Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken

von: veloträumer

Re: Fernpass nein Danke - Alternative Strecken - 19.09.17 11:35

In Antwort auf: lutz_
Hallo bk1!


In Antwort auf: bk1
In Antwort auf: lutz_
Ich gehe davon aus, dass die meisten Radler den Fernpass im Rahmen einer mehrtägigen Radreise überqueren und nicht etwa täglich auf ihrem Weg zur Arbeit. Deswegen spielt m.E. der Zeitfaktor eine geringe Rolle. Im Urlaub freue ich mich persönlich auf spassigere Routen, die gerne auch mal ein wenig länger dauern können...



Das stimmt sicher *oft* und sicher nicht *immer*. [...]

Und lasst die Radfahrer selber entscheiden, wo sie gerne fahren wollen und was sie spaßig finden.


Ähm, du hast schon bemerkt, dass ich meine Aussage ausdrücklich als Ich-Botschaft formuliert habe? Von mir aus kann jeder nach Lust und Laune auf der B179 (Fernpass-Straße) Fahrrad fahren, Ich für meinen Teil verzichte auf dieses zweifelhafte Vergnügen und bin dem Ersteller dieses Fadens dankbar, dass er mehrere Alternativen ausführlich beschrieben hat.

In Sachen Fernpass-Straße geht es aber genau darum nicht, denn der Fernpass ist Teil der ältesten und bekanntesten Alpentransitradroute (sic!) und seit Jahren gut beworben. Für dich mögen solche Radtouristikrouten keine Attraktion mehr bieten, sie sind aber essentiell, um dem Radreisen auch einen Stellenwert im Tourismus zu geben, der mehr sein soll als ein paar Freaks mit Proviantbeutel. Nicht zuletzt haben sich an der VCA etliche Gastbetriebe auf Radreisende eingerichtet und mit nachlassenden Schneewintern könnte das noch wichtiger werden (Wintersportgebiet Zugspitzarena wird ja unmittelbar zu beiden Seiten durchfahren). Es ist da nicht einzusehen, dass der Radfahrer von Autofahrern nahe gelegt bekommt er solle ggf. sogar bis über Innsbruck riesige Umwege von ggf. 1-2 zusätzlichen Reisetagen fahren und dabei noch auf die hsitorisch anliegenden Sehenswürdigkeiten der VCA verzichten. Das kann man vom durchrasenden Autofahrer wesentlich eher verlangen, der ist schneller und Transitverkehr könnte man ggf. dort verbieten oder auf Kleinlaster beschränken. Denn via Kufstein/Inntal kommt das Motorvehikel per Autobahn nach Landeck - ganz exklusiv - cars only!

Wenn es für Gelder eines passablen Radweges, der für ALLE Tourenfahrer (und nicht nur MTB-Spezialisten wie dich) geeignet ist, seitens des Landes Tirols oder der Tourismusverbände nicht reicht, dann darf man zumindest erwarten, dass entsprechende Schilder aufgestellt werden, die den Autofahrer zur besonderen Vorsicht zu ermahnen, auch mit Hinweis "Historisch bedeutsame Radtouristikroute" auf soundsoviel Kilometer, mit verstärkten Radverkehr ist zu rechnen o.ä. Das kann man auch schon vorankündigen etwa in Füssen am Tunnel (Handblattausgabe?), und nochmal in Reutte und natürlich nochmal mit Ende des gemeinhin ordentlich fahrbaren Radweges. Es gibt solche Hinweise auf Radtouristikrouten übrigens mit der Bitte um besondere Rücksichtnahme sehr wohl schon an anderen Orten - ob Österreich dabei war, weiß ich nicht, wohl eher nein, Deutschland jedenfalls nein. Eine weitere kostensparende Maßnahme wäre ein markierter Radstreifen, der optional vom Auto überfahren werden darf, soweit kein Radler dort fährt.

Damit du von meinem Posting noch was Radlerisches mitnimmst: Für Hardcore-MTBer gibt sehr wohl eine echte Alternative, die keinen Umweg bedeutet, nämlich über Marienbergalm nur wenig weiter östlich. Wenn aber schon die alte Streckenführung der VCA für viele zu schwierig zu fahren ist, so ist es diese Strecke erst recht - nicht nur im Wegezustand, sondern auch in der Steigung (geht dabei über 1600 m hoch, Fernpass ist nur gut 1200 m). Für viele VCA-Radler ist nämlich der dann später folgende Reschenpass eine große Herausforderung, auch wenn er unter Pässefahrern eher nur eine untere Durchschnittsschwierigkeit in der Phalanx der Alpenstraßen darstellt.