Re: Mit dem Rad entlang der ehem. dt. dt. Grenze

von: motion

Re: Mit dem Rad entlang der ehem. dt. dt. Grenze - 21.10.16 20:12

Tag 3
Irmelshausen – Heringen
Ca 130 km


Der Wecker klingelt zeitig am Morgen. Das frühe Aufstehen wird mit einer wunderbaren Stimmung am See belohnt. Schwaden steigen aus dem See empor und verbreiten eine mystische Stimmung.



Mangels Sonneneinstrahlung ist natürlich das ganze Kondenswasser der Nacht nicht abgetrocknet und so wird das Zelt klatschnass eingepackt, ein Schicksal was ich fast jeden Tag hatte. Zu früh gestartet und zu wenig getrocknet. Gemütlich und in der Stille des Morgens geht es auf in Richtung Behrungen.



Wachturm bei Behrungen Deutsch-Deutsches Freilandmuseum



Ein Zeichen dafür, das man auch heute noch sich mit Umsicht im Bereich des Grünen Bandes bewegen sollte.



Der Gedenkstein des vorherigen Bildes steht rechts von meinem Fahrrad. Es ist Teil des Deutsch. Deutschen Freilandmuseums.



Anweisung an Westdeutsche Staatsbürger, die oft als Grenztouristen die Grenze besuchten. Hierbei war die Gefahr, das man dachte die Grenze fängt mit dem Zaun an. In Wahrheit ein gefährlicher Trugschluss. Das DDR Gebiet fängt mit Beginn des DDR Grenzsteins an, an den mein Fahrrad gelehnt ist. Dies ist um einiges vor dem Zaun.



Hier sieht man nochmals deutlich die Dimensionen.



Wachturm zum zugehörigen Grenzabschnitt.

Weiter geht es nach Berkach und Schwickershausen, in dem man ein schönes kleines Wasserschloss anschauen kann.



Kurz darauf folgt das Jagdschloss Fasanerie bei Hermannsfeld.





Auf dem Dachsberg über Hermannsfeld ist direkt neben einem Wachturm ein Friedenskreuz installiert wurden. Das Kreuz wurde von Gotthilf Fischer initiiert und soll an die Aktion Ungeziefer und dem stark betroffenen Hermannsfeld erinnern.





Ein Wachturm hoch oben auf der Rhön, noch weit über dem Dachsberg.



Gedenkstein an 2 Brüder bei Weimarschmieden.

Ein paar Kilometer weiter und schon ist Fladungen erreicht. Ein schönes kleines Städtchen.





Das es heute ziemlich heiß ist, kaufe ich mir noch einiges an Trinken und ein bisschen zu Essen ein und auf geht es zu einem größeren Anstieg Richtung Frankenhain. Hier verbringe ich dann unter ein paar Bäumen die Mittagspause.



Blick zurück.



Oben angekommen und ein Fahrradweg, der einfach nur gerade aus zu gehen scheint. Wie ungewohnt.


Ab jetzt geht es fast nur nach abwärts Richtung Campingplatz. Es ist verdammt heiß. Obwohl man schnell abwärts fährt, bekommt man anstatt kühlen Fahrtwind nur heißen Gegenwind der ein austrocknet. Über Hilders geht es nach Tann, wo ich mir erstmal ein Eis gönne.



Stadttor von Tann gleich neben der Eisdiele.

Über Motzlar nach Geisa geht es zum nächsten steilen Anstieg, dem Point Alpha. Point Alpha war von zentraler strategischer Bedeutung. Hier wurde von der NATO im Ernstfall der Einfall der Truppen des Warschauer Paktes durch die Fuldaer Lücke befürchtet. Eine amerikanische Einheit war direkt auf dem Berg stationiert. Die Beobachtungstürme lagen hier nur 200 m auseinander.









Rechts der DDR Grenzturm, dazwischen die Sperranlagen und direkt dahinter die amerikanische Einheit mit ihrem Wachturm.





Modell der Hundelaufanlage



Von da aus geht es abwärts und sehr schnell auf Nebenstrecken durch das Tal der Ulster in Richtung Philippsthal. Von weiten sieht man schon das, was das Leben hier bestimmt: Kaliabbau.




Ein kurzer Besichtigungsausflug durchs schöne Vacha



Friedensbrücke bei Vacha. Genau hinter der Brücke liegt das Haus Hoßfeld. Es lag zu DDR Zeiten auf beiden Seiten der Grenze. Den Besitzern wurde einfach über Nacht das der Durchgang zur DDR zugemauert.

Jetzt geht es ein letztes Mal bergauf ins Niemandsland vorbei am geschleiften Dorf Heiligenroda.



Am Kamm angekommen bekommt man den 2. Kalihügel, den Monte Kali bei Heringen zu sehen.



Gemütlich rollt es nun abwärts Richtung Heringen, dem Schlussort für heute. Genug bei Hitze geradelt. Der Campingplatz ist ganz in Ordnung, auch wenn deutliches Verbesserungspotential vorhanden wäre. Hier treffe ich auch das erste Mal auf mehrere Radreisende, die verschiedene Routen miteinander kombinieren. Der einzige Schnittpunkt den wir alle haben ist die Werra.