Re: Rundreise Slowenien

von: stefan1893

Re: Rundreise Slowenien - 23.07.17 12:39

Hallo zusammen,


eine kleine Zusammenfassung meiner Tour:

1. Tag:
Auf gut ausgebauten Wegen ging es von Villach über Tarvis nach Bled, rund 90 km.
Interessant war ja, dass auch die Abzweigung nach Slowenien als "Alpe-Adria-Weg" beschildert ist? Ich dachte, nur der Weg direkt nach Grado als Alpe-Adria-Weg bezeichnet wird. Anscheinend wird ein ganzes Netz von Wegen unter dem Namen geführt. Ich bin dem auf der Karte rot markierten Weg "SLO1" ab der Grenze bis nach Bled gefolgt. Der Anstieg hinter Mojstrana nach Süden ist überschaubar, die Landschaft sehr schön. Allerdings ist auch ein Weg nach Jesenice ausgeschildert, den man alternativ fahren könnte, wenn man die Etappe als flach belassen will.

2. Tag: Streckenverlauf
Rund 60 km waren es auf der kurzen Etappe von Bled über Kranj nach Ljubljana.
Den Rest des Tages habe ich mit Sightseeing in der Hauptstadt verbracht.
In der Gegend um Radovlijca (zwischen Bled und Kranj) wurde ein "Von-Punkt-zu-Punkt-System" erstellt - Übersichtskarte und exemplarisch ein Knotenpunkt dazu. Dieses Netz ist natürlich nur sehr begrenzt auf längere Radreisen anwendbar, aber es zeigt immerhin, dass sich im Hinblick auch auf den Radtourismus in Slowenien etwas tut.

3. Tag: Streckenverlauf
Von Ljubljana nach Postojna sind es auf der als Eurovelo 9 vorgemerkten Strecke, beschildert ist diese allerdings nicht.
Zuerst geht es nach Südosten bis Skofljica. Man hat quasi die Wahl zwischen einem separaten Radweg direkt rechts parallel zur Bahnstrecke, der abwechselnd asphaltiert und geschottert ist, oder man fährt auf einem breiten Seitenstreifen auf der Hauptstraße auf der anderen Seite der Bahnstrecke. Für den EV9 wurde aber wohl der Radweg vorgemerkt. Dieser ist derzeit aber noch auf Höhe von Lavrica unterbrochen und man muss auf die Straße ausweichen. Bei der Unterbrechung habe ich dieses Schild fotografiert. Ob es was mit dem Ausbau der Strecke zu tun hat?
Nach Skofljica macht die Strecke einen scharfen Knick nach Westen und man fährt auf der Straße am Nordrand des Dinarischen Gebirges nach Podpec. Anschließend geht es nach Süden mit einem langen, teils kräftigen Aufstieg durch das Gebirge bis nach Rakitna. Den Abstecher nach Rakov Skocjan nimmt auch der EV9. Aber Achtung - dieser Weg ist extrem grob geschottert, man fährt an manchen Stellen sogar über den nackten Fels. Zusammen mit dem teils starken Gefälle in das Tal hinunter muss man bei vollbeladenem Rad teils höllisch aufpassen! Mein Rat: Will man sich die Karstschlucht nicht näher ansehen, was sowieso nur auf einer separaten Wanderung möglich ist, dann bleibt man am besten auf der bequemen Überlandstraße über Unec. Zügig geht es dann parallel zur Autobahn nach Postojna. Die bekannte Höhle ist sicher einen Besuch wert, habe ich mir aber nicht angesehen.

4. Tag: Streckenverlauf
Ich bin erst mal weiter auf dem projektierten EV 9 gefahren. Dieser macht bei Laze allerdings wieder einen Abstecher auf einer sehr groben Schotterstraße. Für mich habe ich darin keinen Mehrwert gesehen und fuhr schnell weiter auf der Straße 409 über Senozece und Kozina bis zur Ortschaft Petrinje. Hier verlässt der EV9 die Straße 409 und man fährt über ein sehr schönes Hochplateau bis Crni Kal. Von diesem Abschnitt mit herrlichen Aussichten auf die Adria habe ich auch ein paar Fotos gemacht: Bild 1, Bild 2, Bild 3, Bild 4.
Die Kehrseite auf diesem Abschnitt ist allerdings, dass der Weg teilweise wieder sehr schwierig zu befahren ist: Grober Schotterweg, noch grober - an dieser Stelle musste ich absteigen und schieben, weil es sonst bei dem vielen losen Geröll einfach zu gefährlich geworden wäre. Also will man diese Strecke tatsächlich irgendwann mal als Eurovelo-Strecke ausweisen, muss da auf jeden Fall noch was passieren. Der Abschnitt ist im Prinzip nur für MTBs geeignet.
Da ich am Folgetag bereits die Parenzana fahren wollte, habe ich den direkten Weg über Koper nach Portoroz vermieden und bin stattdessen eine südliche Variante über Sv. Anton und das Dragonja-Tal nahe zur kroatischen Grenze gefahren. Es ist wirklich sehr abgelegen, aber landschaftlich lohnt es sich total!

5. Tag: Streckenverlauf
Über die Parenzana bin ich nach Triest und weiter an der Küste nach Monfalcone gefahren. Die Strecke ist landschaftlich sehr reizvoll und das Streckenprofil auch im Prinzip gut. Nur de Ausschilderung ist eine mittlere Katastrophe. Bei Koper habe ich mich verfahren und habe den Weg nur Dank einer mitgeführten Karte wieder gefunden. An der italienischen Grenze endet der Weg dann und man wird ab einem großen Kreisverkehr auf einer extrem stark befahrenen, vierspurigen Schnellstraße nach Triest geführt. Der Lärm und die Abgase waren extrem unangenehm, aber eine Alternative gab es nicht, es war sogar, wenn auch lückenhaft, anscheinend die offizielle Rad-Streckenführung.
Der weitere Abschnitt an der Küste war dann auch Dank einer parallelen Autobahn dann vom Verkehr her angenehmer, es steht auch ein Seitenstreifen zur Verfügung.

6. Tag: Streckenverlauf
Von Monfalcone ging es nach Pavia die Udine , wo ich wieder auf den Alpe-Adria-Weg traf. So ging es weiter nach Udine. In Udine verlor ich den Weg und habe ihn erst später wieder gefunden. Sehr schöne Strecke, aber auch hier wieder lückenhaft beschildert, zumindest wenn man von Süd nach Nord fährt. Schließlich kam ich nach Gemona und habe mir dort die sehr schöne Altstadt und die Kirche angeschaut. Nahe der Kirche wurde ein Museum eingerichtet, die das Erdbeben in Friaul von 1976 thematisiert, das die Region damals schwer getroffen hat. Sehr sehenswert!

7. Tag: Streckenverlauf
Zurück ging es auf dem Aple-Adria-Weg von Gemona nach Villach.