Guten Tag liebes Bindestrichrad-forum zwinker

Nach langer Zeit wird so langsam ein neues Rad angeplant. Als Kind armer Herkunft gabs früher natürlich immer nur viert, fünft und sechst-Räder und später Studentenräder für 50€, oder wenn man's mal dicke hatte, für 100€.

Vor etwa ~6 Jahren konnte ich mir dann mein erstes, soweit brauchbares, neues und tatsächlich auch "für mich gekauftes" Rad zulegen. Ich hatte mich vorher schon über 1-2 Jahre zum Armsesselvelosophen entwickelt und wusste zumindest theoretisch recht genau, was ich wollte. Dies war ein Cicli-B Alltour in folgender Ausstattung (damit "von hier komme ich" verstanden werden kann):
- Rennradlenker, da mich das Konzept der Randonneure sehr reizte, ich mag zwar weiterrollen wenn ich stolpere, aber schnelle Räder mag ich dennoch. Und Touren fahre ich auch sehr gerne.
- Mechanische Scheibenbremsen (da Kompatibilität zur Schaltung gegeben sein musste). Div. Schockmomente selbst mit frisch eingestellten Cantis mit SwissStop drin haben da ggf eine Über-Gegenreaktion hervorgerufen, aber... Naja zwinker
- Rennradschaltung, weil... Naja, weil. Randonneur, Rennradlenker, etc. Weil Baum.
- Vollständige Lichtanlage, Schutzbleche, Gepäckträger... Hatte ich bisher nie in einer vollständigen/funktionierenden/nutzbaren Kombination. Die ersten Nachtfahrten mit dem damals neuen IQ Cyo waren toll.
- Brooks Sattel (ach, fragt mich nicht. B17?), sehr angenehm.

Was ich aus den letzten 6 Jahren mit sehr gemischtem Fahrverhalten (Arbeitswege, mehrtägige Touren, ein Jahr fast garnicht gefahren, etc) gelernt habe / was mir gefiel / was mir nicht gefiel:
- Das Konzept des Randonneurs ("gemütliches Rennrad das mit Trekkingrädern liebäugelt") gefällt mir, dabei möchte ich bleiben.
- Aluminium is' doof (reine Geschmackssache, bzw Stahlrahmen gibts einfacher als "auf mich zugeschnitten")
- Rennradschaltung muss nich, zuviel offenliegender Kram, zu schmutzanfällig, zuviel Wartung, bäh.
- Die BB7 waren selbst mit Stahlröhren verstärkt nicht soooo der Bringer. Welten besser natürlich als die alten Cantis, aber hier ist Aufbesserungsbedarf. Scheibe an sich mag ich aber.

Tatsächlich wars das schon. Für meinen ersten Radkauf, finde ich, lief das ziemlich gut.

Nun verdiene ich deutlich besser als früher (naja, Kunststück als Student/Arbeitsloser) und möchte mir ein bisschen Premium leisten. Nun bin ich nicht unvernünftig und brauche keine vergoldeten Schaltzüge und Diamantkugellager, aber ich bin bereit (und mit genug Monaten zum Sparen auch fähig) für die Qualität die ich möchte auch den nötigen Preis auszugeben. Ich bin technisch nicht unbegabt und radtechnisch auch nicht unwissend, aber ich kenne meine Grenzen.

Daher möchte ich gerne von euren Erfahrungen und Meinungen profitieren.
Hierbei muss nicht zwingend das "Gesamtwerk" beurteilt werden, ich nehme auch gerne Erfahrungsberichte zu Einzelkomponenten entgegen schmunzel

Der geplante Randonneur sieht in meinem Kopf bisher so aus:
Rahmen
Die Grundbasis legt ein Norwid'sches Skagerrak mit, nebst dem Vorteil 100% auf mich zugeschnitten zu sein, diesen Eigenschaften:
- Trennbares Hinterteil für Gates Riemenantrieb
- Pinion Bodenplatte
- Scheibenbremsaufnahmen
- Jede Menge Kleinkram (3. Flaschenhalter, innenliegende Züge soweit wie möglich, etc.pp.)
Laufräder
Mal sehen wer sie machen wird, das weiß ich nicht. Hinten entweder Pinion oder Pinionkompatibel, vorne SON.
Außerdem Tubeless. Tests, Erfahrungsberichte und ihr "Sinn und Zweck" gefallen mir sehr. Reifenlicken is bäh.
Schaltung
Pinion-Bodenplatte, Gates-Riemenantrieb, Pinion(kompatible)HR-Nabe... Offensichtlich wird's ein Rohloff-Rad.
- P1.18, ich bin ein Technikliebhaber, und dieses Getriebe find ich einfach nur großartig. Die Bandbreite, die Abstufung, etc.pp. Toll.
Lediglich der Schaltgriff ist nicht wirklich rennradlenkerkompatibel. Sofern mein Plan, nen eigenen Schaltgriff via 3D-Drucker/Fräsen zu bauen fehlschlägt, kann man den Griff aber immernoch via teilbarem Rennradlenker oben drauf packen. Nicht ideal, aber das ist die Kombi "Getriebe + Rennradlenker" selten.
Bremsen
Schwierig. Während ich nicht zwangsweise was gegen traditionelle Rennradbremsgriff + Konverter + HydroDisc habe, ist das speziell bei nem Neubau der keine Schaltbremsgriffe verwendet irgendwie sehr... unelegant.
Die einzige Bremse die ich bisher gefunden habe, welche ohne "Notlösungen" daherkommt ist die
- TRP Hylex
Zeugs
- Ach, das übliche. Guter Sattel, Schutzbleche, Gepäckträger, Licht, JensDs Magie, Kaffeemaschine, Airbag, etc.

Mein altes Rad würde ich zum Stadtrad zurückbauen (vmtl 1x10 statt derzeit 2x10 zB) und generell "einfacher" stricken. Nichtsdestotrotz würde das neue Rad nicht als "reines" Tourenrad benutzt werden. Den Arbeitsweg würde ich zB auch damit zurücklegen.

Was haltet Ihr davon?

Gruß, cy