Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen

von: touromat

Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 12.01.17 10:31

Liebe Alpenfreunde,

mit Alpenpässen kenne ich mich inzwischen relativ gut aus, aber welches sind die schönsten Stichstraßen in den Alpen? Die schönsten Sackgassen?

Mit schönsten meine ich nicht unbedingt nur die bekanntesten, sondern eher aus Sicht des Radfahrers; also nicht nur mit schönem Talschluss, sondern auch mit schöner Anfahrt, möglichst nicht auf überbreiter Quasi-Autobahn und mit nicht zu hoher Verkehrsbelastung.

Keine MTB-Strecken, mit eher straßenorientierten Reifen einigermaßen befahrbar.

Als schönstes Beispiel, das ich schon gefahren bin, führe ich Juf an (Schweiz, Hinterrheingebiet). Kaunertal ist auch toll.

Ich habe aber auch schon Enttäuschungen erlebt; man landet z. B. auf einem großen Parkplatz ohne jegliche Aussicht (Plose-Straße - noch dazu mit langweiliger Auffahrt, Martelltal). Ultental war auch langweilig.

Aber da gibt es sicher noch viel mehr, oder?
von: Cruising

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 12.01.17 11:16

Hi Peter,

genau das Martelltal hätte ich dir jetzt empfohlen schmunzel Schon klar, Aussicht hast dort hinten höchstens, wenn du eine Wanderung anhängst, aber dafür gibt es dort die faszinierende Ruine des einstigen Hotels Paradiso, erbaut vor dem letzten Krieg, als der Zufallgletscher noch fast bis dorthin ging.

Sackstraßen mit Aussicht gibt's meines Wissens nicht allzu viele, zumindest nicht mit Asphalt oder gepflastert. Die Edelweißspitze an der Glocknerstraße fällt mir spontan ein, der Monte Penegal beim Mendelpass oder der Kronplatz.

Das schöne an Seitentälern ohne Aussicht ist m.E. auch, dass sie meistens wenig Verkehr aufweisen und die Natur oft noch ziemlich intakt ist. Oder dass sie ihre eigene interessante Geschichte haben.

Gruß Thomas
www.bikeamerica.de
von: zaher ahmad

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 12.01.17 11:41

Das Ahrntal in Südtirol ist sehr hübsch. Auch die Aussicht im hinteren Teil des Tals.
Pfitscher Tal ist auch schön, am besten mit Auffahrt zum Pfitscher Joch.
Um mal nur zwei zu nennen.

Weitere gibts zuhauf, z.B. Gosautal im Dachstein, Valle del Orco im Piemont (mit Sackgassenpass Nivolet), viele kleine unbekannte Täler in der Schweiz wie etwa das Turtmanntal im Wallis oder Melchtal in Obwalden oder das oberste Maggiatal im Tessin mit Auffahrt zu den Stauseen...

Grüße

zaher
von: Kekser

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 12.01.17 11:43

Moin Peter,

kennst du den Sanetschpass? Abstieg nur zu Fuß (ohne RAD!) oder per Rad mit Gondel möglich. Sehr schöne Auffahrt und sehr ruhig oben. Auffahrt überdurchschnittlich steil. Oben darfst du dich mit einem Kaffee belohnen.

Beim Abstieg über den Wanderweg solltest du weder Rad noch Gepäck mit dir führen. Ich habe den Verlauf des Wanderwegs von der Gondel verfolgen können. Einen Fehltritt im steilen oberen Bereich kannste nur korrigieren, indem du alles loslässt, woran du dich festhältst. ;-)

Gruß, Daniel
von: Kekser

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 12.01.17 11:44

Pfitscher Joch kann man auch gut überqueren. Dann halt zunächst auf Grobschotter und im Weiteren auf Wanderweg bis Schlegeisspeicher.

;-)
von: zaher ahmad

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 12.01.17 11:51

Ja, schon klar. Ist aber eher eine MTB-Route, wonach ja nicht gefragt war.
Die Straße hört definitviv beim Gasthof an der Passhöhe auf.

Grüße

zaher
von: derSammy

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 12.01.17 12:45

Ich schlage mal den Weg zum Lago del Narèt vor. Asphaltiert, gute Mischung aus flachen und steilen Passagen, hoch, sehr verkehrsarm, Aussicht am Stausee oben phantastisch.
Wenn man will kann man da oben noch ne kurze Wanderung dran hängen und hat dann Blick auf Airolo und die Tremola. Das hab ich allerdings nicht selbst ausprobiert.
von: Juergen

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 12.01.17 12:50

nach Vals...... Abschluss und Herzenswunsch (Reiseberichte)
Zur Plose: schau dir mal das Lüsener Tal an. Ist zwar keine Sackgasse aber wunderschön.
von: Reirei

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 12.01.17 12:53


Gut ausgebaute Sackstrassen gibt es meist zu den Stauseen. Im Wallis fallen mir da der Lac de Moiry, der Mattmark-Stausee, die Grande Dixence oder der Lac de Tseuzier ein. Auch zum Sanetsch-Stausee, ins Val d' Herence oder Val d' Heremence kommt man auf ruhige Asphalt-Strassen.

Reini
von: panta-rhei

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 12.01.17 12:53

In Antwort auf: touromat
Liebe Alpenfreunde,

mit Alpenpässen kenne ich mich inzwischen relativ gut aus, aber welches sind die schönsten Stichstraßen in den Alpen? Die schönsten Sackgassen?


- Colle del Nivolet (Piemont)
- Lac de Tseuzier (Wallis)
- Lac de Mauvoisin (idem)
von: StephanBehrendt

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 12.01.17 13:48

In Antwort auf: Kekser
kennst du den Sanetschpass? Abstieg nur zu Fuß (ohne RAD!) oder per Rad mit Gondel möglich. Sehr schöne Auffahrt und sehr ruhig oben. Auffahrt überdurchschnittlich steil.
Also besser hoch mit der Bahn und runter mit dem Rad!
Ich fand einen Artikel, da fuhr Einer mit den vier Rädern der Gruppe in der Gondel hoch und ohne Räder wieder runter. Dann wanderten alle vier hoch und fuhren die Straße runter.
von: touromat

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 12.01.17 14:03

Zitat:
Also besser hoch mit der Bahn und runter mit dem Rad!

Schämen würde ich mich schmunzel
von: touromat

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 12.01.17 14:08

Sanetschpass hört sich gut an.

Zitat:
Auffahrt überdurchschnittlich steil

macht nix, solange es nicht die Dimensionen der alten Thierser Strasse bei Blumau annimmt.

Zitat:
Sanetschpass? Abstieg nur zu Fuß (ohne RAD!) oder per Rad mit Gondel möglich

Das verstehe ich jetzt nicht. Darf ich die Straße, dich ich raufgefahren bin nicht mehr mit dem Rad runter???
von: Holger

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 12.01.17 14:14

In Antwort auf: touromat
Sanetschpass hört sich gut an.

Zitat:
Auffahrt überdurchschnittlich steil

macht nix, solange es nicht die Dimensionen der alten Thierser Strasse bei Blumau annimmt.

Zitat:
Sanetschpass? Abstieg nur zu Fuß (ohne RAD!) oder per Rad mit Gondel möglich

Das verstehe ich jetzt nicht. Darf ich die Straße, dich ich raufgefahren bin nicht mehr mit dem Rad runter???

Nein, die andere Seite. "Pass" hört sich ja erstmal so an, als könne man auf der einen Seite hoch und auf der anderen wieder runterfahren. Das geht hier nicht. Dieselbe Seite, also die vom Rhonetal, kann man natürlich wieder herunterfahren. Aber eben nicht ins Saanental, da nur Wandern oder Gondel
von: veloträumer

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 12.01.17 14:25

Oh, welche Frage! Wer die Stichtäler nicht kennt, kennt die Alpen nicht! Alles voll damit - wieviel Seiten brauchst du? grins Ideal: Piemont, z.B.
Valle Antigorio/Formazza (verschiedene Landschaftsformen, Schlucht mit Gumpen, Hochauental, Walsersiedlungen, Kirche mit Felsen, Wasserfälle ohne Ende - Sensation gegen Ende Cascata de Toce, See, edles Essen ganz oben),
Alpe Devero (Walsersiedlung mit Traumpanoramen, gute Infrastruktur, Basis für viel tolle Wanderungen, See usw., Rampe!),
Valle Antrona (versteckter Charme, nicht so spektakulär, wenig besucht),
Valle Anzasca (Orte, Brücklein, Wasserfälle, Walsermuseum, Monte Rosa!),
Valsesia (Walsermuseum, Holzhandwerk, Wasserfall, Monte Rosa!),
Val di Cogne (Wasserfall, Wandermöglichkeiten Gran Paradiso),
Valsavarenche (Nivolet-Pass, schon genannt, Alpenbeach, Wasserfälle, Flora, Panorama!, Wandermöglichkeiten Gran Paradiso)
Val Chiusella (Orte, Seen, Steindorf mit Bogenbrücke, Wasserfälle)
Valle Soana (Nebental Nivolet-Route, Kaskaden, Flora, Panorama, Unterkunft/Essen Piemprato!, Rampe!)
Val d'Ala (Lanzental, Essen, Panorama, Panorama!)
Val di Viù (Lanzental, histor. Hotels, Panorama!, See)
Valle Germanasca (schluchtig, Kaskaden, Panonrama, Wandermöglichkeiten See, Waldenser)
Val Pelice (Rif. Barbara Lowrie, Kaskaden, Gumpen, Orte, Panorama, Rampe!)
Valle Po (Brücklein, Panorama, berühmte Quelle)
Valle Maira (Orte, Steinhäuser, okzit., Bergformen! Chiapera, Wasserfälle, Panorama!, erweiterbar mit Kammstraße, auch als Asphalt-Stich ab Marmora, Flora, Felsen, Panorama!)
nö, höre jetzt auf zwinker

Das war nur eine Auswahl Piemont, spontane andere Einfälle
Mangartstraße (Slowenien, Felstunnel, Kehren, Panorama, Licht)
Logarska Dolina (Slowenien, Postkartenpanorama, Wasserfall!)
Maltatalstraße (Kärnten, Stausee, Staumauer!, Hotelbau, Wasserfälle ohne Ende)
Goldeckpanoarmastraße (Kärnten, Parama, Almhütte auf Goldeck!, Flora, Grün)
Wöllaner Nock (Kärnten, Alpenrosenteppiche)
Villacher Alpe (Kärnten, Flora, Panorama, historischer Felssturz)
nö, höre jetzt auf zwinker zwinker
von: veloträumer

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 12.01.17 14:30

Hinweis Sanetsch: Der Pass liegt im fahrbaren Teil, sprich von Süden fährt man zur Bahn und Rifugio noch ein Stück runter bzw. wenn man mit Bahn hochfährt, muss man zunächst hochfahren bevor es runter geht. Die also eher kurze Nordrampe ist allerdings recht human im Vergleich zur Südrampe, weil das quasi ein Hochplateau ist. Beim Runterfahren schwer aufpassen, sehr schmal und winkelig, es fährt Postbus (nicht nur) rauf!
von: StefanS

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 12.01.17 15:48

[zitat=StefanS]In den französischen Alpen haben mir das obere Ubaye-Tal (von St-Paul nach Maljasset) sowie La Bérarde sehr gut gefallen. Valgaudemar war auch nett, aber vielleicht einen Rang unter den anderen. Wobei ich empfehlen würde, die Täler entweder früh am Morgen oder gegen Abend zu fahren, dann tritt die Weltabgeschiedenheit noch stärker hervor.

In der Schweiz ist das Taminatal eine Sackgasse für Autos, daher von vergleichbarem Charakter - als Radfahrer kommt man hinten über den Kunkelspass wieder raus, das ist zwar geschottert, aber noch gut fahrbar.

Edit: In Österreich das Formarinjoch - asphaltiert bis zum Joch, dann kann man noch eine gemäßigte Schotter-Runde um den See zur Freiburger Hütte dranhängen. An der selben Straße gibt's auch noch den Abzweig zum Spullersee, hab ich aber nicht ausprobiert.

Viele Grüße,
Stefan
von: sugu

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 12.01.17 15:50

Die klassische Sammlung gibt es natürlich bei Quäldich. Dort gibt es in der Rubrik "Pässe" auch die Stichs- und Gipfelstraßen. Da darf hier der Hinweis auf den angeblich höchsten asphaltierten Punkt in den Alpen nicht fehlen, obwohl du ja eigentlich vor allem nach schönen Straßen gefragt hattest. In der Pässeliste kann man nach dem Schlagwort "Sackgasse" filtern.
von: Falk

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 12.01.17 16:54

Zitat:
Das Ahrntal in Südtirol ist sehr hübsch. Auch die Aussicht im hinteren Teil des Tals.

Daneben liegt das Reintal (ohne -h-) und das hat mit dem Klammljoch sogar einen befahrbaren Ausgang.
von: touromat

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 13.01.17 10:28

Danke für die Auswahl, da habe ich ja schon mal Beschäftigung.

Piemont hört sich sehr interessant an. Als highliht - im Wortsinn - der Nivolet und dazu viele Möglichkeiten auf relativ kleinem Raum, da kann man viel kombinieren. Sieht auch auf der Landkarte sehr vielversprechend aus und wäre alles totales Neuland für mich.
von: StephanBehrendt

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 13.01.17 10:36

In Antwort auf: veloträumer
Valle Antigorio/Formazza (verschiedene Landschaftsformen, Schlucht mit Gumpen, Hochauental, Walsersiedlungen, Kirche mit Felsen, Wasserfälle ohne Ende - Sensation gegen Ende Cascata de Toce, See, edles Essen ganz oben)
Wohl war. Ausserdem fährt man durch einen der seltenen Spiraltunnel, wenn man nicht die alte schmale Straße vorzieht.
von: touromat

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 13.01.17 10:43

Zitat:
Ich schlage mal den Weg zum Lago del Narèt vor

Vom subtropischen Lago Maggiore ins Hochgebirge. Klasse, das steht ab sofort auf meiner Liste.
von: veloträumer

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 13.01.17 15:53

Leider müsste ich wieder einige Täler dir streichen, weil ich dein Eingangsstatement nicht ausreichend gelesen habe. Einige meiner Stichtäler sind durchaus erst prominent zu nennen, wenn man den Talschluss als Höhepunkt bewertet. Ich bin da auch immer etwas hin- und hergerissen, letztlich sind aber die "Explosionseffekte" bei einem langweiligen Tal am aufleuchtenden Talschluss so Adrenalin-fördernd, dass ich die gesamte Talpassage leicht vergesse und ich nur noch tanze. Extremstes Beispiel (oben von mir noch nicht genannt) war vielleicht das Valtournenche vom Aostatal nach Breuil-Cervinia (Matterhorn). Ich würde es jederzeit bereuen, nur wegen des lange langweilig gestalteten Tales dort nicht rauf gefahren zu sein - es war eines meiner eindrücklichsten Radreisemomente.

Vielleicht hilft auch, etwas systematischer mit Atlas und Landkarten vorzugehen, wenn du Regionen suchst, wo es viele Stichtäler auf einem Fleck gibt. Die Alpen haben da eine spezifische Struktur. Das Piemoant kann man dabei nochmal unterteilen mit den Val d'Ossola, dass i.w.S. die gesamten o.a. Nebentäler (und weitere) einschließt, nach Osten in den Tessiner Alpen und nach Westen in den Walliser Alpen.

Die nächste Ebene umfast die Region Aostetal und Canavese bzw. rund um den Gran Paradiso. Die schlangenartig langen Täler Aoste und zum Nivolet haben ihrerseits zahlreiche, vor allem nach Norden gehende Stichtäler, zum Matterhorn ist eines davon, andere nannte ich bereits. Das Valsesia hat eine ähnlich Form, allerdings weniger Nebentäler und ist ein Zitter, weil Walliser Alpen, aber nicht mehr zum Val d'Ossola gehörend.

Es folgen nach Süden nun vor allem geradlinige Ost-West-Stichtäler, zunächst die Lanzentäler, von dennen ich die beiden o.a. beradelt habe - beide sollen auch die schönsten sein. Sie waren jednfalls wunderbar, wenngleich das Val di Viù auch so ein Warte-mal-Tal ist, ber dann! Gleich "zwei" Talschlüsse erlebt, weil es ein Zwischenplateau gibt. Es gibt noch einige wenige weitere Verzweigungen mit Stichen.

Die nächste Grenze markiert das Susatal, ein gewichtige Ost-West-Transitachse. Südlich davon nochmal ein Intermezzo verästelter Stichtäler, die sich nicht streng an das Ost-West-Schema halten. Sestriere wurde Druchgangsstrecke (mit Stichtälr weit oben), die anderen Täler enden aber. Typischerweise sind das die Waldensertäler (Okzitanien, die von Savoyern verfolgt wurden und teils nach Deutschland auswanderten, besonders nach Württembrg, dort politischen Schutz fanden). Nicht zuletzt wird das ein Thema meiner Sommergeschichte sein, die aber vielleicht in dieser Winterpause gar nicht mehr fertig wird.

Wieder streng Ost-West, graben sich die Okzitanischen Urtäler in die Cottischen Alpen bis zum Valle Stura, einige haben Durchfahrten nach Frankreich, andere nicht. Sie gehören zu den typischen Entsiedlungsgebieten der Alpen und haben viel urtümlichen Charme. Eher ein Zwitter ist dabei das Valle Po. Typisch sind hier die dazwischen liegenden Kammstraßen, alte Militätstraßen, die größtenteils MTB-fordernde Durchfahrten erlauben, aber auch von leidensfähigen Tourenradlern bewältigt werden können. Einige der Kammwege enden allerdings selbst für MTBer an Geröllhalden. Anderseits gibt es dazu einige asphaltierte Auffahrten oder gar Übergänge, die gleichwohl lohnenswert sind (z.B. ab Marmora eine solche Durchfahrt, aber auch ein Stich).

Mit den Seealpen wird das Bild der Stichstraßen unübersichtlicher und auch geringer - es gibt sie aber. Einige enden unerwartet wie etwa zum Rifugi Genova mitten drin, weil von der Elektrizitätsgesellschaft für den öffentlichen Verkehr per Schließtor am Tunnel gesperrt (Zufahr lizenziert dann nur für Mitarbeiter/Zuliefer des Rifugio). Da sich in Ligurien und frz. Seealpen auch wieder Kammstraßen finden, gibt es gleichwohl apshaltierte Straßen als Zufahrten, die also auch als Stich gefahren werden können. Die Schotterpisten weiter sind sehr unterschiedlich in der Qualität und können schon mal das Ende für den Tourenradler bedeuten, selbst wenn leidensfähig. Nebst Tendepass gibt es südlich davon einige interssante, eher kleinere Seitenäler, die nicht weiterführen. Manche gewinnen aber an Dramatik erst, wenn man die Asphaltgrenze verlässt oder gar den Wanderschuh durch den Nationalpark der Seealpen anlegt, wie etwa das Val Casterino samt Nebentäler.

Eine Häufung von Stichstraßen in den frz. Westalpen ist selten, man muss also genauer hinschauen. Einen Anhaltspunkt liefern Wintersportorte wie Tignes, Les 2 Alpes, Alpe d'Huez, Courchevel und weitere nahe anbei. Die Tour de France nimmt solche Ziele gerne unter die Räder, also auch dort Anregungen. Diese Strecken sind i.d.R. weniger Talauffahrten als panoramareichte Hangstrecken. Während woanders ein hübscher Talschluss jubelt, warten hier oben oft Betonklötze oder Holzkasernen für den homo skikokus. Ganz die Schönheit der Berge können sie aber auch nicht vereiteln. Gefahren bin ich davon aber bisher nur Alpe d'Huez, das zwar mit dem Col de Sarenne eine Durchfahrt erlaubt, aber zu einem anderen Pass oberhalb des Ortes auch als erweiterter TdF-Stich gefahren werden kann. Zur anderen Seite in der Nähe liegt der Geheimtipp Col du Sabot, ein Berg, der für die TdF der Frauen einmal asphaltiert wurde - wartet noch auf meiner Wunschliste.

Ein ganze Parade von Stichtäler eröffnet das obere Rhonetal zwischen Martigny und Brig, genannt bishr hier nur der Sanetsch als ewiger Geheimtipp mit der Gondel. Tatsächlich gibt es hier weit berühmtere Stichtäler, nicht ohne Luxus, wie Leukerbad, Zermatt und Sass Fee (und viele mehr). Typisch sind auch einfache Eingangstäler, die sich in zwei weitere, gleichwertige Stichtäler verzwiegen, so auch Zermat/Sass Fe. Das Visp-Tal (Zermatt) ist allerdins auch so ein Wartetal - wann kommt er denn, der berühmte Berg? Die Sensation ist ähnlich zur Südanfahrt, nur etwas "kommerzieller". Es würde mich nicht wundern, wenn zumindest die nach Süden führende Stichtäler dort alle ähnlich gestrickt sind. Teils kommt dem Radler zugute, dass es autofreie Orte gibt und ein Teil des finalen Anstieges weitgehend autofrei gefahren werden kann.

Weil der Alpenhauptkamm in der Alpenmitte eine Ost-West-Schiene ist, kann man auch weitere Nord-Süd-Stichtäler abzweigend erwarten. Dazu noch 2-3 hervorragende Beispiele. Vom Tauernradweg bzw. Salzachtal (und auch etwas verlängert nach Osten) gehen zahlreiche Stiche ab, wie etwa Kaprun, auch das vom CAAR bekannte Gasteiner Tal oder Großarl (noch einige andere, Rauris hatte ich mal geplant). Leider kenn ich hier keine einzigen Stich, abgesehen zuunterst mit der Liechtensteinklamm bei St. Johann im Großarl-Tal.

Mehr oder weniger anknüpfend die Großglocknerstraße, oben schon benannt mit den Stichen um die Haupthöhe. Weiter unten im Möll-Tal sorgen aber weitere Stiche nach Norden wie Großsee, Weißsee, Oscheniksee für mit die härtesten Anstiege der Alpen. Die standen zwar auf meiner Reise vorletzten Sommer auf dem Plan, konnte ich aber aus verschiedenen Gründen nicht fahren (Wetter, fehlende Infrastruktur). Gefahren (auch dokumentiert) ist sie hier im Forum der ungarische Kletterfahrer in der englischen Sektion (Name entfallen). Diese Talachse kann man noch erweitern Richtung Katschberg mit dem Lieser-Tal, wo es ebenfalls nebst Maltatal noch einige Geheimtipptäler geringerer Länge gibt, die ich aber auch nicht ausgefahren bin. Anschluss nach Süden mit den gleichwohl recht vielen Stichen der Nockberge.

Bleibt noch ein markantes Tal mit Stichnebentälern, das Vinschgau bzw. obere Etschtal bis etwa Meran. Einige der Täler sind o.a., sicherlich noch zu notieren das Schnalstal, vielleicht das bekannteste dort. Hier plane ich selber schon seit Jahren vergeblich ein Stichstraßen-Special - allein mir fehlt die Zeit.
von: Karl der Bergische

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 26.01.17 13:25

Hallo,
mir fallen da noch kleine Seitentäler im Allgäu ein:
- von Sonthofen über Bad Hindelang und Hinterstein zum Giebelhaus und weiter zur Wengenalpe
- von Oberstdorf in's Oytal oder in die von Süden kommenden Täler (Spielmannsau oder Tal des Rappenalpbachs).
Nichts großes oder spektakuläres, aber nett, wenn man in der Gegend ist.
Karl
von: touromat

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 26.01.17 14:24

richtig, und wenn die Straße endet, muss das Rad eben mal getragen werden schmunzel

von: Karl der Bergische

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 26.01.17 18:41

Solche Biker auf Transalp-Tour von Oberstdorf Richtung Warth habe ich auch gesehen. Der Begriff "Stichstraße" ist also relativ/subjektiv. Selbst habe ich mein Treckingrad abgestellt, wo der für mich befahrbare Almweg endete, und bin noch ca. 1/2 Stunde zu Fuß bis zur Wasserscheide zwischen Iller und Lech weiter gegangen.
Karl
von: cut-here

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 26.01.17 19:03

Vom Misurinasee zur Auronzohütte? Hat allein vom Schwierigkeitsgrad sehr hohe Chancen unvergesslich zu bleiben. Was sehr stört ist natürlich der hohe Kfz Andrang. Früh starten sozusagen Pflicht um dem zu entgehen. Abschliessende Beteiligung an der Massenwanderung zu den Drei Zinnen. Kann man machen wenn man schon mal da ist.

Die Abfahrt ist halt sehr frustrierend - so richtig laufen lassen kann man nicht. Es ist einfach viel zu steil und kurvig..
von: zaher ahmad

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 26.01.17 20:23

In Antwort auf: cut-here
Vom Misurinasee zur Auronzohütte?

Da wäre aber die nahe gelegene Auffahrt zum Monte Piana wesentlich lohnender, aber da darf man ja leider nicht mehr radeln...

Grüße,

zaher
von: kettenraucher

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 27.01.17 07:52

Zitat:
… sicherlich noch zu notieren das Schnalstal, … Hier plane ich selber schon seit Jahren vergeblich ein Stichstraßen-Special - allein mir fehlt die Zeit.
Nicht zu glauben, dass ich ein winziges Stückchen Strecke mal gefahren bin, das du bislang noch nicht unter die Räder genommen hast. party Hätte ich in diesem Leben nicht mehr für möglich gehalten. lach

Zum Start der Schnalstalstraße gibt es einen Tunnel und am Ende einen Stausee zwecks Wasserkraft mitsamt Parkplatz für motorisierte Ausflügler und Wohnmobile. Vom Stausee lässt sich theoretisch zum Ötzi-Fundort aufsteigen. Zunächst wandernd bis zu einer Almwirtschaft auf etwa 2000 m Höhe und von dort aus schon ziemlich kraxelnd über allerlei Gerölle in steilem Gelände bis zur Fundstelle. Auf der Alm erzählten mir die Führer einer bergkletternden Schulklasse, dass Hin- und Rückweg vom See bis zur Fundstelle aber nicht an einem Tag zu schaffen seien, man also am Berg übernachten müsse. Dank Fernglas der freundlichen Alpinisten konnte ich die Fundstelle aber sehen, naja – besser gesagt: erahnen.
von: bk1

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 05.09.22 13:11

Ist schon mal jemand von Juf nach Bivio oder umgekehrt gefahren?
Ich interessiere mich für die Route, würde mir aber ein Bild machen, ob man sich die Route mit MTB zutrauen kann.
von: salbedo

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 06.09.22 04:16

Ich habe das bis jetzt nur mit den Skiern gemacht, wenn ich mir das aber auf der Landeskarte anschaue, dann denke ich dass du von Juf bis auf den Stallerberg dein Velo tragen/stossen wirst...

Ich würde es, auch laut der Karte, am ehsten über die Fuorcla da la Valetta versuchen. Da ist der Aufstieg aus dem Avers kürzer und in der Abfahrt kommt früher eine Alpstrasse. Aber über die Qualität des Weges und die Befahrbarkeit in der Abfahrt kann ich nichts sagen.
von: Need5Speed

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 06.09.22 06:28

Habe neulich beim Stöbern mal etwas über den Ahornboden nördlich von Innsbruck im Karwendel-Gebirge gelesen. Sehr beeindruckende Bilder. Gefahren bin ich dort leider noch nicht, nun steht er aber auf meiner ToDo-Liste.
von: bk1

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 06.09.22 19:02

Beim Septimerpass musste ich auf der Südseite bergauf eine längere Strecke schieben, mein Komoot meinte bis 43% Steigung.

Das ist irgendwo der Schwierigkeitsgrad, den ich für machbar halte.

Heikel sind Abschnitte, auch wenn es nur kurz ist, bei denen man so einen Weg am Hang hat, wo es auf einer Seite fast senkrecht runter geht und auf einer fast senkrecht hoch und noch sehr schmal. Zu Fuß kann man das machen, es ist halt etwas gruselig, wenn man nicht schwindelfrei sind, aber wenn man ein Velo dabei hat, dann ist das ein unüberwindbares Hindernis. Das wäre schade, wenn man das erst unterwegs erfährt. Von daher sind Infos über die beiden Routen nützlich. Was ich in Komoot sehe: via "Fuorcla da la Valetta" ist die Westseite sehr steil.
von: dcjf

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 06.09.22 19:47

Ja, vor zwei Jahren sind wir von Bivio nach Juf gefahren, via Septimer und dann über die Forcellina, auf der Ostseite konnte man doch noch etwas fahren, runter war glaube ich das meiste eher zu schieben, bzw. je nach Fähigkeit, aber ging letztlich ganz gut. Natürlich zieht sich oben etwas die Querung.
von: bk1

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 07.09.22 05:37

Danke. Das ist ja recht neu. Die längere Schiebestrecke bergauf und sogar bergab muss man wohl irgendwie zeitlich einplanen.

Wie sieht es aus mit gefährlichen Abschnitten, wo man einen schmalen Weg hat und auf einer Seite wirklich gefährlich fallen kann, wenn man vom Weg abkommt?

Südseite Septimerpass fand ich in der Hinsicht noch komplett OK. Ich würde das aber bergab nicht fahren können, aber der Weg ist breit genug und der Hang auf der Talseite ist meist nicht senkrecht, sondern einfach ein normaler schräger Hang.
von: Uli aus dem Saarland

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 07.09.22 08:50

Eine tolle Sackgasse ist auch der Circuit de l'Authion in den franz. Seealpen. Das ist erst eine Stichstraße, die vom Col de Turini abzweigt. Nach ein paar km gabelt sich die Straße auf und man kann in einer Einbahnsraßen-Runde auf halbwegs fahrbarem Teer noch 11 km durch das Authion-Massiv radeln. Am Ende dann wieder zurck zum Col de Turini.

Ich bin da voraussichtlich in 2 Wochen unterwegs. Nutze den Circuit aber nicht als Sackgasse, sondern nehme einen abzweigenden,etwas holprigen Forstweg (ohne Teer) abwärts in Richtung Roya-Tal. Von dort gehts dann den Tende-Pass hinauf
von: sugu

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 07.09.22 11:20

In Antwort auf: Uli aus dem Saarland
Eine tolle Sackgasse ist auch der Circuit de l'Authion in den franz. Seealpen. Das ist erst eine Stichstraße, die vom Col de Turini abzweigt. Nach ein paar km gabelt sich die Straße auf und man kann in einer Einbahnsraßen-Runde auf halbwegs fahrbarem Teer noch 11 km durch das Authion-Massiv radeln. Am Ende dann wieder zurck zum Col de Turini.

Bei guter Sicht kann man Fort beim Point de Trois Communes angeblich Korsika sehen - ich konnte nur das Mittelmeer erahnen. Das Fort liegt oberhalb der Straße und der Weg gegen die Einbahn ist deutlich kürzer als erst die lange Runde zu fahren.
Zitat:

Nutze den Circuit aber nicht als Sackgasse, sondern nehme einen abzweigenden,etwas holprigen Forstweg (ohne Teer) abwärts in Richtung Roya-Tal.

Das ist die Gegend, die vor zwei Jahren schwer vom Hochwasser betroffen war. Ist da alles so weit wieder hergestellt?
von: CarstenR

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 07.09.22 19:33

In Antwort auf: Need5Speed
Habe neulich beim Stöbern mal etwas über den Ahornboden nördlich von Innsbruck im Karwendel-Gebirge gelesen. Sehr beeindruckende Bilder. Gefahren bin ich dort leider noch nicht, nun steht er aber auf meiner ToDo-Liste.


Zum Ahornboden bin ich vor längerer Zeit einmal gefahren, es dürfte so 15 bis 20 Jahre her sein. Da der sehenswerte Talschluss "nur" ca. 1200 m hoch liegt, war der Anstieg ausgesprochen moderat. Damals bin ich in Garmisch-Partenkirchen gestartet und am gleichen Tag wieder dorthin zurückgekehrt, ohne Übernachtungsgepäck. Das waren hin und zurück etwa 120 Kilometer. Damals war das von der Entfernung her für mich an einem Tag machbar, heute wäre es das wohl nicht mehr.
von: Uli aus dem Saarland

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 07.09.22 21:05

In Antwort auf: sugu
,
Das ist die Gegend, die vor zwei Jahren schwer vom Hochwasser betroffen war. Ist da alles so weit wieder hergestellt?

Ich hoffe mal. Auf einer Info seite des Departements stand was von gelegentlichen Sperrungen von 1,5 Stunden oder so. Ich gehe aber mal davon aus, dass man mit dem Rad da schon durchkommt. Mehr kann ich in 2 Wochen berichten...
Vor 2 Wochen war ich im Vesubie-Tal, das damals ebenfalls stark betroffen war. Es gibt dort noch Baustellen, aber man kommt überall durch
von: dcjf

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 08.09.22 04:02

Man kommt durch, im Oktober war der Runterweg (vom Authion zum Royatal) aber stellenweise durch Rutschungen unterbrochen, d.h. nicht passierbar für Vierrad und mit dem Velo musste man teils tragen (mal ne rutschige ausgesetzte Stelle).
von: Uli aus dem Saarland

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 08.09.22 08:02

In Antwort auf: dcjf
Man kommt durch, im Oktober war der Runterweg (vom Authion zum Royatal) aber stellenweise durch Rutschungen unterbrochen, d.h. nicht passierbar für Vierrad und mit dem Velo musste man teils tragen (mal ne rutschige ausgesetzte Stelle).

Ah, Danke für die Info. War das der Weg vom Authion nach Norden ins Vallon de Cairos (zur D40?)? Den wollte ich nehmen. Man kann ja auch eher in Richtung Süd-Osten abfahren (nach Breil sur Roya).
von: dcjf

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 08.09.22 08:06

Genau, ich meinte den nach Südosten über die Baisse de la Déa
von: veloträumer

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 16.09.22 19:38

In Antwort auf: CarstenR
In Antwort auf: Need5Speed
Habe neulich beim Stöbern mal etwas über den Ahornboden nördlich von Innsbruck im Karwendel-Gebirge gelesen. Sehr beeindruckende Bilder. Gefahren bin ich dort leider noch nicht, nun steht er aber auf meiner ToDo-Liste.


Zum Ahornboden bin ich vor längerer Zeit einmal gefahren, es dürfte so 15 bis 20 Jahre her sein. Da der sehenswerte Talschluss "nur" ca. 1200 m hoch liegt, war der Anstieg ausgesprochen moderat. Damals bin ich in Garmisch-Partenkirchen gestartet und am gleichen Tag wieder dorthin zurückgekehrt, ohne Übernachtungsgepäck. Das waren hin und zurück etwa 120 Kilometer. Damals war das von der Entfernung her für mich an einem Tag machbar, heute wäre es das wohl nicht mehr.

Es gibt den Kleinen und Großen Ahornboden. Der Große Ahornboden ist per Straße gut und recht leicht ab Vorderriss erreichbar. Man kann noch vorher zum Kleinen Ahornboden abzweigen, Asphalt und später Schotter, gut machbar. Empfehlenswerter ist aber die Tour von Mittenwald bzw. Scharnitz über das Karwendelhaus zu starten. Die Piste Scharnitz - Karwendelhaus ist recht einfach zu fahren, nur ein recht kurze steilere Passage führt zum Karwendelhaus. Von dort kann man abwärts auf Piste zum Kleinen Ahornboden gelangen und kommt dann auf die Straße zum Großen Ahornboden. So man fährt dann nur einen Teil hin und zurück und gewinnt weit mehr tolle Eindrücke.

Der große Ahornboden ist kommerzialisert mit Hotel etc., könne viele Autos sein an guten Ausflugstagen. Am Kleine Ahornboden ist es hingegen ruhig, der Talschluss dort schmäler und sehr verschieden vom Großen Ahornboden. Zum Karwendelhaus fahren an guten Ausflugstagen massenhaft MTBer. Die Tour ist gut mit Reiserad machbar. Vom Kleinen zum Großen Ahornboden kann man auch direkt per MTB ohne Straße fahren, ist aber nicht mit Reiserad zu empfehlen.
von: Wendekreis

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 16.09.22 20:43

Damit hast du bei mir Sehnsüchte geweckt, die sich leider nicht mehr erfüllen werden. Für die schwere Tour Scharnitz - Großer Ahornboden reicht meine Fitness nicht mehr. Das Karwendel war eines meiner Lieblingsreviere - neben den Dolomiten.
Um nach deinen vagen Andeutungen etwas Licht ins Dunkel zu bringen, empfehle ich diese hervorragende Seite:
Scharnitz-Großer Ahornboden
Dort kann auch ein GPX-Track geladen werden für eine Verbindung Scharnitz-Karwendelhaus-Kleiner Ahornboden-Der Rißbach im Großen Ahornboden(Plumsjochhütte-Achensee)
von: Margit

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 17.09.22 05:27

In Antwort auf: Wendekreis
Damit hast du bei mir Sehnsüchte geweckt, die sich leider nicht mehr erfüllen werden. Für die schwere Tour Scharnitz - Großer Ahornboden reicht meine Fitness nicht mehr.

Servus Sepp,

so geht es einem, wenn man Pedelec ablehnt zwinker Den Genuss von Salzburger Nockerl als Nachtisch zum Nachtmahl möchte ich schon noch ein paarmal haben bier

Hast evtl. einen Link zu einer aktuellen Web-Cam? Meiner funktioniert nicht mehr und ich finde keine Live-Web-Cam. Einmal bin ich zur Engalm hinter geradelt, da lagen am großen Ahornboden schon alle Blätter auf dem Boden, das sah gespenstisch aus. Heute würde ich nicht fahren, der Blick aus dem Wohnzimmerfenster zum Karwendelgebirge ist wolkenverhangen und den Ahornboden seh ich eh nie.
von: Wendekreis

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 17.09.22 08:44

Da kann ich dir leider nicht weiterhelfen. Ich schaue nicht Webcam, nur Alpenpanorama im Fernsehen. Durch dich bin ich vor vielen Jahren auf den Isarursprung und den Ahornboden im Karwendel aufmerksam geworden, und bin Dir heute noch dankbar dafür. Einige Male bin ich noch locker hoch gefahren. Zum Karwendelhaus hat es weit über 10 Prozent auf den letzten fünf Kilometern.
Ich lehne Pedelec nicht ab, kann mich persönlich aber nicht anfreunden damit. Im Alter werden die etablierten Lebensbereiche immer enger und weniger. Damit komme ich gut zurecht. Das wünsche ich auch dir.
von: Wendekreis

Re: Stichstraßen – schöne Täler in den Alpen - 17.09.22 09:48

O'zapft is!

Ich war als Kind mit der ganzen näheren Sippschaft das letzte Mal auf dem Oktoberfest. Auch als ich in München lebte, mied ich das Oktoberfest, nicht die Theresienwiese nachts mit einer Freundin im Auto. Während des Oktoberfests war sie nicht mehr offen für uns.

Wir hatten unsere eigenen Göckerl zum Braten mitgebracht. Meine Mutter hatte sie seit Ostern gemästet. Das sind etwa 5 Monate. Gefüttert wurden die Küken in den ersten Wochen mit geschnittenen Brennesseln mit gekochtem Ei. Junge Brennessel Pflücken war meine Aufgabe. Ich musste die Küken in den ersten Wochen stundenlang im Freien hüten, und vor gierigen Raubvögeln schützen. Heutzutage werden Küken in einem Monat zur Schlachtreife gebracht.

Gegen 50 Pfennig Gebühr konnten wir die Göckerl an einer Hendlbude grillen lassen. Ich musste während der Grillzeit am Stand stehen bleiben, und aufpassen, dass unsere Luxus-Göckerl nicht verkauft wurden, sondern für uns reserviert blieben. Am Biertisch im Zelt bekam ich nicht viel mehr als eine Brust, die Haxn blieben den Erwachsenen.