Wie komme ich nach England?

Hallo,
ich habe da mal eine Frage an euch. Nächstes Jahr möchte ich nach England. Ursprünglich war geplant von Karlsruhe über Strasbourg nach Calais mit der Bahn zu fahren, mit dem TGV nach Paris und dem TER nach Calais und von dort mit der Fähre nach Dover. Der TGV nimmt aber keine Räder mehr mit.
Hat jemand eine Idee zu einer Alternative? Von welchen Häfen, die gut mit der Bahn zu erreichen sind, komme ich nach England? Dover wäre optimal, kann aber auch Harwich sein.
Radeln möchte ich nach Westen.
Anreise mit dem Flugzeug kommt aus Umweltgründen nicht in Frage. Die Anreise kann ggf. auch zwei Tage dauern.

Grüße,
Radina

Hoek van Holland (Rotterdam) - Harwich (Stena Line)
Amsterdam - Newcastle (DFDS)
Dünkirchen - Dover (DFDS)
Calais - Dover (DFDS)

Bei meiner diesjährigen Englandreise hab ich die Zugan-/abfahrt ab Amsterdam gemacht. Einen halben Tag durch Holland und dann die Fähre nach Harwich. Zurück über Dover - Dünkirchen und durch Fr/Be/NL nach Amsterdam.

Hallo Radina,

woher hast Du dass der TGV ab Strasbourg keine Räder mehr mitnimmt? Ich hab auch keine Radmitnahme gefunden, aber ich würde das von Spezialisten wie Gleisnost prüfen lassen, vielleicht gibt es nur grad Probleme mit dem Reservierungssystem .

Viele Grüße
Detlef

Kann auch sein, dass das einfach nur noch nicht ins System eingepflegt ist.

Mit einem zusätzlichen Umstieg in Amsterdam kann man mit dem IC auch bis kurz vor die belgische Grenze kommen (Vlissingen). Von dort sind es rund 150 km bis Dunkerque und man kann auch noch Brügge mitnehmen. Das würde wegen des Windes aber eher auf der Rückfahrt machen und hin die Fähren ab Rotterdam oder Amsterdam nehmen.

Brügge hatte ich zurück auch mitgenommen. Und während meines starken Nordostwindes (inkl. Regen) von Dunkerque bis Amsterdam musste ich oft an solche Aussagen wie deine Denken und fragte mich was ich falsch mache .

Also ich hatte diesen Sommer zwischen Antwerpen und Oldenburg nur Rückenwind (außer auf einem kleinen Stück um Rotterdam, wo ich Richtung Meer gefahren bin).

TGVs buchst Du besser direkt auf der Seite der SNCF. Die Fahrradbuchung läuft da oft ein wenig anders als bei der DB - aber es klappt einwandfrei, wenn man geduldig sucht. Strasbourg-Paris und Paris-Calais kann man problemlos mit Mitnahme von unzerlegten Fahrrädern buchen. Bedenke halt die ggf. nötige Umstiegs-/Radelzeit in Paris.

Alternativ halt das Fahrrad zerlegt mitnehmen. Bei modernen Rädern mit Ahead-Vorbau scheint es mir nach wie vor am günstigsten, die Aheadkappe abzuschrauben, die Vorbauklemmung zu lösen, den Vorbau (samt Lenker) abzuziehen und dann die Gabel samt Vorderad rauszunehmen. Dabei auf Teile der Lenk-Lagerung achten. Sattelstütze ganz einschieben. Wenn man Lenker und Vorderrad samt Gabel neben den Rahmen bindet und alles in einen großen Müllsack verpackt, ist das so etwa in den zulässigen Maßen der SNCF.

Liebe Grüße
Maja

Bis vor zwei (?) Jahren gabs die CNL-Verbindung Basel-Amsterdam mit Fahrradmitnahme, da hättest Du elegant in Karlsruhe einsteigen und von Hoek van Holland nach Harwick rüberschippern können. Die Alternative, die mir einfällt, wäre IC bis Düsseldorf, Essen, Duisburg oder Oberhausen, mit dem Rad nach Holland rüber und dort mit Regionalzügen noch Rotterdam. Sollte nicht all zu schwierig sein.

Bernd

Prinzipiell richtig, aber siehe die Diskussion im Parallelthread zur Fahrradmitnahme Frankreich. Augenblicklich scheint es da Probleme zu geben

Viele Grüße,
Stefan

Karlsruhe - Amsterdam - Vlissingen ist aber nicht gerade die kürzeste Verbindung...

Ab Arnhem nicht Richtung Amsterdam umsteigen, sondern Richtung Roosendaal. Umsteigen in den Niederlanden ist in den allermeisten Fällen total unproblematisch. Selbst wenn mal einer schief geht, fast alle Strecken werden mindestens im Stundentakt bedient, eher alle 30 Minuten und alle Züge bis auf den Schnellverkehr Amsterdam/Rotterdam - Brüssel - Paris nehmen Räder ohne Reservierung mit.

Es gibt allerdings Ausschlusszeiten (Berufsverkehr) am Vor- und Nachmittag auf vielen Strecken.

Den Abfahrtsort hatte ich tatsächlich nicht beachtet.

Ich habe diese Fähre an einem Sonntag genutzt. Nervig an der Zugverbindung war, komme ich in den niederländischen IC rein, weil keine Stellplatzreservierung möglich ist. Es war knapp. Ich bin dann mit zwei Radreisenden nicht in Rotterdam wie geplant ausgestiegen, sondern in Den Haag (Endstation), weil wir nicht so recht wussten wie aus dem Zug wieder rauskommen.

Soll heißen, Zeitpuffer einbauen.

Ich hatte im Juli "rübergemacht" nach England. War mit dem Rad von Saarbrücken nach London. Zurück mit dem Zug.
Mein Vorschlag: Nimm nicht die Fähre von Calais, sondern von Dünkirchen. Vergiss Züge in Frankreich; ist mehr als problematisch und mit Mordsumwegen verbunden, da nur wenige Züge Räder mitnehmen. Nimm Zug über Luxemburg ( Fahrradmitnahme ca. 18 €) nach Brüssel. Dort umsteigen nach De Panne (Fahrradmitnahme, wenn ich mich recht erinnere, ca. 8€). Dann allerdings ein paar flache Kilometer bis Dünkirchen mit dem Rad. Das funktionierte prima.

Viele Grüße
Heinz

Falls es für dich in Ordnung ist, nimm das VR raus und packe das Rad in eine Plane. Dann mit ICE bis Brüssel und dort ca. 2 Stunden Umstiegszeit einplanen. Rad zusammenbauen und mit Eurostar weiter (Rad kostet 30,- Euro pro Strecke).
Teilweise sind über die Eurostar-Webseite günstige Angebote auch aus Deutschland heraus zu bekommen.

Bei der Anreise nach Hoek van Holland sollte man beachten, dass die Strecke (Rotterdam-)Schiedam-Hoek derzeit auf Straßenbahnbetrieb umgebaut wird. Das bedeutet auf jeden Fall noch in diesem Jahr zeitweise Schienenersatzverkehr mit Bussen, die keine Räder mitnehmen. Nächstes Jahr (2018) wollte man fertig werden. Im Straßenbahnbetrieb gibt es Ausschlusszeiten für den Radtransport (Berufsverkehr). Also vorher noch mal recherchieren. Alternativ: Von Rotterdam CS nach Hoek van Holland sind es 30 km. Wenn man den Stadtverkehr (gut Radweg) und eine Großbaustelle bei Schiedam hinter sich hat, geht es entspannt am Rhein (Nieuwe Waterweg) entlang.

Statt des CNL kann man auch tagsüber reisen und auf der Fähre übernachten. Zusätzlich zu den Fährkosten kommen dann noch mal ca. 50 € pro Person für die Übernachtung dazu. Das gute, englische Frühstücksbüffet kostet leider noch mal extra, liefert aber eine gute Grundlage für den Tag.

Um nach Westen zu kommen, muss man von Harwich erst mal in Richtung London (ca. 100 km). Durch London kommt auf den Cycle-Highways zügig durch. Das ganze lohnt sich meiner Meinung nach aber nur, wenn in London auch etwas Zeit verbringen möchte.



Die Fähre in Dünkirchen ist nicht sehr weit vom letzten belgischen Bahnhof De Panne entfernt. Dahin könnte die Anreise mit dem Zug einfacher sein.

Der Eurostar hat Beschränkungen in der Größe sogar für eingepackte Räder. Der zweite Link auf der Seite hat Informationen zur Mitnahme nicht verpackter Räder im Zug. Ich habe auf die schnelle nur englischen Seiten gefunden.

Hallo liebe Forumsgemeinde,

erst mal vielen Dank für eure Antworten. Ich war bereits auf der Seite SNCF-Voyage, aber es gibt dort keine Verbindung Strasbourg-Calais, die Räder mitnimmt. Das war vor ein paar Jahren mal anders.
Ich werde wahrscheinlich dem Vorschlag folgen und von Dünkirchen die Fähre nehmen. Die Zugverbindung von Karlsruhe ist äußerst umständlich, aber es wird schon gehen.

Zur Not radel ich mal einen Tag nach Strasbourg zum Bahnhof und frage dort nochmal persönlich nach.

Jedenfalls vielen Dank,
Bettina

Entweder über Koblenz nach Luxemburg Stadt oder über Saarbrücken und Trier nach Luxemburg Stadt. Von da aus weiter, wie simonbolivar es beschrieben hat. Luxemburg-Brüssel-De Panne. Vom belgischen De Panne (oder La Panne) nach Dünkirchen sind es es mit dem Rad maximal 2 Stunden Fahrt.
Falls es nach der Zugfahrt erst am nächsten Tag auf die Fähre gehen soll, gibt es zwischen De Panne und Dünkirchen ein paar CPs. Den CP Les Dunes in Bray-Dunes habe ich als gut und relativ günstig in Erinnerung.

Nach meinen Infos wird auf U-Bahn Betrieb umgstellt: Hoek van Holland

Die Bahn bleibt schon oberirdisch, auch wenn die Linie formal "Metro" heißt und ins Rotterdamer Netz eingebunden wird. Es wird auch weiter Güterverkehr auf der Strecke stattfinden können. Die Fertigstellung wird nicht vor Februar 2018 sein

Da die Linie B später von Nesselande durch die Rotterdamer Innenstadt und weiter nach Hoek führt, kann es sogar günstiger sein, vom Bahnhof Rotterdam CS direkt auf die Metro umzusteigen, statt mit dem Zug nach Schiedam und dort erst in die Metro zu wechseln.

Die Fahrplanauskunft der Deutschen Bahn bekommt die Verbindung nach Hoek van Holland Haven jetzt schon nicht mehr auf die Reihe: Sie schickt einen mit Thalys und Eurostar nach London und von dort mit Zug und Fähre nach Holland zurück.

Man kann auch von Rotterdam Central mit dem Rad zu Fähre fahren und schnuppert ein wenig Holland. Persönlich finde ich aber den Weg von Den Haag zur Fähre mit dem Rad noch schöner.

Im Juni bin ich mit einem IC Bus über Nacht vom Düsseldorfer Hbf nach London gefahren. Allerdings ohne Rad. Aber vielleicht findest du mit etwas Recherche einen Fernbusanbieter, der Räder mitnimmt. Die Fahrt fand ich jedenfalls recht komfortabel. Auch preislich können Fernbusse attraktiv sein.

Wie oben geschrieben sind es von Rotterdam bis Hoek ca. 30 km. Wegen der Baustelle für den Bahn- und Straßenumbau gibt es dort derzeit auch an zwei Stellen Umleitungen. Ab Vlaardingen (ca. halbe Strecke) kann man direkt am Rhein (Nieuwe Maas) fahren. Das geht relativ zügig, weil kreuzungsfrei, man ist dort aber Wind und Wetter ausgesetzt. Alternativ bleibt man hinter dem Deich.

Du hast nicht verraten, wann genau Du fahren willst (oder ich habe es übersehen). Wenn ich bei SNCF z.B. am 31.3.2018 früh nach Bahnverbindungen mit Fahrradmitnahme von Strasbourgh nach Paris und am Nachmittag dann von Paris nach Calais suche (sicherheitshalber "Direktverbindung" ausgeschaltet), bekomme ich eine Vielzahl von TGV für diese Strecken.

Und Fahrrad (teil-)zerlegen als Alternative ist ja nun auch keine Zauberei.

Liebe Grüße
Maja

Die dinger sind noch nicht buchbar, Ob Fahrradmitnahme unterlegt geht weist Du wirklich erst wenn die Buchung für die Züge freigegeben ist. Die SNCF ist da komisch. Erst geht alles und dann wird eingeschränkt. Ich sprach da aus Erfahrung.

Liebe Grüße
Detlef

Eine Möglichkeit ist noch nicht erwähnt: ich habe selbst mein Auto 10 Jahre lang auf Langstrecken mit Mitfahrern gefüllt. Ich habe auch immer Räder mitgenommen, wenn jemand danach gefragt hat. Da Du noch viel Zeit zur Planung hast, schau Dir mal die Gängigen wie blablacar und so weiter an. Da gibt es auch immer Dauerfahrer mit Lieferwagen, Lkw o.ä.. Sollte mich wundern, wenn Du nichts finden würdest. Bist Du erstmal in Brüssel, geht es auch mit der Regionalbahn weiter. Billiger ist es nebenbei auch erheblich.
Gruß Helmut

Und wie oft passiert das, dass man deswegen nicht fahren kann. Die drei Mal, wo ich da unterwegs war, hätten mich nicht einmal auf die Idee gebracht, mir deswegen Sorgen zu machen.

Dieses Jahr im Juli: Nordwest Stärke 5 mit Nieselregen. Beim Umsteigen in Eindhoven hatte ich einen frühere Zug bekommen, sonst wäre die Fähre weg gewesen.

Eine weitere Variante wäre auch von Karlsruhe nach Hannover mit dem IC, dort Umsteigen in den IC nach Amsterdam. Von Amsterdam dann einen der Fährhafen mit dem Rad anfahren (Ijmuden 37 km, Hoek van Holland 89 km)

Eventuell könnte man auch in Osnabrück in den IC nach Amsterdam wechseln.
(Hab jetzt aber nicht überprüft, was aus dem Südwesten nach OS fährt.)

Über Osnabrück oder gar Hannover ist es ein riesiger Umweg. Gerade in Richtung Hoek van Holland würde es sich anbieten, ab Düsseldorf mit dem Regionalzug nach Venlo und von dort mit dem niederländischen IC durchgehend nach Rotterdam oder Den Haag zu fahren. Die Fahrradmitnahme ist im niederländischen IC ohne Reservierung möglich, es gibt jedoch Ausschlusszeiten im Berufsverkehr.

Falls IJmuiden das Ziel sein sollte, gibt es die Möglichkeit, ab Düsseldorf, Duisburg oder Oberhausen den Regionalzug nach Arnhem zu nehmen und von dort mit niederländischen Zügen Amsterdam anzusteuern. Zeitweise waren die niederländischen ICs von Arnhem/Nijmegen über Amsterdam hinaus bis Haarlem durchgebunden, was zum Fährhafen IJmuiden sogar noch günstiger liegt. Ob diese Verbindung immer noch ohne Umsteigen möglich ist, müsste man prüfen.

Gruß aus Duisburg
Carsten

Hab da halt eine etwas norddeutsch geprägte Sicht.

über Hannover: ja, das ist ein Umweg. Aber so radfahrfreundlich, da nur 1x umsteigen

Hallo Etti,

ja, genau so ist es am einfachsten. Von KA nach Hannover, dort in den IC nach Amsterdam und von dort in einer knappen Stunde nach Den Haag. Dort könnte ich dann noch die Nachtfähre nach Harwich erwischen. Juchuu.

Die Tour wird erst nächsten Sommer sein. Ich werde berichten.

Grüße
Bettina

Hallo
Den IC von Hannover nach Amsterdam unbedingt reservieren,ist oft sehr voll
Gruß
Franz-Josef

Hallo Bettina,

bei der französischen Bahn kommt es stark darauf an, an welchem genauen Datum du fahren willst. Es *gibt* Schnellzug-Verbindungen zwischen Straßburg und Calais.

Zum einen sind in dem Online-Buchungssystem nicht die Züge für ein ganzes Jahr drin. Die Pläne sind kurzfristiger als bei der DB und können sich ändern. Ich glaube maximal drei oder vier Monate im Voraus ist das Angebot im Online-Buchungssystem komplett drin.

Zweitens ist das Angebot für die Radmitnahme im Winter eingeschränkt oder gestrichen, Du kannst (auf vielen Strecken) frühestens ab März / April damit rechnen Fahrradplätze (non demonte) im TGV zu bekommen.

Drittens kannst Du die Tickets maximal 3 Monate (das können auch vier sein, bin nicht ganz sicher) im Voraus buchen. Die Französische Bahn bietet aber den schönen Service an Dir eine Email zu schicken, sobald für die gesuchte Verbindung die Tickets buchbar sind. Damit hab ich sehr gute Erfahrungen gemacht.

Viertens klappt das ganze nicht, wenn Du direkt von Karlsruhe aus suchst. Du müsstest für die Strecke Karlsruhe über Appenweiler nach Strasbourg ein Ticket für den Regionalzug buchen und dann von Strasbourg nach Calais ein Extra-Ticket für den Schnellzug.

Grüße,
Tobias

Gibt es nicht irgendwelche Reiseanbieter, die Radreisen in England mit dem eigenen Rad, also folglich mit Radtransport aus Deutschland anbieten? Man könnte ja dann theoretisch einen Sonderpreis für den reinen Transport aushandeln, sofern noch Restplätze verfügbar wären.
Leider habe ich bisher immer nur Reiseanbieter mit Leihrädern vor Ort gefunden.

Nachdem ich beim ADFC diese Info (ganz unten auf der Seite) über angebliche Radbusse nach England gefunden habe, habe ich bei dem genannten Unternehmen mal angerufen: Die Info ist schon völlig veraltet, das Angebot existiert schon seit etwa 10 Jahren nicht mehr.