Re: Bahnfahren in Frankreich

von: veloträumer

Re: Bahnfahren in Frankreich - 30.12.14 17:16

In Antwort auf: inga-pauli
In Antwort auf: veloträumer
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Ich schätze zwar die Vorteile des Nachtzuges, glaube aber, dass das hier auch etwas überbewertet ist. .....

Ein Urlaubstag auf der Hinfahrt und ein Urlaubstag auf der Rückfahrt nennst du überbewertet? böse Das finde ich (sorry) recht anmaßend!

Das hängt dann teils aber auch mit innerdeutschen Verbindungen zusammen, also z.B. mit einem fehlenden Netz von ICEs mit Radmitnahme und einem möglicherweise schlechter gewordenem Netz an ICs, die Räder mitnehmen. Genau das ist aber mein Argument, welches du nicht ausreichend beachtet hast. Ich wohne auch nicht direkt an der frz. Grenze und die Taktung zum Nachtzug ist bei einer gewissen Pufferung, die man nehmen muss, auch mal schnell 4 Stunden bis nach Straßburg (dieses Jahr hatte ich sogar etwa 5 Stunden einkalkuliert - rechne mal aus, wie weit ich damit auf einer Hauptstrecke nach Norden komme: mit ICE bis Hamburg!!!). Auf den Rückreisen habe ich seit dem TGV-Duplex nach Stuttgart auch einen guten halben Tag verloren, effektiv in Arbeitstagen gemessen ist das sogar ein ganzer Tag. Die Verluste messen sich also nicht nur an den Nachtzügen, sondern häufig an den Anschlüssen. Jeder Fahrplanwechsel in Frankreich ist ein Zitterspiel und ich habe manche Jahre auf eine An- oder Abreise zur Biskaya verzichtet, weil es keine vernüftigen Anschlüsse mit Nacht + 1/2 Tag Reisezeit gab (und dieses Jahr auch nur theoretisch). Nachtzug aus dem Südwesten nach Milano/Florenz wurde auch gestrichen, den habe ich gar zweimal nutzen können (und würde ihn gerne noch öfters gebrauchen wollen). Welche verwegenen Radtourenpläne ich deswegen austüfteln muss oder auch auf Touren verzichte, bekommst du halt nicht mit. Ich jammere etwas, dann versuche ich eine Lösung zu finden. Korsika habe ich mit Festlandintervall auf dem Rad gekoppelt, dadurch Nachtzug mit Nachtfähre gekoppelt. Von Zagreb bin ich nicht zurück, weil keine Nachtzug, dafür von Italien. Der nicht ganz geplante Tourabschluss war wunderschön - wer weiß ob das in Zagreb auch so geendet hätte. Man muss anfangen zu improvisieren, nicht unbedingt immer ganz zielgerecht. Würde in Strasbourg nicht direkt ein Nachtzug nach Süden abgehen, stände ich auch vor der Alternative, halber Tag Deutschland weg für Nachtzuganschluss Paris oder Tageszug in den französischen Süden, was einen halben Tag Verlust etwa bedeutet. Je nach Zug und Ziel ist die Verbindung auch überraschend schnell - mit TGVs habe ich jetzt genügend Erfahrung gesammelt. zwinker

In Antwort auf: inga-pauli
Es können nicht alle in Südwest-D. wohnen (wollen vielleicht auch viele nicht)! Von uns aus ist es bis zur französischen Grenze eine Tagesreise, vorher eine Nachtreise - und zwar bis Paris!!

Das ist klar, aber ich kann auch nicht alle Ecken in Deutschland abdecken. Aus Hamburg bist du vielleicht noch privilegiert, wenn du mit einem anderen aus Weimar oder Viechtach redest. Der Berliner ist halt schneller in Warschau als der Stuttgarter. Zwangsläufig orientieren sich dann solche Bewohner auch schon mal öfters ins östliche Ausland. Für die anderen werden es dann Flugziele. (Dass du mit E-Bikes da im Wirkungskreis stärker eingschränkt bist, ist ja nicht primär die Schuld der Bahn. Da müsstest du gegen die Fluggesellschaften revoltieren.) Ich kann es nicht ändern. Ich würde auch noch häufiger nach Bayern übers Wochenende fahren usw., wenn ich kürzere und schnellere Bahnen hätte. Vielleicht würde ich mal eben nebenbei auch in Hamburg vorbeischauen. zwinker Ist aber dann eben schon eine gewaltige Reise, die ich selbst mit Nachtzügen für ein paar Tage kaum machen wollte (weil sich dann Kosten und Ertrag/Erlebniszeit kaum rechnen.) Ich habe ja auch bewusst Frankfurt mitangegeben (wenngleich ohne Radmitnahme) - das ist immer noch Deutschland Zentrum und nicht Südwesten. Ein weiteres Problem der Nordwestachse ist auch, dass die Nachbarländer Niederlande und Belgien sind - also nicht den TGV-Bestand der SNCF (also Züge mit Radmitnahme). Wie ich oben schon erwähnte, könnte viel über Brüssel laufen. Das ist dann eben an der direkten Grenze zu Frankreich besser. Bei der geografischen Aufteilung der Erde war ich leider nicht anwesend, die Grenzen habe ich auch nicht gemacht, von der Mitarbeit in den Führungsetagen in den nationalen Schienenkonzernen will ich ganz schweigen. zwinker