Re: Wildcampen in Island soll verboten werden

von: Fricka

Re: Wildcampen in Island soll verboten werden - 08.09.17 08:48

In Skaftafell haben wir nicht gecampt. Dort war ein solcher Menschenauflauf, dass wir entsetzt das weite gesucht und gefunden haben. Wenn man auf das Gelände fährt, wird man registriert und muss schon für das simple Parken vor dem Besucherzentrum kräftig löhnen. Die 500 ISK für die Dusche waren dort angeschlagen.

Beim Geysir war an eine Dusche gar nicht zu denken. Zuviele Leute. In Grindavik war die Dusche inklusive. Von den beiden war aber eine kaputt. Und das Gelände war gesteckt voll. Die personenstärkste Urlauber-Gruppe waren durchwegs die Chinesen. Die Damen arbeiten morgens hart am perfekten Lidstrich. Das dauert. Da kam man häufig nicht einmal an ein Waschbecken.

Wobei die Campingplätze vom Gelände her überwiegend außerordentlich geräumig waren. Man saß sich also nicht auf der Pelle. Die Flächen waren sehr uneben. Aber überall von einem komfortablen dicken Rasen belegt. Das Zelt kam also gut gewaschen und völlig unbeschädigt wieder heim. Kein Vergleich mit Südeuropa.

Die Gebühren zählten normalerweise pro Person. (In Deutschland, Frankreich etc. bezahlen wir zu zweit meist so zwischen 10 und 15 €)Egal, was man mitbringt. Die Camping-Card dagegen kostet für bis zu zwei Erwachsenen und zwei Kindern 150 €.

Sehr "nett" auch die Toilettengebühren. Das ging bis zu 500 ISK. An vielbesuchten Stellen werden da nun aufwändige Gebäude gebaut. Die waren noch im Bau. Das wird bestimmt noch teurer.

Dreimal haben wir uns ein Zimmer genommen, weil wir mal wieder trocken sein wollten. Jeweils das Günstigte, das uns die einschlägigen Portale im Umkreis von 60 km auswiesen. Das DZ also einmal für 120 €, einmal für 70 € und einmal für 84 €. Die beiden ersten waren Hotels mit schlichtem Standard. Eines davon völlig automatisch, ohne dass dort irgendein Mensch gearbeitet hätte. Das letzte eine Unterkunft für Menschen, die dort auf dem Bau arbeiten. Mit Etagen-Clo. Ohne Frühstück. Die Hotels inklusive Frühstück.

Auf die Menschenmengen, wo immer es etwas zu sehen gibt, hatten wir uns vorab schon eingestellt. Dafür konnten wir diverse Fotoshootings fotoshooten. "You must say "one-two-three" ", "Are you ready to pose?" usw. Dazu die vielen Menschen mit Selfiesticks. Und überall im Gelände stand man mit ausgebreiteten Armen auf einem Bein. War schon ulkig.

Versuche gerade, mich wieder dran zu gewöhnen, dass man auf seine Sachen aufpassen muss. Habe mich noch nie irgendwo so sicher gefühlt wie in Island. Kontrollen gab es da auch keine. Weder auf dem Campingplatz, ob überhaupt bezahlt wurde (war manchmal richtig schwierig, sein Kärtchen durchziehen zu lassen) noch von der Polizei, die nur als Freund und Helfer auftrat, um ein bißchen den ruhenden Verkehr zu ordnen.