Hallo Thoralf,

danke für deinen Bericht. Mir scheint, dass ihr wegemäßig doch die bessere Strecke hattet. Soviel Asphalt hält ja keiner aus! schmunzel Immerhin habt ihr einen Ort durchfahren, der zu alten Zeiten so hieß wie eine Mitradlerin.

Nun werde ich mich mal versuchen: Die Bahnfahrt war ja erste Sahne. Soviel Platz für Radler! Wir waren wohl 16 Leute. In Schwedt kommen noch Andy und Sascha mit Fahrrad-Anreise aus Berlin und 2 Kollegen mit Autoanreise dazu. Darunter auch der Holländer Robert. In Schwedt empfängt uns die dem Untergang geweihte spätsozialistische Architektur.



Nach Begrüßung und Boxenstopp an einem Supermarkt teilen sich die Gruppen: Die Langstrecke nehmen 9 Leute unter die Räder und 11 Radler sind auf der Kurzstrecke unterwegs. Nach einem nochmaligen Stopp am Kantor (Wechselstube) in Krajnik Dolny geht es auf ruhiger Landstraße bis Ognica. Es ist sonnig. Nun folgen wir der auf OSM-Fahrrad markierten Radroute ZIO = Zielona Odra (Grüne Oder).



Leider erweist sich die Trasse als unbefestigter Waldweg mit überwiegend Sand und etwas Schlamm. Die ca. 3,5 km stellen eine Abkürzung gegenüber der Landstraße dar. Der Weg ist außerdem sehr verkehrsarm! schmunzel Man muss aber ca. die Hälfte davon schieben.



Irgendwann kommt die Idee auf zurückzufahren. Aber getreu dem alten Radlerspruch „Vorwärts immer, rückwärts nimmer!“ kosten wir die Strapazen bis zuletzt aus. Auch das Equipment leidet. Einige Schrauben verabschieden sich. Jedenfalls hört man öfter mal das Wort „Kabelbinder“.



Hinter Widuchowa geht es auf leidlich befestigten Feldwegen weiter. Hier ereilt uns der für später angekündigte Regen, also Kleiderwechsel mitten auf dem Acker.



In Gryfino ist Mittagsrast, der Regen hört zwar langsam auf, aber Doris muss uns unbedingt mal die neueste Regenmode vorführen.



Die weitere Strecke bis Szczecin ist leider nicht dokumentiert. Immerhin findet die Radwegführung ungeteiltes Interesse. Bei Dabie geht es auf einer Zickzack-Rampe hinauf zur Straße 10, nach Überquerung der Ostoder auf einer mehrfach gewendelten Treppe wieder hinab, um eine Zufahrt zu queren, …



… um dann über eine Treppe wieder das Niveau der Straße 10 zu erreichen.



Nun kommt endlich die Sonne heraus, so dass wir auf der Westoder-Brücke einen herrlichen Blick auf die Stadt genießen können.



Nach Würdigung von Schloss, Nationalmuseum und Hakenterrasse …



… fahren wir weiter zu den Hotels. Schnell stadtfein gemacht und schon geht’s los zum „Stary Szczecin“. Die Langstreckler kommen etwas später nach. Raum und Tafel reichen gerade so. Mit etwas Zusammenrücken wird es recht gemütlich.



Küche und Service sind große Klasse. Unser Kellner spricht sehr gut deutsch, ist schnell und sorgt für einen gastlichen Abend. Dziekuje bardzo!



Am Sonntagmorgen treffen wir uns wieder am Viktoriaplatz. Dieses Mal sind wir 10 Leute, die die Rückfahrt bis Schwedt beginnen. Nachdem wir die Stadt mit ruhigem Sonntagmorgenverkehr hinter uns lassen, geht es meist auf Asphalt durch kleine Dörfer. In Siadlo Dolne treffen wir auf die Westoder. Kurz darauf folgt der schon beschriebene Anstieg. Auf meinem Tacho waren es 18 %, auf Waldboden haut das jeden vom Sattel. Das reicht aber für heute!



Nun folgen meist gut ausgebaute Landstraßen mit wenig Autoverkehr. Die Landschaft ist leicht wellig. So bietet sich manch weiter Blick in die Oderauen.



In Moczyly wird traditionelle Fahrradtechnik bewundert und natürlich ausprobiert. Unser Traumpaar E. und M. hat’s entdeckt …



… gute Gelegenheit für ein Mannschaftsfoto:



An der Landesgrenze wird Robert beim illegalen Grenzübertritt erwischt. schmunzel Nach ein paar Kilometern …



… geht das auch legal. Zwischen Tantow und Staffelde befindet sich der Grenzübergang mit Anschluss an den Oder-Neiße-Radweg, dem wir bis Schwedt folgen.



In Gartz entern wir das Mühlencafé zum Mittagessen. Nach kurzer Zeit fahren 2 Versprengte aus Thoralfs Gruppe an uns vorbei. Kurzer Anruf, naja auf einen Kaffee kommen wir dazu. Nicos Knie ziert eine prächtige Schürfwunde, aber er lächelt wie immer. Schön, wenn der Schmerz nachlässt. cool Nach ausgiebiger Rast nehmen wir die letzten 20 km unter die Räder. Danke an Thoralf für die SMS zur Baustellenumfahrung. Wegen der 50 m Rumpelstrecke hätte sich keine Umleitung gelohnt.



In Schwedt bleibt noch Zeit für ein Feierabendbier. Dann geht es genauso komfortabel mit dem DB-Fahrrad-Express nach Hause.

Danke an Doris, Uwe, Stefan und Sascha für die Fotos. Ein paar sind auch von mir dabei. Ich stelle die gesamte Auswahl in die Dropbox und verteile an die Mitradler. Wenn jemand nicht bedacht wurde, bitte PN mit Mail-Adresse an mich.

Danke an Isi für die lieben Worte nebst Schoko-Prämie. Danke an alle anderen für die schöne Zeit mit Euch!

Gruß Dietmar

P.S. In den nächsten Tagen werde ich auch die Wiki-Seite aktualisieren. Die ZIO-Route hat neben der "unmöglichen" Strecke zwischen Ognica und Widuchowa ein paar gute Abschnitte auf naturnahen Wegen, so dass die Straße 31 weitgehend ignoriert werden kann.