Re: Saxonia Bohemia Velogida

von: veloträumer

Re: Saxonia Bohemia Velogida - 18.01.17 12:56

In Antwort auf: Tom72
Noch ein Tipp, aber darauf bist Du aufgrund der Eindrücke vor Ort wahscheinlich auch selbst gekommen: Wenn Du das Elbsandsteingebirge nochmal beradelst, solltest Du auf alle Fälle Wanderschuhe einpacken. Selbst wenn Du nicht auf längere Wanderungen aus sein solltest (wozu die Gegend natürlich unendliche Möglichkeiten bietet), so kann man die meisten der beeindruckenden, bizarren Felsplateaus, Felsnadeln und Felsformationen auf recht kurzem Wege, teils über abenteuerlich in den Fels montierte Stege und Leitern, besteigen und hat auf diese Weise wunderbare Ausblicke in die Landschaft und hat eigentlich auch nur so den Reiz des Elbsandsteingebirges wirklich ausgekostet.

Ja, das hatte mir ja gleich die Konditorin in Königstein nahe gelegt - da war ich gerade ein Stündchen aus dem Zug raus. Ich habe das natürlich auch schon vorher geahnt, aber natürlich bei den Zeitfenstern macht das keinen Sinn - es sei denn, ganz ohne Rad. Den Lilienstein hätte ich evtl. noch per pedes erobert, aber da war ja das Wetter extrem garstig, wie man zumindest später auf den Bildern zur Bastei erahnen kann. Als ich am Falkenstein im Sand drin Stand hatte ich gleich das Gefühl, dass es auch sehr großen Spaß dort machen würde, zu Fuß zu laufen, vielleicht sogar stellenweise barfuß. Ich bekam da flügelhafte Sonne-Meer-Freiheitsgefühle.

Wie das Beispiel Edmundsklamm und Prebischtor zeigte, sind aber sogar manche Wanderwege im Winter gesperrt oder erschwert zugänglich. Der Novemerb hat zwar seine eigenen wie einmaligen Stimmungen, aber man muss natürlich mit den Einschränkungen leben. Zumindest auf der deutschen Seite habe ich etliche Wanderer gesehen, neben den Autospaziergehern waren auch einige "richtige" Elbsandsteingebirgequerer dabei, ebenso wollte die recht große Gruppe mit Kind und Kegel in der Jugendherberge auf Wanderschaft gehen. Als ich beim Falkenstein zu Fuß herumstocherte, fragte ich ein professionelles Wanderduo, ob es sich lohne, noch weiter zu gehen. Die Frage hielten sie für einen frevelhaften Witz und waren laut prustend entsetzt wie entrüstet über ein solchen Banausen wie mich. Sinngemäß sagten sie: "Es ist alles sehenswert, da und dort, überall - es ist der Wahnsinn!"

Ganz wichtig ist mir daran gelegen zu bemerken, dass man die Naturparkseite im Westen nicht vergessen sollte (weil man sich im Zweifel bevorzugt an den Highlights im Nationalpark orientiert), denn da gibt es ebenso eine Vielzahl reiszvollster Wandermöglichkeiten, insbesondere vom Bielatal ausgehend, aber auch um Zschirnstein und Zirkelstein, die tschechische Seite auch dort natürlich zu beachten.

Ein Nachtrag zur Dresdener Tonne mit dem besonderen Kunstwerk dort: Der beweglich gelagerte Korpus besteht aus Kalkstein, Kunststoff und Fotografien, der Durchmesser beträgt 0,97 m, die Höhe 1,28 m und das ganze wiegt gar ungefähr 2 Tonnen. Es handelt sich um eine Diplomarbeit von Sandra Rosenstiel unter dem Titel "Masse und Zeit". Die Künstlerin ist die Schwester der kaufmännischen Leiterin des Jazzclubs, Mandy Rosenstiel, die zusammen mit dem Geschäftsführer Steffen Wilde den Laden schmeißt.