Bahnfahren mit Rad in der Slowakei

von: irg

Bahnfahren mit Rad in der Slowakei - 18.05.17 12:21

Hallo!

Ich möchte Ende August mit dem Radl mit der Bahn nach Kysak, einem kleinen Nest nahe Kosice fahren. Heute wurde mir am ÖBB-Schalter mitgeteilt, dass ich für einen slowakischen Zug in Österreich keinen Platz für das Rad reservieren kann. Die Fahrkarte für das Rad kaufen kann ich schon, aber das war es dann.

Aktuell sehe ich die Möglichkeit, mit Bahn und Rad nach Bratislava zu fahren und dann zu hoffen, dass für mich ein Platzerl bleibt. Oder eben auch nicht. Da ich die Kinderbetreuung sicher stellen muss, habe ich wenig Zeit und will möglichst keine Zeit verlieren. Deshalb wäre für mich der Nachtzug von Bratislava nach Kysak am 31. August von 23:45 bis 5:32 ideal. (Der Nachtzug ab Wien wäre natürlich noch weit besser, der nimmt aber kein Radl mit. Das Liegeradl kann ich auch nicht so zerlegen, dass es als normales Reisegepäck durchgeht.)

Jetzt die Frage an euch: Hat jemand von euch eine bessere Idee, vielleicht sogar eine, wie ich reservieren könnte? Weiß vielleicht jemand von euch, wie viele Räder in so einem slowakischen Zug Platz finden?

lg!
georg
von: Deul

Re: Bahnfahren mit Rad in der Slowakei - 18.05.17 12:35

Hallo Georg,

frag mal bei Gleisnost an.

Viele Grüße
Detlef
von: Toxxi

Re: Bahnfahren mit Rad in der Slowakei - 18.05.17 13:51

In Antwort auf: irg
Jetzt die Frage an euch: Hat jemand von euch eine bessere Idee, vielleicht sogar eine, wie ich reservieren könnte?

Webseite der slowakischen Bahn? Englische Hotline der slowakischen Bahn?

Gruß
Thoralf
von: jutta

Re: Bahnfahren mit Rad in der Slowakei - 18.05.17 15:32

http://www.zsr.sk/nemecky.html?page_id=125#

Allerdings kann ich slovakrail.sk , zumindest die mir aufgezwungene Mobilversion nicht laden trotz noch laufender flatterratte.
Aber vielleicht klappt
info@slovakrail.sk
von: jutta

Re: Bahnfahren mit Rad in der Slowakei - 18.05.17 16:00

Und noch als Ergänzung http://kst.sk/index.php/cykloturistika-cinnosti-67
Slowakischer Touristenverband, Radtouristik mit Mailadressek
von: irg

Re: Bahnfahren mit Rad in der Slowakei - 19.05.17 06:05

Danke für eure Vorschläge!

Auf der slowakischen Bahnseite konnte ich zur Radmitnahme nichts finden.

Etwas könnte jemand von euch aber wissen: Kann man in der Slowakei überhaupt einen Platz für das Rad reservieren? Und lässt sich heraus finden, wie viele Radplätze in so einem Zug überhaupt sind? Wenn die anderen auch nicht reservieren können, reicht es vielleicht, mit einem guten Zeitpolster an zu kommen und das Rad hinein zu stellen. Aber Reservieren wäre mir weit lieber, um nicht am Bahnhof dem Zug nachwinken zu müssen!

lg!
georg
von: rentonsolar

Re: Bahnfahren mit Rad in der Slowakei - 04.06.17 19:19

Ich bin 2015 mit dem Zug durch die Slowakei gefahren, bis in den äußersten Osten.

Das Ticket dazu hab ich mir bei einem Vermittler gekauft. Das war soweit ich noch weiß kopfbahnhof.info aus Berlin. Alternativ ginge auch gleistnost aus Freiburg. Jedenfalls war das Ticket nicht teurer als wenn ich es selber gebucht hätte.
Eine Fahrradkarte kannst Du (auch soweit ich das noch weiß) nicht im Internet kaufen. In meinem Fall war das dann so, dass ich am Umsteigebahnhof in Prag am Schalter der slowakischen Bahn eine Reservierung machen konnte. Dann bekommst Du ein Band, dass Du ans Fahrrad im Fahrradwaggon hängst. Wenn Du über Wien - Bratislava einreist kannst Du das evtl in Wien erledigen, oder vielleicht am Grenzbahnhof.
Es ist in der Slowakei übrigens nicht gestattet, das Gepäck am Fahrrad zu lassen. Also alles was Du an Taschen dabei hast musst Du mit ins Personenabteil nehmen. Die lassen da auch nicht mit sich reden.
von: irg

Re: Bahnfahren mit Rad in der Slowakei - 06.06.17 05:57

Danke!

Ich werden schauen, was ich machen kann. Derzeit schaut es am ehesten danach aus, dass ich einfach losfahren und riskieren muss, dass die Plätze für Räder schon ausgebucht sein könnten. 7 Plätze gibt es im Zug, da bleibt hoffentlich noch einer für mich übrig.

Vorher in die Slowakei fahren, um das Rad zu reservieren, ist für mich nicht möglich.....

lg!
georg
von: Toxxi

Re: Bahnfahren mit Rad in der Slowakei - 06.06.17 06:58

Ich habe mit spontanen Reservierungen in Tschechien und der Slowakei durchweg positive Erfahrungen. schmunzel Berichte doch bitte nach deiner Reise, wie es ausgegangen ist.

Gruß
Thoralf
von: irg

Re: Bahnfahren mit Rad in der Slowakei - 13.09.17 06:40

Hallo!

Meine Erfahrungen mit dem Reservierungsproblem in kurz:
Es hat geklappt. Ich bin mit dem Radl (sogar dem etwas sperrigen Liegeradl) nach Kysak nahe Kosice gekommen.

Aber ganz einfach war es nicht:
Die slowakische Tourismusinformation hat auf meine Frage geschrieben, dass Stellplatzreservierungen für ein Fahrrad nur an slowakischen Bahnschaltern ausgestellt werden können. Der von mir ins Auge gefasste Zug hatte auch nur 6 Plätze für Fahrräder.

Dem Rat eines Mitarbeiters am Ticketschalter der ÖBB, am Schalter zu buchen, weil sie dort mehr Möglichkeiten haben als man selbst auf der Homepage, bin ich gefolgt. Der erste Mitarbeiter dort konnte gar nicht glauben, dass der betreffende Zug überhaupt Fahrräder mit nimmt. Seine Kollegin, die gerade frei war, hat das (was ich ja schon wusste) für ihn recherchiert und bestätigt. Dann sind wir zusammen zu einer älteren Mitarbeiterin an einem anderen Schalter gegangen, die mehr Möglichkeiten hatte wie die anderen, wie mir gesagt wurde. Die hat erst einmal meinen Wunsch, eine längere Umsteigezeit zu planen, als gescheit eingestuft und dann länger am Ticket gebastelt. Am Schluss hatte sie eine Fahrradkarte von Graz nach Kysak durchgehend.

Nun war ich mir natürlich nach wie vor nicht sicher, ob die slowakische Bahn von diesem Ticket wusste. Das weiß ich übrigens bis heute nicht. Ich habe einfach darauf gebaut, dass ich, da ich ohnehin gut 2 Stunden vor Abfahrt des Zuges da war, so ziemlich der erste mit Rad und Zeug im Zug sein dürfte. Jemanden mit einem gültigen Ticket, der schon im Zug sitzt, hinaus zu werfen ist wohl schwieriger, als jemanden, der als letzter hinterher gehechelt kommt.

Letztlich war mein Radl das einzige im Zug, es gab also keine Probleme damit. Nur die österreichische Schaffnerin hat in Graz gemault, dass "das Ding da" (das Liegeradl) zu groß für den Zug sei. Da es aber deutlich kleiner als der Zug war und, wie erwartet, drin gut Platz hatte, hat sie sich wieder abgeregt und nur düster über die slowakischen Kollegen sinniert, bei denen nicht sicher sei, was die... Was auch immer, ich war drin.

In Bratislava habe ich genug Platz im Zug gefunden, über das Liegeradl hat sich niemand aufgeregt, nur der Rest war etwas rustikal angelegt: Die Wagen und deren Nummern haben nicht mit denen im Ticket übereingestimmt, mein Platz im Liegewagen war ohne Hilfe auch nicht zu finden, da nicht eindeutig beschriftet. Ohne Schaffner (die ohnehin allesamt nur slowakisch konnten, das wieder mir ein Rätsel ist) war da nichts zu machen. Und die waren unsichtbar. Dazu war die Türe zwischen dem Waggon, in dem das Radl hing, und dem Liegewagen nicht zu öffnen. So habe ich es mir gleich neben dem Radl halbwegs bequem gemacht und auf den Liegewagen verzichtet. Ich wollte nicht riskieren, in Kysak vor verschlossener Türe zu stehen, also erst aussteigen zu müssen und außen zum anderen Waggon rennen und das Rad raus fädeln zu müssen. Das Risiko, dass das Rad ohne mir weiter fährt, hat wenigstens theoretisch bestanden. Dazu war ich schon angenehm müde, das wollte ich nicht durch neue Aktivität stören. Das war wahrscheinlich ein Fehler. Dass es sich im normalen Großraumwaggon nicht sehr gemütlich schläft, ist nichts Neues, aber erträglich, dass man dabei aber alle halben bis ganzen Stunden vom Schaffner geweckt wird, stört doch ein wenig. Im Liegewagen hätten sie das vielleicht doch nicht gemacht.

Am Schluss hat sich heraus gestellt, dass der Zug sogar lange genug in Kysak gestanden ist, dass ich das Radl auch von außen hätte holen können.

Die Fahrt in den Osten der Slowakei hat also geklappt. Wer auch so fahren will, wird aber mit den einen oder anderen Hindernissen rechnen müssen. Beim Ticketkauf für das Rad muss mit Schwierigkeiten gerechnet werden. Manche Mitarbeiter am Ticketschalter kommen damit sichtlich nicht zurecht, auch bei der Hotline der ÖBB, die für solche verzwickten Fälle zuständig ist, sind manche überfordert. Vielleicht ist es das Einfachste, es an verschiedenen Tagen immer wieder zu versuchen, bis man an jemanden mit der nötigen Kompetenz gerät.

lg!
georg