Re: Bahnfahren in Frankreich

von: redfalo

Re: Bahnfahren in Frankreich - 09.01.15 09:12

In Antwort auf: Falk
Es geht ja gerade darum, das Gepäck nicht aufgeben zu müssen. Nicht nur, dass »aufgeben« zwei Bedeutungen hat und man von der ersten schnell zur zweiten kommt, aufgegebenes Gepäck verträgt sich nicht mit dem Hochgeschwindigkeitverkehr.


Mir ginge es in erster Linie darum, überhaupt ein Full-Size-Fahrrad unzerlegt im Hochgeschwindigkeitzug transportieren zu können. Am liebsten natürlich, wenn ich es auch selbst verladen kann, so wie in den französischen TGVs mit Fahrradstellplätzen. Die bisherige Eurostar-Lösung, bei der zu das Rad eine Stunde vorher einchecken musst, ist umständlich (und auch teuer), aber immer noch besser als gar keine Fahrrad-Mitnahmemöglichkeit.

Dein Wartezeit-Argument zieht beim Eurostar nur bedingt: Wegen der flughafen-ähnlichen Sicherheitskontrollen musst du ja ohnehin mindestens eine halbe Stunde vorher einchecken.


In Antwort auf: Falk
Seit Inbetriebnahme der Schnellfahrstrecke von Ashford bis London St. Pancras sind die Wagen nach britischem Profil technisch nicht mehr notwendig. Man könnte jeden Triebzug einsetzen, der mit halber Antriebsleistung aus dem Tunnel wieder rauskommt.


Ist nicht die unterschiedliche Signaltechnik in Deutschland, BeNeLu, Frankreich und UK nach wie vor ein Problem - und die damit verbundenen Zulassungen in den verschiedenen Ländern? Wenn ich mich richtig erinnere, war das einer der Gründe, warum die Deutsche Bahn ihre 2012 bekannt gegebenen Pläne, ICE-Direktverbindungen nach London einzuführen, verschieben musste.

In Antwort auf: Holger
Jetzt Off-topic, warum hat sich Oostende-Dover erledigt? Fahren die nicht mehr? Die sind meine Erinnerungen an Englandurlaube, zugegeben, ein paar Jahre her, da war ich noch Kind ...


Die Fährverbindung Oostende-Ramsgate ist seit ein paar Jahren komplett eingestellt, Oostende-Dover gibt es m.E. schon länger nicht mehr. Oostende-Ramsgate nahm tatsächlich in den letzten Jahren nur noch PKWs mit, keine Fussgänger und Fahrradpassagieren.

Oostende wäre in der Tat geographisch der beste Hafen aus NRW und Mitteldeutschland, aber meines Wissens gibt es von dort aus überhaupt keine England-Fähren mehr. Harwich-Esbjerg wurde 2014 auch eingestellt, und Newhaven-Dieppe hat nur in letzter Sekunde nochmal eine Galgenfrist bekommen.

Wenn ich mit dem Rad von England nach Deutschland fahren will, ist für mich Harwich-Hoek die beste Verbindung. Von Hoek ins Ruhrgebiet sind es rund 280km, Nijmwegen in der Mitte ist ein guter Stopover. (Hier meine bevorzugte Strecke: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=avppallzcfbxqmtk)

Für eine Route Strecke über Frankreich ist für mich der Eurostar nach Lille die beste Variante. Wenn man früh bucht, kostet das Ticket London-Lille um die 50 Pfund. Zug nach Dover und Fähre nach Calais oder Dünkirchen kostet in etwa genausoviel, dauert aber zwei bis dreimal so lang.

Von Lille an den westlichen Rand des Ruhrgebiets sind es so 330 km (http://www.gpsies.com/map.do?fileId=yhmhpoojuyunjqqh) Voraussetzung ist, dass man sein Rad so verpackt, dass es beim Eurostar als Handgepäck durchgeht (mit dem Brompton und dem Moulton kein Problem.)