Re: Tex-Lock, ein textiles Fahrradschloss...

von: cterres

Re: Tex-Lock, ein textiles Fahrradschloss... - 08.03.17 23:42

Ich glaube, um "Dauerhaft" geht es nicht und wer einen leichteren Kettenersatz einsetzen will, setzt der Haltbarkeit auch schon Grenzen.
Nur durch Blick auf die schematische Erklärung der Schichten und ohne das Produkt näher zu kennen, vermute ich mal eine Kombination aus Draht und Kevlar oder Aramid.
Die feuerfeste Schicht ist vermutlich ein dünnes Drahtgeflecht, das eben nicht durchbrennt, wie es der obere Kunststoff tut.
Darunter würden sich Kevlarfäden gut machen, denn die lassen sich nur mit sehr scharfen Klingen schneiden und diese hätten mit der drüber liegenden Drahthülle ein Problem.
Im Kern vielleicht ein Aramidseil, das leicht, stabil und schlecht zu "sägen" ist.

Ein Bolzenschneider ist nicht sehr scharf und durchtrennt das flexible Material kaum, ein Kabelschneider dürfte durch kommen. Der bekäme vielleicht bei Kevlar Schwierigkeiten, aber dann wäre das "Seil" trotzdem schon fast durch. Das wird kein sauberer Schnitt, aber im zweiten Versuch kommt ein scharfes Werkzeug wohl durch.

Keine Chance bestünde bei einem Winkelschleifer. Der erzeugt zuviel Hitze.
Wer aber mit dem Bolzenschneider oder dem Winkelschleifer anrückt, kann besser an den Ringösen ansetzen, die beide Enden mit dem Schloss verbinden. Man käme mit einem Bolzenschneider gar nicht auf die Idee, an einem dickem Kabel anzusetzen. Entweder bekommt man das nicht zwischen die Schneidbacken, oder der Bolzenschneider ist so groß, das eben der Stahlring am Ende des Seils auch kein Problem darstellt.
Für Kabel nimmt man eher gleich den "Papageienschnabel".

Durch kommt man also immer.
Man tut sich als Verkäufer eines solchen Fahrradschlosses aber auch immer schwer. Einerseits will man die Widerstandskraft beweisen, andererseits will man keinesfalls tatsächlich ein Versagen des Materials demonstrieren, selbst wenn es mehrere Minuten dauern würde und schweres Werkzeug zum Einsatz käme.