Servus!
Ich bin Ende Oktober mit meinem Kumpel Felix in Kapstadt gestartet für eine Transafrikatour bis Kairo. Mitlerweile sind wir in Äthiopien angekommen, und wollten uns nach (Rad-)Reiseerfahrungen für den Sudan umhören.
Kennt sich jemand aus?
Gibt es einige Dörfer entlang der Strecke oder sollte man immer reichlich Proviant mitschleppen?
Sind die großen Pisten asphaltiert?
Gefährliche Parts, empfehlenswerte Plätze, Kontakte, Tipps?
Würden uns sehr freuen, danke schonmal im Voraus!

Wer in ein paar Afrikabildern und Texten stöbern will:
www.africaalive.de

Viele Grüße aus Addis Ababa,
Felix und Benny

Bin grade drin

Die Highways Richtung Ägypten sind hervorragend (nördlich Khartoum). Ganz neu gemacht. Auch die Nilschleifen-Querschläge Adbara - Merowe und Karima - Dongolo.
Wegen dem sehr heftigen Nordostwind geht es nur langsam durch die Wüste, je nach Richtung, oft nur 70 km/Tag mit größter Mühe. Nord ist ganz schlecht.
Habe auch nach Südost viel Gegenwind.

Für die Wüste sehr viel Wasser tanken und einen Tag Reserve einplanen.
Die Rennstrecke Khartoum - Al Dabbah hat ausreichend Nachtankmöglichkeiten, die Nebenstrecken von Atbara nur sehr wenig. Die Wasserstellen / Rasthöfe sind nirgendwo verzeichnet. Für alle Strecken immer alles berechnete Wasser mitführen.
Alle Wüstenstrecken sind ausreichend befahren für den Fall der Fälle.

Zelten Nähe Highway überall problem- und gefahrlos.
Die Sudanesen sind freundlich und höflich. Man wird nicht gestört, nichts wird aufgezwungen. Folgt man allen Einladungen, geht das Wasser aus. Brunnenwasser, auch Tankwasser behandeln.

Wetter: z.Z. mit bis 34° in der Wüste für die Jahreszeit zu warm. Nachts angenehm kühl, nicht kalt.

Budget: Khartoum kann teuer sein, ansonsten ist alles sehr billig. Schwarz tauschen, Marktkurs z.Z. ca. 19 SDG = 1 USD. Bank ca. 1/3 !
Hotel: ab ca. 160 SDG pro Zimmer mit Hammam. Gibt in den wichtigen Orten auch teurere Hotels.

Registrierung kurz nach Einreise: ca. 500 SDG! Muss erledigt werden, sonst könnt ihr nicht reisen.
Travel-Permit von Grenze Äthiopien bis Ägypten nicht erforderlich, verschiedene Routen möglich.

Das Photo-Permit scheint abgeschafft. Trotz mehrfacher expliziter Nachfrage beim Behördenleiter konnte es nicht geliefert werden, auch ein weiterer Reisender im Dez./Jan. wurde damit nicht mehr behelligt.

Poli immer sehr freundlich. Kaum Englisch.

Das Land ist sehr entspannt - meistens.
Häppi Sudan

Hi Schlumpf,


<vorNeiderblass>



Jane, dann is ja das ganze Wüstenabenteuer im Norden wech ... alles Asphalt bis Wadi Haifa?!?! ... bin ma wieder zu spät ...





Supi, ich hatte noch eins, denke aber, das man mit Pics immer noch ein wenig ... überlegt sein sollte.


Solange sie in Uniform waren, fand ich das auch. Wenn man aber auf dem Land, in untouristischer Gegend von einem Mann unter 45J auf English angequatscht wird, so würde ich auch mal an die "Amia! denken (sowas wie der Inlandsgeheimdienst, in Zivil halt). Und ein bisschen zurückhaltend sein ...

Sudan wird sicher toll!!! Wäre so gerne dabei!

So, ich muss mich mal korrigieren zum Thema Exchange-Rate:
Was als Bankkurs für USD offiziell angegeben ist (ca. 7 SDG für 1 $), ist auch am Bankschalter hypothetisch.
Da der Graumarkt nicht überall schnell erreichbar ist, kann für den Devisentausch auch mal eine Bank hilfreich sein.
Habe mal bei der Nilebank probiert und 16 SDG für 1 USD angeboten bekommen, ansonsten müsse man mich auf den Schwarzmarkt verweisen.
Für einen schnellen Schuß in die Kasse ist das gut. Nur als Info. Straße z.Z. 19 SDG / USD.
Die Kaufkraft des Dollar hier ist ohnehin gigantisch.
Beim Vorsprechen in der Filiale muss man vielleicht unaufdringlich etwas insistieren, wenn Geldwechsel zunächst abgelehnt wird. Viele Bankangestellte können Englisch und sind wief im Arrangement nach Nachfrage. $-Noten sind immer ein willkommener Anblick

An alle Fernreisespezialisten, die sich schonmal warm tippen: Geldkarten, Kreditkarten aus Europa und US et al. laufen hier nicht. $-Bargeld-Paradies. Koffer voll.
Sudan wird hier in absehbarer Zeit abhelfen. Allgemein ist die Öffnung zu amerikanisch-europäischen Märkten sehr deutlich sichtbar. Europäer herzlich willkommen.







*
Und vielleicht noch dies:
Die ganze Häme, die ich schon seit Wochen abkriege wegen dem Armutsstaat, den ich beradle - alles Mache. Ich bin jetzt in Atbara, einer staubigen Industriestadt, in der es für Geld alles, aber auch alles zu kaufen gibt. Die Läden quellen über.
In der DDR gabs dagegen selbst in Leibzig nix im Laden, so sehr man auch suchte. Die habe ich nämlich auch bereist - im Dieselgolf 1983.
Shame Shame Shame Eastern Germany.

Schlecht geschlafen?

Barfußschlumpf / Profil anzeigen / Dieses Mitglied ignorieren

-> sehr entspannte Sache.

Wie Barfußschlumpf schon geschrieben hat, die Unterkünfte in der Hauptstadt sind recht teuer. Wir hatten an der Marina (Camping) am Nil gute Erfahrungen gemacht. Wünsche schon jetzt herrlich Tour. Der Sudan war für uns ein sehr gutes Radelland

Für Khartoum kann ich das http://www.germanguesthouse.com/vn/default.aspx
empfehlen. Ich hab zwar die genauen Preise nicht mehr im Kopf aber definitiv nicht überteuert. Ich glaube es waren ca. 50 - 60 $. Dafür sauber, hilfsbereit (kümmern sich um Registrierung falls nötig etc.), Pool ..

Das empfehlen alle, glaube aber, daß die Anfragenden (die wohl kaum bis kein Net in Addis haben) nicht flüssig sind.
Die Zimmer werden nach Listenpreis vermietet, keine Rabatte. Liste liegt vor. 80$ pro Nacht pro Zimmer. Es gibt einen Monatspreis um die 2.000,- . Vollpension inbegriffen, nicht abwählbar.
Selbst mir, dem verwöhnten ****Hotelschläfer ist das zu teuer - bar in Dollar wohlgemerkt! Ich habe in Rom so viel gezahlt - da stimmt der Wert, und ich durfte mit Karte zahlen. Ich würde für das German Guesthouse, das sich mehr an spesenberechtigte Flugreisende wendet, mehr zahlen, als für meinen gesamten weiteren Aufenthalt im Sudan mit einigen durchaus respektablen Unterkünften, die ums 6-fache günstiger waren.

Leider habe ich für Khartoum noch keine Empfehlung, da ich linksnielisch noch in einer Sandpiste festhänge, die als sehr schöne neue Straße begann 95 km.
Abgehärtete Billigheimer nehmen das Youth Hostel in Khartoum. Ansonsten sind Hotels ab 30$ durchaus zu bekommen, wie mir gesagt wurde.

Das da hatten damals viele Journalisten: http://www.acropolekhartoum.com/acropole.htm
Ich war nur für ne Cola und für die Aircon da ... aber auch eher teuer.

Würde das YouthHostel riskieren, hatte ich in Sharm el Sheikh, war "sehr kommunikativ"
und hatte ein optimales p - l Verhältnis

Camping an der Marina lag 2011 bei ca. 5 Euro (waren zu zweit). Keine Ahnung ob es noch so ist. Da parken auch meist die PS-Überlandfahrer. Damals war auch "Rotel" da

Also ich habe jetzt problemlos in einem der Hotels in der südlichen Downtown ein großes komfortables Zimmer mit Küche bekommen für deutlich unter 30 USD. Das Hotel ist astrein und wie alle Hotels im Sudan, die ich bisher hatte, unterbelegt.
Fluent english at reception, attentive service. Bicycles welcome. Deutsch brauche ich nicht.
Wahrscheinlich kann man durch Rumfragen ein Qualitätszimmer auch für 400 SDG (22 USD) bekommen, Khartoum besitzt gewaltige Bettenkapazitäten, allein schon bei den Luxushotels am Nil vorne.
Camping am Nil ist auch gut, ich überlegte. Nachdem ich aber nun insgesamt 6 Nächte in der Wüste bzw. Halbwüste gezeltet habe, war mir Hotel auch willkommen. Beim mehrtägigem Zelten heizt sich allerdings das Heim tagsüber stark auf, während man über Nacht laue Abende und kühle Nächte hat. Echte Affrikaner stört es natürlich nicht, während ich mich gerne an der A/C festhalte Zur Zeit ist es heiß im Winter.




*
Die Einfahrt in die aufgemotzte Hauptstadt über Omdurman links des Nils übrigens ein Gedicht. Es gibt nicht so viele Autos, aber viele Ampeln, die auch respektiert werden. Der Verkehr fließt gut. Die Sudanesen fahren langsam, höflich und vorausschauend. Die Innenstädte sind für Schwerverkehr gesperrt. Man kann flüssig vom Land (Sabaloka Wildgehege) bis vors Hotel radeln.

salam
ich bin vor 2 jahren von cairo ueber khartoum nach athiopien,und weil ich oft allein war,suchte ich in staedten eine woche frueher couchsurfer,und liess meine tel.im request.
das hat viele kontakte gebracht und ich lernte so das echte land kennen,auch in khartoum.
in agypten mochten SIE uebrigens keine radfahrer....du musst ziemlich klein und schnell sein,um IHNEN zu entkommen....
good luck
by arne

Peter Smolka ist gerade von Äthiopien kommend durch Sudan gen Ägypten geradelt und berichtet nur positives vom Sudan: http://tour-de-friends.de/Sudan/

Liebe Grüße
Maja

Danke für den Hinweis auf Peter's Bericht Auch wir haben den Sudan als sehr angenehme empfunden

Werbung Werbung Werbung :

Ich hab hier jetzt grad ne alleinfahrende Mädel aus Kanada getroffen, die fand den Sudan schlimm.
Also es kommt auf die Perspektive an.

Ich selbst fand ihn sehr gut. Sehr nette ehrliche und großherzige Leute. In Wadi Halfa, Atbarah und Khartoum gute und günstige Hotels, keine Veranlassung, hunderte von Dollar auszugeben. Sehr gutes Warenangebot in den großen Städten, gutes Essen.

Allerdings teils schlechte Straßen im Süden (bereits chinesisch erneuerte Abschnitte hoher Güte), auf den Hauptverbindungen im Umkreis Khartoum + 200 km teils gefährlicher Verkehr.
1x flogen auf dem Land Steine auf mein Zelt mit Durchschlag. Ich bin brutal und cholerisch und trete solche Leute in Grund und Boden. Dresche .
Ich schreibe keine Erzählungen.

Die Ersteller sind wohl nimmermehr im Sudan gelandet, weil man in Addis Ababa nur ein Sudan-Visum für 14 Tage erhält, was nur für Bustransfer, nicht für Durchradeln gegen den Wind reicht.