Re: Bishkek- Dushanbe

von: uwee

Re: Bishkek- Dushanbe - 20.03.15 11:47






Vor drei Jahren hatte uns Khalaikhum noch richtig gut gefallen. Diesmal reicht uns eine Nacht. Hier muss man sich nun entscheiden ob man die Nord- oder Südroute wählen möchte. Die Nordroute ist kürzer, gilt aber als noch härter als die Südroute. Leicht ist allerdings auch diese nicht, aber die Straßen sind zum goßen Teil gut ausgebaut, da praktisch die gesamte Elite des Landes incl. des Präsidenten aus Kuljab und Tangara stammt und diese auch schnell mal ihre Familie besuchen wollen.

Südroute auf GPSies

Am Schild oben sieht man, dass die Nordroute fast 100km kürzer ist, dennoch wählen wohl 90% aller Radler die Südroute, die aber auch wirklich landschaftlich beeindruckend ist.
Gut zwei Mal fahren wir nicht die gleiche Strecke, wenn es sich denn vermeiden lässt. Also biegen wir rechts ab. Die nächste Möglichkeit für Einkäufe kommt erst in Tavildara. Das sind zwar nur 80km. Wir brauchen aber (mit Badepausen!) 2 1/2 Tage dorthin.

Die Landschaft ist atemberaubend schön.
Die folgenden Pässe rauben uns aber auch unseren Atem.





Wir verlassen Khalaikhum am Nachmittag.
Schon kurz hinter dem Ort Khalaikhum bieten sich direkt am türkisgrünen Fluss einige wunderschöne Zeltplätze. Wir ließen diese aus und bereuten es bald danach.
Erst dauerte die Kontrolle an einem Check Point wegen Teetrinken und Gequatsche ziemlich lange, dann fuhren wir in einem engen steilen Tal, und es wurde schon dunkel als wir endlich eine halbwegs geeignete Stelle für unser Zelt fanden.





















Wie man sieht wurde der Fahrbahnbelag bald ziemlich schlecht und wir quälten uns den Chaburabot Pass hoch. Zumindest ich.
Litt bereits seit ein paar Tagen an Magen- Darm- Problemen und hatte kraftlose Beine.
So durfte Isabel einmal wieder Zelt und Isomatten übernehmen.



























































Die ziemlich unspektakuläre Passhöhe des 3252m hohen Chaburabot Passes.



















































Im Ort Tavildera, auf den wir uns eigentlich gefreut hatten, war eine unangenehme Atmosphäre. Wir fühlten uns hier nicht wohl und nicht willkommen. Erstmals auf dieser Reise. Und ganz anders als bei unseren lieben Pamiris bisher.
Zudem hatten wir uns auf ein Feierabendbier gefreut.
Es wurden uns aber keine alkoholischen Getränke verkauft.











Mit abnehmender Höhe wurde es immer heißer.









... und staubiger.


























Ein hübscher See liegt unmittelbar neben der Straße. Man kann ihn dennoch leicht übersehen. Früher stand hier auch ein Restaurant. Jetzt bekommt man allerdings nur noch Tee und trockenes Brot. Das Schwimmen im See war dennoch das Highlight des Tages.





















Auch im Ort Libradzar ist die Stimmung eher frostig.
Die Frauen sind stärker verschleiert, die Männer haben längere Bärte als im Rest des Landes. Das Rasttal oder auch Garmtal gilt als traditionell, konservativ islamisch.
Im Bürgerkrieg war das Gebiet schwer umkämpft. Und erst seit wenigen Jahren ist die Reisewarnung aufgehoben. Sehr hilfsbereit sind mal wieder die Soldaten am Checkpoint zu uns. Man verpflegt uns mit Tee, Brot, Joghurt, Marmelade und Früchten.
Wir sollten auch lieber in ihrem umzäunten Lager unser Zelt aufschlagen.
Ob wir vielleicht Bier oder Vodka kaufen möchten?
"Zwei Flaschen Bier wären schön."
Fünf Minuten später fährt ein Auto vor und liefert die bestellte Ware.
"Bier auf Rädern!"
Mitunter fahren wir nun auf bestem Asphalt. Dann hört er plötzlich auf und es folgt erneut üble Piste. Der starke Verkehr, die Hitze, die vielen Steigungen und die Pisten nerven jetzt. Der ankündigte hübsche Thermalort erweist sich als ziemlich heruntergekommen. Wenigstens hat ein neues Hotel mit akzeptablen Zimmern und einer mitunter arbeitenden Dusche aufgemacht.














Ein paar Radler treffen wir auch beim Frühstück- die ersten seit vier Tagen.















Der breite Vachs. Ein paar Kilometer abwärts entsteht ein riesiger Stausee.





Ein sehr nettes englisch/ iranisches Paar. Sie auf ihrer erste Radtour. (Wir hören Monate später, dass Forumsmitglieder sie in Laos getroffen haben)