Re: Bahnfahren in Frankreich

von: Falk

Re: Bahnfahren in Frankreich - 26.02.13 23:28

Sämtliche rausgeholte Minuten vergeigt man an den Umsteigepunkten wieder, eben wegen der nicht vorhandenen Netzwirkung. Ich kann jetzt nicht sämtliche Fahrpläne auseinanderklamüsern, ich vermute aber mal, dass ich bei uns der mit den meisten internationalen Langläufen bin. Es ist mir völlig brezelhaft, warum man nicht von Leipzig nach Granada fahren soll. An einem Ende der Strecke wohne ich, an den anderen will ich. Andere Überlegungen gibt es bei solchen Sachen nicht.
Dass Du die fehlende Netzwirkung nicht spürst, wird an deinem Wohnort liegen. Hochgeschwindigkeitsverkehr ist Binnenverkehr, daraus resultiert doch die fehlende Netzwirkung. Man hat es nicht geschafft, die Regeln der Technischen Einheit im Eisenbahnwesen zu aktualisiedren. Sie stammen im Wesentlichen aus der Zeit vor dem ersten Weltkrieg. Daraus resultieren die völlig inkompatiblen Fahrzeuge, mit denen selbst die gegenseitige Hilfe bei Abspannern nur bedingt möglich ist. Immerhin hat man es geschafft, die Scharfenbergkupplungen soweit zu normen, dass sie weitgehend mechanisch kuppelbar sind. Die wenigen Züge zwischen Deutschland und Frankreich sind kaum der Rede wert und doch schon ein Großteil des grenzuberschreitenden Verkehrs mit solchen Fahrzeugen. Trenitalia lässt in dieser Hinsicht sehr grüßen. Dort hat man sich regelrecht eingeigelt.