Re: Routen Tracking bei 4 Programmen unterschiede

von: derSammy

Re: Routen Tracking bei 4 Programmen unterschiede - 14.02.17 14:45

Ah, jetzt verstehe ich erst, wo dein Widerspruch eigentlich her kam. Du favorisierst GPS-Messung gegenüber barometrischer Messung?
Dann wiederhole ich doch noch mal, was an anderer Stelle schon verlinkt wurde. Sowohl barometrische, als auch GPS-Messung sind fehlerbehaftet und haben ihre Stärken und Schwächen. Im Idealfall kombiniert ein Gerät beide Verfahren und steigert so die Genauigkeit.

barometrische Messung:
+ sehr genau, sagen wir mindestens auf 1m, wenn nicht gar so etwa 30cm wenn man mehrere Daten mittelt.
+ sehr kleine Höhenänderungen können sehr präzise detektiert werden, also z.B. ob man gerade einen Meter rauf oder runter gefahren ist.
- abhängig vom Luftdruck (und damit der Wetterlage). Wenn sich der Luftdruck ändert, gibt das Fehler in der Anzeige, die man nur durch Neukalibrierung eliminieren kann. Und die Anzeige stimmt halt nur so lange, wie der Luftdruck noch dem zum Kalibrierungszeitpunkt entspricht.

GPS-Messung:
+/- Genauigkeit ist extrem von der Situation abhängig. Hat man nur Empfang weniger Sateliten und ist die geomtrische Konstellation schlecht, liegt die Genauigkeit oft bei nur 100m oder schlechter. Bei vielen Sateliten und guter Empfangsqualität kann das auf wenige Meter genau werden.
- Das Empfangssignal ist in der Regel sehr verrauscht, es zeigt mal 10m zu viel, mal 10m zu wenig an. Das barmometrische Signal ist in der Regel viel stabiler.
+ Das Signal ist nicht vom Luftdruck abhängig und vor allem treten extreme Abweichungen vom absoluten Wert (sagen wir 200m zu viel oder zu wenig) extrem selten auf.

Das GPS-Signal ist in der Regel viel zu verrauscht um damit in guter Qualtität die Höhenmeter eines Tracks zu bestimmen. Bei barometrischer Messung kann der starke absolute Messfehler, welcher durch einen Wetterumschwung bedingt war, das Ergebnis verzerren. Man kann aber beide Verfahren z.B. dahingehend kombinieren, dass man das barmetrische Signal nutzt um die Momente des Passierens der Passhöhen und der Taldurchfahren zu detektieren und dann die anderen beiden Signale kombinieren, um die absolute Höhe zu diesen Zeitpunkten zu bestimmen. Aus beiden lassen sich dann mit höherer Genauigkeit die Höhenmeter berechnen, als es nur mit einem Messverfahren möglich wäre.

Was ich bezüglich Heinz Beitrag oben nur sagen wollte: Wenn über die Messstrecke der Luftdruck konstant bleibt und man lediglich an den gefahrenen Höhenmetern interessiert ist (und nicht an der absoluten Höhe), dann ist das Kalibrieren nicht nötig, weil der Fehler, den man hier eingeht, wegen Differenzbildung (weitgehend - ich weiß dass die Höhe(Druck)-Formel nicht komplett linear ist) wieder raus fliegt.