Sri Lanka

von: hansano

Sri Lanka - 23.03.13 20:02

Hier der erste Teil, mehr mag ich heute nicht schreiben, auch Bilder folgen später.

Negombo – Puttalam 96 km

An der Küste geht es nett bis zur A3, dort herrscht natürlich viel Verkehr, welcher aber nach 10 km stark abnimmt.
Die Sonne steigt schnell hoch, so das Temperaturen um die 30° erreicht werden. Kleine Geschäfte säumen den Straßenrand, so das genügend Erfrischungen erworben werden können.
Die Leute sind nett, viele rufen ein hallo und der eine oder andere fragt woher ich komme, wie ich Sri Lanka finde und wohin ich reise. Das passiert so alle 20 min. In den Gebieten wo mehr Tourismus herrscht ist allerdings das Interesse nicht mehr so ausgeprägt, wen wundert es.
Eine Schlange ca. 1,50 lang, schwarz/grün ringelt sich weg, ahja. Ab und zu sollte man aufpassen.
Die Straße ist flach und Palmen spenden ab und zu Schatten.Der Verkehr nimmt zu Ortsbeginn zu, Tuktuk nerven, vollbesetzte Busse rasen hupend vorbei, PKWs sind meist unauffällig.

Puttalam ist nicht schön, auf Fremdenverkehr nicht ausgelegt ist es nicht so leicht eine Unterkunft zu finden, irgendwie fehlt (auch später) so ein Hinweisschild mit „Hotel“. Aber dank der Kombination aus Loose und Lonely Planet ist die Suche nicht so nervig. Später kommt noch die Erfahrung die Tuktukfahrer mit Geld zu bestechen dazu.
Aber das Hotel, beim Busbahnhof gelegen, hat ein Zimmer mit 3 Betten für mich, Moskitonetz, Essen und Bier. Also ist alles OK. Später gehe ich noch in die Stadt. Viel zu sehen gibt es nicht, die Leute sind mit dem Broterwerb beschäftigt, es gibt ein paar Moscheen, einen Markt und ein paar Geschäfte. Leider kein Restaurant oder wenigstens ein Café zum ausspannen.
So plane ich dann meine weitere Route welche mich nach Anuradhapura führt.

Puttalam - Anuradhapura 91 km

Raus aus der Stadt wird es richtig schön, Reisfelder, Palmenwäldchen wenig Verkehr und die gut geteerte Straße lassen mich schnell vorwärtskommen.
Ein Rennradfahrer (von den Marines)überholt mich.Er hat ein richtig teures Carbonfahrrad, aber sein Helm ist nicht so klasse wie meiner und er möchte tauschen, geht aber leider nicht da ich erst am Anfang meiner Reise bin. So spurtet er weiter.
Eine Schildkröte kraucht über den Asphalt und ich trage sie ins grüne. Ab und zu bellt ein Hund, ansonsten alles ruhig. Auch heute werde ich viel gegrüßt.

Anuradhapura ist viel beschäftigt, Touristen , Pilger, Mönche. All dies lässt die Stadt brodeln. Ich finde eine nette Unterkunft, ein kleines Gasthause hat ein kleines Zimmer. Gelegen am Ufer eines kleines Sees genieße ich den Sprung ins Wasser. Der Besitzer und Frau sind sehr sympatisch, hier halte ich es zwei Tage aus, bestimmt.
Und so nehme ich den nächsten Tag „frei“, fahre umher, besuche die eine oder andere Tempelstätte und erfahre, dass es durchausnützlich sein kann ein Navi zu besitzen welches eine Funktion hat zu dem Startpunkt zurückzuleiten. Ich habe keines solcher Wundergeräte und irre Abends im dunkeln zwei Stunden rum bis ich das Haus wiederfinde, im dunkeln sieht alles so anders aus.

Anuradhapura - Sigiria 83 km

Nach einer netten Verabschiedung gehts richtung Süden. Die Straße wird in vielen Abschnitten erneuert und so ist es ab und zu etwas schwerer zu fahren. Dann kommt der Regen, erst leicht dann heftig. Zum Glück ist es warm. Aber so im Regen über die Baustellen zu fahren ist auch nicht der Bringer...
Ich entschließe mich nach Sigiria zu fahren, vielleicht ist es ja morgen schön und ich kann raufsteigen.

Es schüttet weiterhin, eine Bäckerei bietet kurzen Unterschlupf. Ein Gasthaus nimmt mich auf, nah am See gelegen, drückt sich das Wasser durch die Bodenplatte in das Gebäude, aber das Zimmer ist noch trocken.
Es gibt ein reichhaltiges Abendessen, ich bin der einzige Gast welcher im Wohnzimmer das Essen einnimmt, der Hausher steht dabei und wir unterhalten uns, die Kinder schauen fern, die Frau ist in der Küche.
Später begebe ich mich kurz nach draußen, ein französisches Paar reitet auf einem Elefanten für 20 € / ½ Std. durch den See, da ich nicht will geht das Angebot schnell auf 10€ runter, ich mag immer noch nicht.
Am Abend unterhalte ich mich mit dem anderen Gast, er ist aus Sri Lanka und fährt ein Ehepaar aus Holland durch die Gegend. Das Ehepaar schläft im Hotel, er im Gasthaus. Der Job ist anscheinend sehr begehrt und aber auch anspruchsvoll, man sollte das Land sehr gut kennen. Gute bis sehr gute Engliskenntnisse sind eine weitere Voraussetzung.
Spät am Abend, es regnet immer noch, fahren wir im Wagen zum beershop, holen uns ein paar Bier und unterhalten uns. So erfahre ich einiges über das Land und die Leute.

Sigiria – Dambulla 30 km

Der Regen hat aufgehört, aber dicke Wolken hängen um den Felsen. Ich fahre einmal drum herum um festzustellen, dass auch auf der anderen Seite die Wolkendecke vorhanden ist. Diverse Busse mit Touristen parken am Eingang und ich beschließe mir den Aufstieg zu sparen, vielleicht ein ander Mal.

In Dambulla finde ich leider nicht das tolle Gasthaus welches der Reiseführer anpreist, aber ein anderes nimmt mich auf. (1700 R + 400 R für Dinner) Die Gastleute beklagen, dass die Tuktukfahrer eine hohe Provision von 500 R haben wollen wenn sie einen Gast bringen. Nun, bei mir haben sie das Geld gespart.

In den kleinen Imbisstuben gibt es leckere Sachen, gefüllte Teigtaschen (30 R), gebratene Linsenklopse(10 R) und einiges mehr. Da ich wenig Fleisch und Fisch esse kommt es mir zupass das die Leute“ vegetarian“ verstehen.

In Dambulla hat es den berühmten Felsentempel. Eine gigantische Arbeit! Diverse Höhlen beherbergen zig Statuen von Buddha, sehr beeindruckend.

Vor der Reise habe ich einen anderen Sattel montiert welcher nun meinen Allerwertesten malträtiert hat.
Merke: Rennradsattel hart und schmal ist es Reiseradlers Qual.

In der Stadt kaufe ich für 450 R Desinfektionsmittel, Pflaster habe ich und so wird die nächsten Tage improvisiert, auf das ich mir keine Infektion hole.

Dambulla – Kandy 70 km

Die Straße ist stark befahren, es kann aber auch am Vollmondfest liegen, dass so viele unterwegs sind. In einer Bäckerei kaufe ich mir ein paar Linsenklopse, die sind wirklich lecker. Um die Ecke bettelt eine Frau leise um ein paar Rupien, wie ich hinzutrete und ihr etwas gebe stürmen gleich mehrere auf mich zu, fluchtartig steige ich aufs Rad....

Kandy ist nervig, starker Verkehr enge Straßen. Ein Tout gabelt mich auf und verspricht mir eine billige Unterkunft, er ist etwas schmuddelig, aber ich gehe mit. Für 1700 R ist alles klar, WiFi zieht.
Der Tout schnorrt mich um 200 R an, ich geb 110. Er hätte 3 Kinder und alles ist schlecht, so schlecht, dass er von der Gastfrau ein warmes Bier bekommt und es in fast einem Zug leert. Da habe ich heute schon andere gesehen welche es nötiger hatten.

Ich schlendere zum Tempel und kann meinen Sarong, welchen ich für 500 R gekauft hatte, nutzen. Tempel der Zahnreliquie. Es ist viel los, ist ja Vollmond. Eintritt hier: Einheimische frei, Ausländer zahlen 1000R. Ein guide spricht mich an, erzählt mir viel, fragt ob ich hinein möchte und erwartet Geld. Da ich ihn nicht gebeten hatte mir etwas zu erzählen bekommt er nichts, so sage ich es ihm auch. So langsam gehen mir die Tempel und Leute welche mich als Geldesel sehen doch auf die Nerven, kann aber auch an der Hitze liegen. Und die Unterkunft ist auch blöd.

Kandy – Mahiyangna 80 km

Schnell weg von hier. Ein Radrennfahrer begleitet mich ein Stück. Die, welche es sich nicht leisten können ein Rennrad zu kaufen, nehmen einfach die guten Stahlrahmen, bauen alles ab und haben einen“ singlespeed renner der extraklasse“, so würden die Teile hier benannt werden im Verkaufhaus.
Hier ist es eine Not, ich verschenke meine Klingel. Nach 20 km ist Ruhe vom Verkehr, die Busse nerven aber sonst ist es toll. Viel Wald, Schatten, Steigungen und langsam wird es kälter, irgendwann zeigt der Höhenmesser 900 m an. Nur die Schweißperlen auf dem Handrücken lassen sich nicht abwischen und entpuppen sich als Brandblasen von der starken Sonneneinstrahlung. LF 50 ist angesagt

Ich frage mich zu Hotel durch,
Achtung: Sorabora Village Inn. Saubere Zimmer mit Klimaanlage, Wifi, TV im Restaurant und relaxter Atmosphäre, Kartenzahlung möglich. Preisgünstig!
Ich war einfach nur erstaunt, so eine klasse Unterkunft hier im Nichts zu finden. Wer also hier lang radelt sollte unbedingt hier schlafen. Mit Abstand das beste Preis Leistungsverhältnis. Und sehr Sauber!

Ein weiterer Gast (Einheimischer) ist da, gelangweilt schaut er in die Glotze. Ein junges Paar kommt vorbei, beide knien nieder und küssen ihm die Füße, stoisch nimmt er es entgegen? Andere Kultur, ich frage nicht nach.



So, bis später
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