzelt hört sich für mich interessant an.
Bei mir würde es vermutlich wesentlich teurer: ich müsste mir erst ein größeres Fahrrad in entsprechender Höhe kaufen.
von: Stylist Robert

Re: "Zelt" mit Fahrrad und Tarp - 16.09.17 21:39

Hmmm....
Als Notunterkunft bei warmer trockener Umgebung okay - aber sonst wird es schnell zur feuchten Tropfsteinhöhle. Da könnte ich mir eher noch das New Bivy für eine Person bei den Minmalisten vorstellen. unsicher
von: LahmeGazelle

Re: "Zelt" mit Fahrrad und Tarp - 17.09.17 10:52

Naja, 1,45kg ist nun auch nicht so wahnsinnig leicht. Hier z.B. gibt es ein günstigeres, etwas schwereres Zelt, das auch bei Wind einigermaßen stabil abspannbar sein sollt. Das Üpon möchte ich mal im Wind sehen.
Fazit: Ich halte nix davon. Würd ich nicht mal ausprobieren.
Gruß Gerhard.
von: Behördenrad

Re: "Zelt" mit Fahrrad und Tarp - 17.09.17 15:27

In Antwort auf: StephanBehrendt
...... Bei mir würde es vermutlich wesentlich teurer: ich müsste mir erst ein größeres Fahrrad in entsprechender Höhe kaufen.

Mit 'nem SpeedLifter und/oder ner Teleskopsattelstütze, beides im Fahrbetrieb in unterster Position, könnte man am Abend zum Zeltaufbau fehlende Höhe günstiger bekommen....

Matthias
von: sentus

Re: "Zelt" mit Fahrrad und Tarp - 18.09.17 07:00

Anbei die Links zu den Fotos. Das Einbetten in den alten Beitrag schaffe ich nicht. Ausserdem sind die Fotos ev. nicht mit dem Text des alten Beitrags im Einklang, wofür ich mich ebenfalls entschuldige.

Wetterseite

Veloseite

Rückseite

Vorderseite geschlossen

Vorderseite geöffnet 1

Vorderseite geöffnet 2

Die Konstruktion hat sich mittlerweile mehrfach bewährt. Bei starkem Regen, kombiniert mit Wind, ist allerdings zu beachten, dass die "Wetterseite" (auf dem ersten Foto) zum Wind zeigt, weil es sonst "luftig - feucht" werden kann. Andererseits kennt die Konstruktion kein Kondenswasser.
von: hal23562

Re: "Zelt" mit Fahrrad und Tarp - 18.09.17 07:39

Ich weiß zwar nicht, was Du unter "Wind" verstehst, aber auch ich habe meine Zweifel bei der Konstruktion, ob sie einem soliden Gewittersturm oder wirklich kräftigen Böen standhalten würde. Ebenso habe ich Zweifel bezüglich der in Post 1 angesprochenen Kondensfreiheit. Ich bin schon viele Jahre mit Zelten aller Art und auch Tarps unterwegs.
Ein wichtiger Aspekt für mich ist, dass ein Zelt schnell und einfach aufzubauen ist, wenn ich müde bin, und/oder nass, kalt. Da will ich kein Gefummel und gezuppel - nach realen 3 - 5 Minuten muss das Ding stehen. Mit meinem MoTrail oder dem HexHex schaff ich das. Wie sieht das realistisch hier aus?

Als Notunterkunft, wie schon angemerkt, absolut ok, als normale Unterkunft auf Tour wär das für mich nichts.

HAL
von: Fricka

Re: "Zelt" mit Fahrrad und Tarp - 18.09.17 07:53

Was ist denn das Ziel? Eine Zeltstange einzusparen und stattdessen das Fahrrad dafür zu benutzen? Dafür nehme ich beim Wandern einen Wanderstock, beim Radfahren einen Baum/Busch/Zaun.

Oder das Fahrrad vor Regen zu schützen? Das macht, wenn nötig, mein Poncho. (Bei mir bleiben die Taschen immer dran. Außer beim Wildcamping. Da müssen sie mit ins Zelt.)

Bei dieser Konstruktion hängen die Taschen so richtig schön diebstahlgerecht im Freien. Dafür ist es unter dem Tarp unnötig eng. Und auf Tuchfühlung mit meinem Rad auf Radreise (also dreckig), möchte ich auch nicht schlafen.

Aber das Moskitonetz gefällt mir. Ist natürlich beim Zelt inklusive und muss auch nicht extra aufgefummelt werden.
von: Keine Ahnung

Re: "Zelt" mit Fahrrad und Tarp - 18.09.17 08:15

In Antwort auf: Edreoj
Wo der Faden schon ausgegraben ist: Aus dem Land von Giant und Merida gibt es mit dem Üpon Bike Tent (2P) noch ein anderes Konzept, das Rad als Zeltstangenersatz zu nutzen. Ich habe keine Erfahrung mit diesem Fahrradzelt, aber 1,45kg für ein bezahlbares Zweipersonenzelt hört sich für mich interessant an. Und beim Wandern kann man einfach Trekkingstöcke nutzen.


Auch wenn ein halbes Kilogramm für den Ultralight-Radreisenden eine Rolle spielen mag, will ich dennoch einwerfen, dass mein vollwertiges Zweimannzelt ("Footprint", Innenzelt, welches auch alleine aufgestellt werden kann, und Außenzelt, welches nach allen Seiten wetterfest ist und welches ebenfalls zusammen mit dem Footprint als selbststehendes Zelt ohne Innnenzelt aufgebaut werden könnte) mit um die 2 kg die bessere Lösung darstellen sollte. Bei einem Preis um die 100 Euro (Naturehike) ist auch der Preis durchaus erträglich.

Wenn man dann schon zu einem Tarp greifen und auf den Komfort eines "vollwertigen" Zeltes verzichten möchte, müsste es schon in der Gewichtsklasse bis maximal 1 kg liegen. Aber, das ist nur meine unbedeutende Meinung grins .
von: sentus

Re: "Zelt" mit Fahrrad und Tarp - 18.09.17 08:35

Zur Wetterfestigkeit habe ich keine Beweise im eigentlichen Sinn (Videoaufnahmen oder dgl.).

Kann man voraussehen, woher der Wind, das Wetter oder wie immer man das nennen möchte (Hauptwindrichtung...?) kommt, und man das Zelt so aufstellt, dass die eine Seite "beaufschlagt" wird, übersteht die Konstruktion heftige Regenfälle bzw. Gewitterregen ohne dass man nass wird oder das Zelt davonfliegen würde. Im Gegenteil, durch die Form drückt der Wind das Zelt an den Boden. Die gekreuzten Stangen verhindern dann, dass das Zelt eingedrückt wird. Ohne die Stangen (die habe ich zuerst nicht verwendet) wird es dann allerdings, bei starken Böen, eng im Inneren.

An zwei Ereignisse erinnere ich mich: Da hatten die Bewohner anderer Zelte und/oder der Wohnwagen auf dem Zeltplatz Angst, dass ich nass werden würde und waren erstaunt, dass dies dann doch nicht der Fall war (aber das ist natürlich kein Beweis, eher eine Anekdote...).

Schnell Aufstellen geht nicht; das wurde aber bereits im ersten Beitrag betont. 10 - 15 Min brauche ich mindestens.

Für mich ist es die normale Unterkunft auf Tour. Ausser dem Tarp habe ich kein Zelt dabei jedoch noch den Bivi- Poncho (ein Poncho, den man zu einem Tarp aufknüpfen kann). Den verwende ich, wenn ich mich in der Hauptwindrichtung völlig vertan habe und spanne ihn dann über die offene Seite. Dann ist das Innere allerdings dicht und Kondenswasser kann entstehen.
von: sentus

Re: "Zelt" mit Fahrrad und Tarp - 18.09.17 08:59

Im ersten Beitrag wurden die Ziele schon etwas angeschrieben. Eines davon ist, dass die Taschen am Fahrrad verbleiben sollen aber so, dass sie trotzdem zugänglich sind, wenn man im Zelt sitzt. Bei dieser Konstruktion trifft das auf die Taschen auf der linken Seite zu. Darin ist alles, was ich für die Übernachtung benötige.

Die linke Seite des Fahrrades ist "im" Zelt. Die Kette also "ausserhalb". Das Rad steht ausserdem auf dem Ständer, ragt also leicht schräg in das Zelt so dass man damit nicht so sehr in Berührung kommt.

Es ist wohl immer schwierig, alles so zu sichern, dass es nicht gestohlen werden kann. Macht sich jemand an den Taschen zu schaffen, kann ich dies (z.B. anhand der Geräusche) besser zuordnen, wenn ich diese im Blickfeld habe; was bei dieser Konstruktion der Fall ist.

Auf den Bildern sieht es enger aus, wie es tatsächlich ist. Das Innere ist breiter wie die Luftmatratze und hat Sitzhöhe (wenn das Moskitonetz nicht eingehängt ist). Für eine Person ist, so empfinde ich es, Platz genug.
von: hal23562

Re: "Zelt" mit Fahrrad und Tarp - 18.09.17 09:03

Von Deinen Erfahrungen zu lesen ist für mich interessant. Dieser Ansatz ist, so glaube ich, auch bei Outdoorseiten schon mal lang und breit diskutiert worden. Ähnlich wie hier.

Entscheidend ist doch einzig, dass Du mit diesem Setup zurecht kommst und das ist ja der Fall.
Und beweisen musst Du schon gar nichts. schmunzel Ich finds toll, dass Du Deine Lösung und Deine Erfahrungen hier vorstellst. Aber wie gesagt, für mich wäre das nur im Notfall was.
Ich fänds schön, wenn Du weiter berichtest. bier

HAL
von: Spargel

Re: "Zelt" mit Fahrrad und Tarp - 18.09.17 09:03

Ganz pfiffig, aber nur was für Leute die nachts nicht drei-, viermal raus müssen?! Für alternatives Flaschenhandling unter Dach ist es wiederum sehr eng, und die klobige Ein-Nutzen-Flasche will man ja auf normale Touren eher nicht mitnehmen.
von: sentus

Re: "Zelt" mit Fahrrad und Tarp - 18.09.17 09:44

lach Ein nicht zu negierender Punkt. Der Ein- und Ausstieg ist tatsächlich nicht ganz ohne. Etwas gelenkig sollte man schon sein (na ja, sooo nun auch wieder nicht; es geht auch mit zwei künstlichen Hüftgelenken...).

Unter dem Rad ist noch einiges an Platz, da lässt sich auch eine 1.5 L Flasche hinstellen. Das sollte für die Nacht reichen und, in Seitenlage, geht "das" schon zwinker
von: Rad-Franz

Re: "Zelt" mit Fahrrad und Tarp - 20.09.17 19:16

In Antwort auf: sentus
Zur Wetterfestigkeit habe ich keine Beweise im eigentlichen Sinn (Videoaufnahmen oder dgl.).

Kann man voraussehen, woher der Wind, das Wetter oder wie immer man das nennen möchte (Hauptwindrichtung...?) kommt, und man das Zelt so aufstellt, dass die eine Seite "beaufschlagt" wird, übersteht die Konstruktion heftige Regenfälle bzw. Gewitterregen ohne dass man nass wird oder das Zelt davonfliegen würde. Im Gegenteil, durch die Form drückt der Wind das Zelt an den Boden. Die gekreuzten Stangen verhindern dann, dass das Zelt eingedrückt wird. Ohne die Stangen (die habe ich zuerst nicht verwendet) wird es dann allerdings, bei starken Böen, eng im Inneren.


Braucht man überhaupt was absolut sturmsicheres?
Ich bin auch die letzten Male auf die Weise unterwegs gewesen (so ähnlich, ohne Netz), hatte aber noch nie Sturm erlebt. Normalen Wind vom Meer hat mein Tarp immer ausgehalten.
Aber wenn es blitzt und donnert und 80km/h Wind wehen, dann baue ich sowieso kein Zelt auf, sondern such mir irgendeinen Unterschlupf (Hütte, Bushaltestelle, etc.), zumindest bis sich das Wetter beruhigt hat.
Sicher, wenn es erst bei der Nacht kommt, ist es doof. Aber ich habe es noch selten erlebt, dass man es noch nicht am Vorabend merken hätte können, wenn ein Sturm aufzieht.


Beste Grüße,
Franz
von: Anonym

Re: "Zelt" mit Fahrrad und Tarp - 20.09.17 19:34

In Antwort auf: Rad-Franz

sondern such mir irgendeinen Unterschlupf (Hütte, Bushaltestelle, etc.), zumindest bis sich das Wetter beruhigt hat.


Es gibt Gegenden da kannst Du das nicht mangels Masse oder rechtlichen Gründen machen. Das sind aber auch Gegenden, wo es ein wenig heftiger weht.
von: Rad-Franz

Re: "Zelt" mit Fahrrad und Tarp - 20.09.17 20:07

Welche Gegenden meinst du da (in unseren Breiten)?

Bisher hatte ich noch nie Probleme - wobei einmal ein Freund im Vorhinein bei einem Hüttenbesitzer gefragt hat, ob wir dort im Fall der Fälle rein dürfen.
Das hat super funktioniert.
Ohne zu Fragen geht man ja eh nicht in eine geschlossene Hütte.

In den Wartehäuschen bin ich bisher aber auch bloß von Hunden (oder welche Tiere auch immer) geschreckt worden (HR).
Dass es oftmals verboten ist, da hast du leider Recht traurig - aber in dem Fall denke ich mir "Wo kein Kläger, dort kein Richter"...

Das Nächtigen in Freiheit wird mir wohl nie jemand ganz abgewöhnen können grins.
Das gehört irgendwie zu meinem Leben <<Gedicht>>

Beste Grüße
Franz
von: derSammy

Re: "Zelt" mit Fahrrad und Tarp - 20.09.17 20:07

Ich mene auch, dass das sehr von der Gegend abhängt. Wir hatten mal das Vergnügen mit der Bora in Kroatien, den Mistral in Südfrankreich durfte ich nur mal ohne Rad und Zelt kennen lernen. Das sind Wetterlagen, die durchus mehrere Tge am Stück ungemütlich sein können.
Naja, böige Herbststürme sind hierzulande ja auch nicht unüblich. Und direkt an der Küste (Irland, Schottlnd, Norwegen) kann auch durchgängig ne steife Brise wehen.
von: Rad-Franz

Re: "Zelt" mit Fahrrad und Tarp - 20.09.17 20:16

In Antwort auf: derSammy
Ich mene auch, dass das sehr von der Gegend abhängt. Wir hatten mal das Vergnügen mit der Bora in Kroatien...


Ich kenne davon (leider) nur die Stürme in HR, wo einmal konstant 120km/h mit angeblich Spitzen bis 200km/h dabeigewesen sein sollen. Da hat es mich mal mit dem Rad samt Gepäck direkt weggehoben und über die Straße bis vor eine Steinmauer geweht- soetwas hatte ich sonst noch nie erlebt. Da ist auch alles mögliche durch die Luft gewirbelt, Brücke und Fährverbindung war dicht (Pag) und ich war krank, das weiß ich noch gut...

Aber gibt es da überhaupt Zelte, die sich nter solchen Bedingungen aufstellen lassen, ohne dass sie davonfliegen bzw. sich öffnen lassen, ohne instabil zu werden?

Damals war ich wegen der Krankheit dann im Hotel und die letzte Nacht zuvor, wo aber der Wind abends kaum wehte, unter einem Olivenbaum (bzw. ein paar Meter weiter talwärts, nachdem ich das Gefälle hinter der Mauer in der Finsternis nicht wusste...)

Beste Grüße
Franz
von: Anonym

Re: "Zelt" mit Fahrrad und Tarp - 20.09.17 20:22

In Antwort auf: Rad-Franz
Welche Gegenden meinst du da (in unseren Breiten)?

Ich hatte dieses Jahr in Schottland bei 80 km/h das Vergnügen. Bushäuschen und Unterschlupfe sind da eher Mangelware. Nordskandinavien hinter dem Polarkreis. Und Island, was man hier so liest.
von: derSammy

Re: "Zelt" mit Fahrrad und Tarp - 20.09.17 20:26

Unser Terraquadro von Vaude ließ sich sowohl aufstellen, als auch die Nächte überdauern. Die Abspannleinen waren natürlich nötig. Wir waren aber auch auf einem Campingplatz mit einigen Windschutzbebauungen ringsum.
Grundsätzlich bringen Geodäten, wie sie von Bergsteigen benutzt werden, wohl am ehesten diese Sturmfestigkeit mit. Da oben gibt es keine Hotels, aber oft bestialische Stürme.
von: veloträumer

Re: "Zelt" mit Fahrrad und Tarp - 21.09.17 10:37

In Antwort auf: Rad-Franz
Braucht man überhaupt was absolut sturmsicheres?
Ich bin auch die letzten Male auf die Weise unterwegs gewesen (so ähnlich, ohne Netz), hatte aber noch nie Sturm erlebt. Normalen Wind vom Meer hat mein Tarp immer ausgehalten.
Aber wenn es blitzt und donnert und 80km/h Wind wehen, dann baue ich sowieso kein Zelt auf, sondern such mir irgendeinen Unterschlupf (Hütte, Bushaltestelle, etc.), zumindest bis sich das Wetter beruhigt hat.
Sicher, wenn es erst bei der Nacht kommt, ist es doof. Aber ich habe es noch selten erlebt, dass man es noch nicht am Vorabend merken hätte können, wenn ein Sturm aufzieht.

Ich fürchte, nein, man kann es nicht immer voraussehen, Wetterwechsel über Nacht sind durchaus häufig. Das habe ich sogar im moderaten, heimischen Hügelland erlebt, wo Wetterextreme seltener sind als etwa in den Bergen. Gewitter sind zudem oft lokal, man weiß nicht, wo sie runterkommen. Es gibt auch keine Regel, ob ein Gewitter von Sturm begleitet wird - auch das ist unterschiedlich. Die Winde und Stürme dann sind häufig in Böen wechselnd - also keine einheitliche Windrichtung. Starkregen kann ganz ohne Gewitter niedergehen und große Probleme bereiten - natürlich auch für den "Normalzelter", Sturmböen ebenso. Das Problem ist also mit normalem Zelt nicht aus der Welt, hilft aber doch Grenzsituationen besser zu meistern.

Die zunehmend instabilen Sommer machen die Sache nicht einfacher. Hätte ich, weil nur mit Tarp ausgestattet, in den letzten 2-3 Jahren bei Verdacht auf eine unangenehme Nacht immer eine Ausweichmöglichkeit gesucht, hätte ich wesentlich häufiger ein Hotel nehmen müssen, obwohl ich eigentlich ganz findig mit solchen von dir genannten Unterschlüpfen bin. In meinen Radreisezielen entferne ich mich aber doch weiter weg von zivilisationsdichten Bereichen und da ist manchmal nichts, oder andernorts die Zivilisation so vehement dicht, dass es keine Lücken gibt (verriegelte Villenstandorte u.ä.). Dann kann man sich auch noch täuschen und die Wetterlage falsch beurteilen, der Fehler kann sogar zur Lebensgefahr werden. Das war in diesem Jahr einmal so und mit Tarp wärest du dann garantiert gescheitert, mein Zelt hat gerade ebenso noch gehalten und die Blitze sind wohl an mir vorbei gegangen - mal wieder hat jemand gedacht, ich solle noch ein Weilchen dem Forum erhalten bleiben. verwirrt schmunzel

Ganz unabhängig davon geht bei mir ein Zelt, dass vom Fahrrad getragen wird, gar nicht. Dann lässt sich nie ein Zelt auf einem Campingplatz aufstellen und anschließend noch eine etwas längere Wegstrecke fahren, etwa zum Essengehen oder besichtigen. Das ist auf meinen Reisen ziemlich essentiell. Auch sog. Ruhetage werden zum Problem, wenn man das Rad dabei ein wenig auch ohne großes Gepäck nutzen möchte.

Noch ein weiteres kommt hinzu. Ich hatte dieses Jahr schon zwei Zelte im Einsatz, eines ging zum Hersteller zurück. Dieses war auch recht luftig, um es vorsichtig zu sagen, also nicht gerade angenehm bei kühlen und zugigen Nächten. Das Klima im neuesten Zelt ist hingegen wesentlich angenehmer, das Risiko der Auskühlung durch Wind deutlich gemmindert. Das weiß ich mit zunehmenden Alter auch zu schätzen und würde suboptimale Lösungen nicht (mehr) empfehlen. Aber in der Jugend ist man ja manchmal anders drauf. zwinker
von: hal23562

Re: "Zelt" mit Fahrrad und Tarp - 21.09.17 11:45

Auf Amrum hatte ich dieses Jahr neben meinem Exped Orion Extreme ein 3 x 3 m Tarp im geschützten Dünenbereich aufgebaut.
Der Sturm dauerte 2 Tage und hatte wohl 8 - 10 Bft., im Böen mehr. Am Schluss sah es dann so aus:



Das Zelt stand wie ein Bunker, das Tarp lag am Schluss platt, hatte sich aber bis dahin wacker gehalten. Es war übrigens mit 33 cm langen Holzhäringen, speziell für Sand, aufgebaut. Nur unter dem Tarp (auch anders und tiefer aufgebaut) wären die zwei Tage sicher die Hölle gewesen.

Ich würde auf längere Tour nur mit einem einigermaßen brauchbaren Zelt losziehen.

HAL
von: Rad-Franz

Re: "Zelt" mit Fahrrad und Tarp - 21.09.17 21:07

Danke für eure Hinweise schmunzel.

Da hatte ich dann offenbar immer noch Glück. Regen hatte ich zwar schon beim Biwakieren mit dem Tarp, aber starken Sturm noch nicht.

Was ich an der Tarplösung toll finde, dass man alles inkl. Fahrad bei sich hat und nichts wegkommen kann, ohne dass man es merken würde.

Das mit den Ausfügen dachte ich mir auch schon - ich gehe dann halt immer zu Fuß bzw. ist das Tarp auch innerhalb von 30min inkl. allem drumherum eingepackt.

PS: toller Bericht von Amrum!

Beste Grüße,
Franz
von: Stylist Robert

Re: "Zelt" mit Fahrrad und Tarp - 12.10.17 08:45

In Antwort auf: hal23562
Auf Amrum hatte ich dieses Jahr neben meinem Exped Orion Extreme ein 3 x 3 m Tarp im geschützten Dünenbereich aufgebaut.
Der Sturm dauerte 2 Tage und hatte wohl 8 - 10 Bft., im Böen mehr. Am Schluss sah es dann so aus:



Das Zelt stand wie ein Bunker, das Tarp lag am Schluss platt, hatte sich aber bis dahin wacker gehalten. Es war übrigens mit 33 cm langen Holzhäringen, speziell für Sand, aufgebaut. Nur unter dem Tarp (auch anders und tiefer aufgebaut) wären die zwei Tage sicher die Hölle gewesen.

Ich würde auf längere Tour nur mit einem einigermaßen brauchbaren Zelt losziehen.

Mein Projekt mit Modifikationen beim neuen Großzelt ( mit Fahrradeinstellplatz zwinker ) nimmt auch langsam Formen an. Jetzt dachte ich neben den Näharbeiten wegen Konstruktionsfehlern auch daran das Gewicht noch ein wenig zu optimieren. Die mitgelieferten 7,9mm Fiberglasstangen haben mit 61cm zu lange Elemente und erscheinen mir auf die Zeltgröße mit 2,20m x 2,80m bei 1,35m Höhe auch zu sturmgefährdet. Das Gestänge bringt auf Gewichte von 2 mal 270gr für die Kuppel und 2 mal 130gr für das Vordach. Also dachte ich über kürzere Elemente aus Alu nach und fand dieses Angebot mit 8,5mm Alu-Elementen. Außer dem Stangendurchmesser und der Gesamtlänge gibt es keine Informationen. Also mailte ich Camps an und erfragte die Art des Aluminiums, Einzelelement-Länge und das Gesamtgewicht.
Die Antwort heute morgen war eher ein Witz! grins Da die Artikel von einem Außenlager versandt würden könnten keine weiteren Angaben zu dem Artikel gemacht werden. Ich solle doch die Gestänge kaufen und bei Nichtgefallen kostenlos zurücksenden...
Seeehr umweltbewußt und ob die Aluart dort auf den Plastiktüten dokumentiert ist ist auch nicht gesichert.
Hat jmand schon einmal ein solches Set gekauft und kann mir nähere Angaben machen? Die Frage ist auch, ob sich die Zusatzinvestition gewichtsmäßig lohnt und eine bessere Stabilität damit erzielt wird. unsicher
von: hal23562

Re: "Zelt" mit Fahrrad und Tarp - 12.10.17 10:01

Also, ich ziehe sowas oder sowas hier vor. Zusammen mit dem 2 mm Gummi und den erforderlichen Abschlüssen gibt das qualitativ sehr gute, allerdings auch etwas teurere Zeltstangen.


HAL
von: Stylist Robert

Re: "Zelt" mit Fahrrad und Tarp - 12.10.17 21:30

In Antwort auf: hal23562
Also, ich ziehe sowas oder sowas hier vor. Zusammen mit dem 2 mm Gummi und den erforderlichen Abschlüssen gibt das qualitativ sehr gute, allerdings auch etwas teurere Zeltstangen.

Damit würde ich wohl über das Ziel hinaus schießen - das komplette Zelt für 47 EUR und für die DAC Gestänge 85-90 EUR um 2x30gr bzw. 2x90gr einzusparen... entsetzt
von: Fricka

Re: "Zelt" mit Fahrrad und Tarp - 13.10.17 06:27

Zusätzlich zur Einsparung hättest du dann noch ein verlässliches Gestänge.....
von: Stylist Robert

Re: "Zelt" mit Fahrrad und Tarp - 13.10.17 19:25

In Antwort auf: Fricka
Zusätzlich zur Einsparung hättest du dann noch ein verlässliches Gestänge.....
Dem Orkan Sebastian am 13.09., der hier im Norden ja nicht so heftig zuschlug, hat das Zelt nur etwas zerzaust ausreichend widerstanden. Dafür reichen die Fiberglasstangen durchaus. Leider hatte ich es bereits für die Näharbeiten vor dem Okan Xavier, der hier im Norden doch für erhebliche Schäden gesorgt hatte, bereits wieder abgebaut.
Vorrangig gegenüber einer möglichen Gewichtseinsparung sollten aber deutlich kürzere Einzelelemente zum Einsatz kommen. Mit dem Originalpackmaß von 64cm paßt das Zelt nicht in meine Packrolle. Ich habe mir mittlerweile für gerade einmal 7,95 EUR bei Globetrotter zusätzliche Ersatzstangen gekauft und die Einzelelemente von 63cm auf 48cm kürzen können. Damit sollte der Gepäckturm, wie beim alten Greenhopper, auch der Vergangenheit angehören.
von: Fricka

Re: "Zelt" mit Fahrrad und Tarp - 14.10.17 07:42

Die Fiberglasstangen brechen nicht unbedingt sofort, wenn es sie mal anpustet. Aber bei längerem Gebrauch geht das dann los. Das habe nicht nur ich so erlebt, sondern das kannst du auch in diversen Reiseberichten so nachlesen. Und das nervst dann.

Man kann das schienen, ausbessern oder ähnlich. Während das Zelt immer beuliger wird. Und die Nähte leiden, weil die Bruchstellen sehr spitzig sind.

Aber dann kannst du das Gestänge natürlich immer noch austauschen. Oder ein neues Zelt kaufen.