Re: Mit Kleinkindern über die Alpen

von: veloträumer

Re: Mit Kleinkindern über die Alpen - 24.08.17 12:42

In Antwort auf: Hansflo
In Antwort auf: panta-rhei
Ja, aber in den Alpen kann man doch auch Wildcampen oder beim Bauer aufer Wiese fragen?!

ganz so einfach stelle ich mir das "in den Alpen" nicht vor. Das ganze Etschtal etwa ist dicht besiedelt und intensiv landwirtschaftlich genutzt bis hin zu den automatischen Beregnungsanlagen. Da hätte ich als Bauer keine große Freude mit derartigen Anfragen und da muss ich noch nicht einmal an die Fäkalien denken, die zwangsläufig anfallen.

Eben dort sollte es keine großen Problem mit regulärem Camping geben, weil relativ gut mit Campings bestückt, auch wenn mal einer voll sein sollte ist der nächste nicht weit - zumindest auf dem hier vorliegendem Streckenabschnitt bis Trento. Die Campingdichte dürfte dann eher im nördlichsten Teil (D), zwischen Landeck und Reschenpass, sowie im Valsugana östlich der Seen und bis Venedig eine dürftige Rolle spielen.

Ich glaube, die Geschichte vom TE hört sich etwas dramtischer an, als es wirklich war. Für manch anderen wäre es die schlichte normale Familienradreise mit ein bisschen Zwicken und Zwacken, wie es dazu gehört. Wo bliebe sonst noch das Abenteuer? Der Fehler - so vermute ich - war, die Tour aus Sicht eines Einzelreisenden zu planen, der sonst noch nicht mit Familie, aber schon allein unterwegs war. Da muss man dann umdenken in vielerlei Hinsicht - man muss es mit der Planung aber auch nicht übertreiben

Für den Anstieg bei Trento ins Valsugana wird übrigens der Bahntransfer für Radler empfohlen und beworben - zumindest habe ich das mal auf einer Website gesehen (wohl der VCA). Hätte also bei Planung der Reise auffallen können - zumal der Streckenabschnitt auch hier im Forum immer wieder Anlass für Diskussionen gibt. Andererseits sollte bei einer Reise durch die Alpen klar sein, dass es auch auf familienfreundlichen Strecken mal eine kräftigere Steigung geben kann. Die Berge können sich ja nicht eben mal wegducken, weil jetzt Kinder und Eltern aus dem Flachland im Mühelosmodus rüber wollen.

Einen echten Mangel finde ich es aber schon - da muss ich TE unterstützen, dass einer der gewichtigsten europäischen Fernradwege wie der VCA nicht durchgehend gut ausgeschildert ist - wie hier erwähnt im lezten Abschnitt nach Venedig. Das ist schlicht beschämend, wenn man an die Investitionen in den Autoverkehr denkt. "Man solle sich GPS anlegen" ist für mich da eher ein sehr befremdliches Argument und wenn es in einer Toruistenbroschüre stände, würde ich sie dem Tourismusmanager um die Ohren hauen. Für die VCA braucht es das GPS sonst sicherlich nicht. Touristische Radwege, die derart beworben werden, sollten ihr Versprechen auch einlösen. Ich würde vielleicht mal eine Bewschwerde an eine zuständige Stelle richten.